Ich bin 33 – das ist nunmal so.

Long time no read ihr Lieben. Ich lebe noch, bin mittlerweile 33 und immer noch Single. Törö! Ich finde das erstaunlicher Weise immer noch vollkommen in Ordnung. Irgendwie habe ich mich in den letzten Monaten vom Online-Dating fast vollkommen fern gehalten. Irgendwann zwischendurch habe ich mal meinen Tinder Account reaktiviert und festgestellt, dass mich diese ganze Hin- und Herschreiberei ziemlich langweilt. Irgendwie hatte ich mehr Lust auf ein Real-Life-Kennenlernen, was zum Anfassen und Abknutschen.

Ein Glück wohne ich in der schönsten Stadt der Welt, die jedes Jahr das wunderbare Oktoberfest beherbergt. Ich glaube für die Bayern ist das was der Karneval für die Kölner ist. Oder so. Irgendwie hat die Wiesn so etwas an sich. Nur durch das Tragen einer knackig sitzenden Lederhose sehen 80% der Männer schon mal sehr viel sexier aus als sie eigentlich sind. Die Frauen dürfen endlich mal ihre Oberweite stolz der Männerwelt präsentieren, ohne sich dafür schämen zu müssen, man kann flirten, busserln, knutschen, und keiner redet es einem nach. Wundervoll.

Ich lerne also auch so einen Mann in knackiger Lederhose kennen. Schnuffiger Typ, Anwalt. Bestellt sich frech an unserem Tisch ein Bier auf unsere Rechnung, ich versuche, ihn zu vertreiben, er bleibt, wir knutschen und alles ist in Butter. Auch beim zweiten Wiesn-Treffen knutschen wir wild, und es ist irgendwie aufregend, auch wenn mir bewusst ist, dass die Knutscherei mit dem letzten Wiesn Tag ein Ende haben wird. What happens on the Wiesn, stays on the Wiesn und so.

Unser drittes Treffen findet am Nachmittag statt, nüchtern bei wunderschönem Sonnenschein. Wir unterhalten uns gefühlt zum ersten Mal statt nur zu knutschen und Schlager durchs Bierzelt zu grölen. Seit September von seiner Freundin getrennt ist der gute (ja, dieses Jahr, ich habe gefragt), was auch die letzte Möglichkeit irgendetwas Ernsthaftes anzugehen ausradiert. Er schätzt mich auf 29 (ich weiß er lügt, süß war es trotzdem). Also lächle ich gespielt geschmeichelt und eröffne ihm, dass ich bereits 33 wäre. Die körperliche Reaktion auf diese Aussage hatte ich nicht erwartet. Geschockt weicht er ein gutes Stück von mir zurück, reißt die Augen auf und seufzt für meinen Teil etwas zu dramatisch. „Du bist 33? Oh Gott, du willst Kinder!“.

Menno

Ich will was? Etwas ungläubig schaue ich ihn an. Ist es das, was Männer über Frauen mit Mitte 30 denken? Bloß die Finger weg, die wollen Kinder? Nicht nur, dass du als Frau Mitte 30 immer schwerer an einen Job kommst, weil alle denken, du existierst quasi nur noch, um dich an der nächsten Ecke schwängern zu lassen, jetzt auch noch das? Bin ich deswegen Single? Weil die Männer Angst haben, dass ich ihnen gleich ein Kind anhängen will? Ich gehe ja auch nicht davon aus, dass jeder Mann Ende 30 nicht nach einer festen Beziehung sucht sondern nach Trennung von einer langjährigen Beziehung nur seinen Spaß haben will. Scheiße… tue ich doch!

Wir stecken knietief in der Scheiße, wisst ihr das? Die Männer haben Angst vor uns, weil sie denken, wir wollen sie sofort für immer an uns ketten, und wenn‘s nicht klappt müssen sie gefühlt bis an ihr Lebensende Alimente zahlen. Die Frauen haben Angst vor den Männern, die such bestimmt nicht voll und ganz auf sie einlassen werden weil sie sicherlich erst mal ihre Freiheit brauchen und nur für eine Affäre zu haben sind. So finden wir ganz bestimmt nicht zueinander. Das muss aufhören!

Ich bin einfach nur 33 – da kann ich nichts dafür!

xoxo_Carrie_2


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