"Du musst aber..." "Du darfst nicht..." "Dann bist du aber nicht..."
Ständig wird man ihn in eine Schublade gepresst.
Ständig bekommt man Regeln auferlegt. Ich bin es leid, denn ich bin nicht schwarz oder weiß. Nein, ich bin bunt.Das fängt bei jedem kleinen Satz an den ich von mir gebe. Und es betrifft Einfach jegliche Situation. Vor allem aber in der Kindererziehung.
In einer Gruppe las ich letztens von einer Mutter die ihr Kind nun doch in den Kindergarten gibt. Eine typische Kindergarten frei Gruppe. Ich habe sie beglückwünscht, das sie einen Kindergarten gefunden hat, dessen Konzept ihr gefällt. Sie gibt ihr Kind nun 3 mal die Woche für ein paar Stunden in den Kindergarten. Von allen Seiten musste Sie aber nun hören, "Dann bist du jetzt falsch in dieser Gruppe, denn dann bist du gar nicht kindergartenfrei!" Das Sie aber immer noch die Betreuung die meiste Zeit übernimmt hat Niemanden interessiert. Und so geht es mir auch in Walldorf Gruppen. "Das ist aber dann nicht Waldorf!" "...du machst das falsch!" "...du musst das aber dann so und so machen!" "Walldorf hat schließlich ganz klare Regeln!" Mir ist es aber egal was jemand vor Jahrzehnten gesagt hat, denn ich muss damit leben und auch mein Kind muss damit leben.
Nein, nicht an einem bestimmten Tag kommt ein bestimmtes Getreide auf unseren Tisch. Deswegen möchte ich noch lange nicht weniger "Waldorf sein". Trotzdem gefällt mir das Konzept sehr gut, auch wenn ich nicht jede Regel umsetzen möchte.
So ergeht es mir aber auch in meiner Religion. "Du sagst, du seist Natur Spirituell, aber gleichzeitig feierst du Weihnachten, Ostern, Nikolaus und Sankt Martin? Das passt doch nicht zusammen!" Für mich allerdings passt es sehr wohl zusammen, denn wie ich schon schrieb: Für mich gibt es kein schwarz oder weiß. Kein Richtig oder Falsch.
Erlebt habe ich das aber in meiner näheren Umgebung noch nicht, fast immer nur in irgendwelchen Gruppen und Foren. Ist es möglich das Menschen sich im Internet mehr Herausnehmen? Das jeder besser sein möchte als der andere? Und das es viel leichter ist sich im Internet als perfekt dazustellen? Mit dem erhobenen Zeigefinger Andere zu kritisieren, obwohl man eventuell selber nicht alles richtig macht? Aber wohin führt diese Gesellschaft?Mütter die dieser Kritik ständig ausgesetzt sind fühlen sich schlechter, brechen ihre Ziele und ihre Vorsätze ab, oder werden vielleicht genauso kritisch mit anderen umgehen.Versteht mich nicht falsch, Konstruktive Kritik, Tipps und Anregungen sind immer Willkommen. Doch jeder sollte sich für sich das raussuchen was für ihn am Passendsten ist. Denn wir sind alle Individuen. Wir denken nicht alle gleich, wir handeln nicht alle gleich und wir haben unterschiedliche Lebensphilosophien. Und dies sollte meiner Meinung nach mehr respektiert werden.Mir ist es mittlerweile völlig egal, was ich falsch und richtig mache in den Augen von anderen. Denn ich kann es ihnen eh nie recht machen. Gut gemeinte Kritik ist gerne gesehen, doch lasst Eltern selber entscheiden, was sie für richtig halten.Wie ergeht es euch im Alltag, dürft ihr euch diese Dogmen auch ständig anhören?