Zunächst eroberte das Auto die Straßen. Doch nach der Ölkrise der 1970er Jahre und mit zunehmender Entwicklung eines ökologischen Bewusstseins wurde das Fahrrad in Städten wieder interessant. Aktuell haben Großstädte die Herausforderung zu bewältigen, innovative und vor allem emissionsfreie Lösungen für den Stadtverkehr zu entwickeln. Weil Fahrräder in der Stadt auf Kurzstrecken immer schneller sind als Autos und auch in Umweltzonen und Fußgängerzonen fahren dürfen, wird der Liefertransport mit Lastenrädern in Städten immer wichtiger.
2009 gab der Berliner Kurierdienst messenger den Impuls für die Entwicklung des . Ein von urban-e elektrifiziertes Bullitt der Dänen Larry vs. Harry. Das iBullitt transportiert 70 Kilo in einer Transportkiste mit Solarzellen auf dem Deckel, die die Reichweite von 100 Kilometern um weitere 15 Kilometer erweitern. Das sind immerhin bis zu 6 Graukarton – drei Kopierkartons – oder 12 Ordner. Mit den vielen »leichten« Aufträgen, wie Briefen etc. kombiniert erledige ein iBullitt-Kurier auf seinen Tagestouren viel mehr Aufträge als ein reiner Radler und er schaffe das schneller als ein Kleinauto, so die Erfahrungen von messenger-Berlin, die das iBullitt seit 20 Monaten im täglichen Einsatz haben. 25 000 Kilometer hat es schon hinter sich, bei 11 Tonnen transportierter Ladung. Je nachdem, was auf der Ladefläche veranstaltet werden soll – Transportieren, Kühlen, Heizen – erhält der Kunde ein iBullitt mit Lithium-Ionen-Batterie, Scheibenbremsen, einer aktuell 70 kg fassenden Transportkiste mit verschließbarem und Solarzellen versehenem Deckel, Daumengas, USB- und 12 Volt- Anschluss. Die Steuerung per Daumengas erleichtert das Rangieren. Das Rad fährt sich sportlich und sieht auch noch elegant aus. An einer größeren Transportkiste basteln die urban-e-Experten bereits, denn die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und im städtischen Bereich schlägt das Zweirad Autos um Längen und ist, wenn man es mit Ökostrom auflädt völlig emissionsfrei. Die Transportkiste kann gleichzeitig als Werbefläche gemietet werden. Durch den e-Antrieb kann ein Kurier das Bullitt sieben Tage die Woche fahren und erhöht damit seine Auftragskapazität. Aber die urban-e’s sehen noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten: beispielsweise regionale Handwerks-, und Dienstleistungsbetriebe und die Kombination des website-Geschäfts regionaler Anbieter mit on-time-delivery. „Wir wollen Mobilität in der Stadt neu denken und neu erlebbar machen“ kommentieren Christoph Hahne und Frank Müller.
In der Anschaffung ist ein iBullitt kostengünstiger als ein e-Auto. Mit Solarzellen kostet es 4440 Euro, ohne kommt dieses Zweirad auf 3850 Euro. Über LeasRad, einem Kooperationspartner von urban-e, kann das iBullitt für 100 Euro monatlich geleast werden. Das iBullitt sei, betont Christoph Hahne, in der Art der Ausstattung und Qualität der Komponenten weltweit noch einzigartig.
[Autorin: Elke Kuehnle, Journalistin, Umwelt- Organisationspsychologin M.A.]