IAA Zeit bedeutet auch immer Weltpremieren-Zeit! So ließen auch am gestrigen Dienstag in Frankfurt einige Hersteller ihre Hüllen fallen, um mit den hauseigenen Innovationen die Presse zu beeindrucken. Los ging es bereits um 08:30 Uhr als BMW im Rahmen einer perfekt organisierten und inszenierten Vorstellung die neuen 1er Modelle präsentierte, bevor die Journalisten über die Pressekonferenzen von Ford (09:15 Uhr), Opel (09:45 Uhr), Mercedes (10:20 Uhr) und Audi (11:00 Uhr), sowie einigen anderen Herstellern fast alle um 11:20 Uhr bei VW landeten, um den neuen VW up! zu begrüßen. Weiterhin viel Aufmerksamkeit genossen die Premieren des Mazda CX5, des Subaru XV, sowie des Honda Civic, und die zahlreichen Auffrischungen und Aufwertungen der anderen Modelle.
Der neue BMW i8 Concept: Premiere auf der IAA 2011
Ostasiaten dokumentieren Veränderungen und Neuheiten detailgetreu
Im Zuge dieser eindrucksvollen Materialschlacht wurde schnell klar, dass es bei allen individuellen Gestaltungen im Bereich der neuen Modelle doch stets gewisse Gemeinsamkeiten gibt. Vor allem hinsichtlich der Optik in den Segmenten Klein-bzw. Kleinstwagen und kompakte SUV ähneln sich die Entwicklungen doch sehr. Das mag unter anderem auch an der detailgetreuen Dokumentation der meist ostasiatischen Fotografen liegen, die sämtliche neuen Modelle komplett auseinander bauten, um zwecks Beobachtung der Konkurrenz Informationen zu erlangen. Auf die Frage, warum diese Vorgehensweise durch die Hostessen nicht unterbunden werde, antwortete ein Verantwortlicher schlicht: “Wir haben keine Chance. Im Zweifel würde sich der jeweilige Konkurrent das Modell sonst kaufen und in der eigenen Werkstatt auf Herz und Nieren prüfen!“ Angesichts der Tatsache, dass die ausgestellten Vorführfahrzeuge meistens in der Schrottpresse landen, nachdem sie für weitere Pressezwecke genutzt worden sind, stellt auch der daraus resultierende Abnutzungseffekt einen Umstand dar, mit dem die Hersteller offensichtlich leben können.
Elektromobilität – Trend oder Lebenserhaltungsmaßnahme?
Null Verbrauch und null Emissionen. Auch dieses ehrvolle Ziel haben die Großen der Branche gemein. Denn die Concept Cars der Hersteller deuten auf die unausweichliche Notwendigkeit der umweltschonenden alternativen Antriebe hin. Doch geht es wirklich um die Erhaltung unseres Planeten oder vielmehr um das Mithalten innerhalb der Entwicklung in der Branche, um nicht außen vor zu bleiben?! Beispielsweise der BMW i3 und i8 erinnern an die damals in Zusammenarbeit mit Audi entwickelten futuristischen Fahrzeuge aus dem 2004 veröffentlichten Film “I, Robot” mit Hollywood Star Will Smith. Der Ford Evos Concept lässt das Science-Fiction Herz ebenfalls lachen und läutet mit seinem Plug-In-Hybridantrieb nicht nur einen Wechsel in der Designphilosophie ein. Selbst Premiumhersteller wie Porsche oder Jaguar bringen kein Modell mehr auf den Markt, ohne dass eine Version mit alternativem Antrieb in der Produktpalette vorhanden ist. Citroen und Opel springen mit dem neuen DS5 und dem Ampera auf den Sparzug auf. Selbst der Automobilzulieferkonzern ZF aus Friedrichshafen verkündete stolz seine angestrebten Umsätze im Bereich der Windenergie bis 2013 zu generieren, um gleichzeitig auf diese Weise die Umwelt nachhaltig zu schonen. Man kann also davon ausgehen, dass es sich bei dieser Entwicklung um den Anfang einer neuen Ära in der Automobilindustrie handelt, eine Ära der geringen Emissionen.
Die Stars und Highlights der diesjährigen Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) sind eindeutig die Concept Cars. Aufgrund ihrer futuristischen, sowie dem Image des jeweiligen Herstellers treu gebliebenen Optik, überzeugen diese zukünftigen Sparmobile auf ganzer Linie. Um sich selbst davon zu überzeugen, bringt man allerdings besser ein wenig Zeit mit, denn bereits an den Pressetagen war der Andrang groß. Gut möglich, dass ein Foto im Concept Car an einem gewöhnlichen IAA Wochenende ein wenig Geduld erfordert, genau, wie die serienmäßige Produktion selbiger Vorreiter der neuen Ära.
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