Alle Semester wieder gibt es eine »Pathway-Woche«, in der an einem neuem Projekt gearbeitet wird, das zum Schluss präsentiert wird. Hier gibt es je nach Studiengang andere Pflicht- bzw. Wahlprojekte, die es zu bewältigen gibt – wobei es hierbei keine Kriterien gibt. Nein, jeder ist völlig frei und darf selbst entscheiden, was genau er konzipieren und entwickeln möchte.
Wir haben uns eine Woche lang mit dem Programm »Processing« beschäftigt; eine Programmiersprache, die für die Einsatzbereiche Grafik, Animation, Musik und mehr entwickelt wurde. Diese Anwendung kann sich jeder kostenlos herunterladen und benutzen, super! Neben einigen Übungsaufgaben ging es dann aber mit dem eigentlichen Projekt aus, hier hatte jeder freie Wahl und konnte selbst entscheiden, was er programmieren möchte – das war der Anfang eines kleinen Spieles mit dem Titel »I wanna be the Airman«.
Seht diesen und folgende Artikel zu diesem Game als kleines Entwickler-Tagebuch. Ich möchte euch Schritt für Schritt zeigen, wie ich diese Sache angegangen bin, welche Stolperfallen es zu überwältigen gab und wie ich schlussendlich dem Ganzen die Krone aufsetzen konnte.
Wie ging’s überhaupt los? Ein Programm zu schreiben ist eine feine Sache, doch was genau soll am Ende entstehen? Processing bietet in der Anwendung selbst sowie auf der offiziellen Homepage eine so genannte »Library«, sprich eine Bibliothek, die mit einigen Beispiel-Applikationen vollgespickt ist. Wer sich hier mal durchwühlt findet nicht nur tolle Konzepte und einen Ansporn für tolle Ideen – der gesamte Programmcode ist direkt mit eingebunden und lässt sich für eigene Projekte einfach heraus kopieren. Und so fand ich unter den vielen Beispielen »Flocks«, eine Applikation, in der kleine Dreiecke durch die Gegend fliegen; mehr aber auch nicht. An sich natürlich eine feine Sache, vor allem wenn die Dreieckskonstellationen zufällig herumschwirrten. Aber wo bleibt hier der Reiz, wo finde ich die Motivation und den Gefallen daran?
Spaßeshalber habe ich meine Computermaus zwischen den Dreiecken manövriert und versucht, mich nicht treffen zu lassen. Durch diesen simplen Gedanken kam ich auch darauf, gerade dieses Spielprinzip zu entwickeln. Und nur kurze Zeit später entschied ich mich, das Spiel zu einem »One-Hit-K.O.-Event« zu gestalten. Ein Treffer und du bist Game Over. Die Idee war geboren…
Zwar war das Prinzip einfach, verständlich und für jedermann zugänglich, aber wo bleibt der visuelle Reiz, der auch ein Teil der Motivation am Spiel ist? Die Spielmechanik sagte mir, dass ich nach einem Treffer verloren habe. So kam ich nach Überlegungen auf das Game »I wanna be the Guy«, das zwar einen Jump ’n Run Stil in sich trägt, jedoch vom Spielelement exakt identisch ist. Und: Ihr könnt es euch sicherlich schon denken: Genau so entstand auch der Spielname, nur mit dem Anhängsel »Airman«, da sich die Figur ständig in der Luft befindet bzw. befinden soll.
Das Konzept ist geschaffen – eine Figur, die im Beschuss ist und sich durch die eigene Maus-Bewegung retten muss. Jetzt muss es »nur« noch programmiert werden. Aber dazu mehr, im nächsten Artikel
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