Dydd da!
Diese eher ungewöhnliche Anrede ist walisisch (das kann man sich nach der Überschrift vermutlich denken ;) ) und bedeutet “Guten Tag!”
Nachdem ich anderthalb Tage in Cardiff verbracht habe, bin ich echt verliebt und ich kann euch einen Besuch nur empfehlen! Mit meiner Gastfamilie war ich schon einmal in Wales (den Beitrag dazu gibt es HIER), aber deutlich weiter westlich, nämlich in Haverfordwest und St Davids. Diese Woche stand also die walisische Haupstadt auf dem Plan und die war für den Geschichtsfreak in mir der echte Hammer! Überhaupt: einer der Gründe, warum ich Großbritannien so toll finde, ist ja, dass es hier unglaublich viel Geschichte gibt. Und Wales hat eben sehr viel zu bieten was Geschichte angeht; denn dort haben sie teilweise die englische Geschichte mitgemacht (und mitgelitten), aber es gibt auch noch die ganz eigene walisische Geschichte. Dafür spricht schon allein das Walisische, das eine der ältesten europäischen Sprachen ist, die noch gesprochen wird. Und das walisische begegnet einem überall: Schilder am Straßenrand mit Croeso i Gymru (Willkommen in Wales) darauf, zweisprachige Straßenschilder (überhaupt Schilder!), Postkarten, …
Okay, nachdem ich jetzt genug abgeschweift habe … Für mich ging es am Dienstag los: Fahrt mit National Express von Gloucester nach Cardiff. Das Umsteigen in Bristol war jetzt nicht wirklich der Hammer, denn ich musste rund eine Stunde auf den Bus nach Cardiff warten und es war ordentlich kalt in der Wartehalle. Um halb vier war ich dann endlich am Ziel und habe nach anfänglichen Schwierigkeiten auch mein Hostel “Mrs Potts” gefunden. Das kann ich im übrigen sehr empfehlen! Die Zimmer sind sauber, das Personal super nett und die Betten einfach der Hammer. Außerdem liegt es sehr zentral mitten in der Stadt; es sind ca. 5 Minuten Fußweg zum Schloss, 5 Minuten Fußweg zu “The Cardiff Story”, ein sehr schönes Museum, und 0 Minuten Fußweg zur Fressmeile ;)
Mein Bett war das Untere ❤
Kurz nachdem ich eingecheckt habe, hat es angefangen zu regnen (sowas nennt man gutes Timing :D ) und da ich ziemlich platt war, bin ich nur nochmal kurz raus, um beim Macces etwas zu essen. Dafür bin ich am Mittwoch um halb neun raus aus dem Hostel, habe mir erstmal was warmes zum Trinken gegönnt und bin dann einmal durch den Bute Park geschlendert. In dem Park steht Cardiff Castle und es war wirklich schön. Es gab zwar nicht besonders viel Grünzeug an den Bäumen, aber man hat immer mal wieder einen Blick auf das Schloss werfen können und das war doch recht eindrucksvoll.
Blick auf Schloss vom Bute Park
Ich habe mir dann aber erstmal The Cardiff Story angeschaut. Das Museum erzählt die Geschichte der Stadt von grauer Urzeit (also der ersten Besiedlung der Gegend) bis heute. Es ist recht interaktiv gestaltet und dadurch für Kinder interessant, aber es hat auch mir Spaß gemacht, sich das anzugucken.
Nach einem schnellen Mittagessen habe ich mich auf den Weg zum Castle gemacht. Der Eintritt kostet zwar £12, aber ich finde, dass es das absolut wert war und man bekommt quasi zwei interessante Dinge zum Preis von einem geboten. Zum einen gibt es die Motte (auch Turmhügelburg; die könnt ihr im Beitragsbild sehen) und zum anderen das Herrenhaus, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde, dessen Aussehen aber im Laufe der Zeit bis in die 1920er immer wieder verändert wurde.
Errichtet ist die Burg auf den Überresten von vier übereinanderliegenden römischen Kastellen. Eine Wand dieser Kastelle kann man im Besucherzentrum sehen.
Das Schloss wurde 1947 an die Stadt Cardiff übergeben. Zuvor war es im Besitz des Marquess of Bute. Die Butes waren eine Nebenlinie der Stuarts und der 3. Marquess of Bute (1847-1900), der zahlreiche Umbauten am Schloss vornehmen ließ, galt als einer der reichsten Männer seiner Zeit. Ein Marquess ist im englischen Adel übrigens der zweithöchste Rang, nach dem eines Duke. Neben der Motte und Teilen des Herrenhauses können auch Bunkeranlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs besucht werden.
Heute ist das Schloss nicht nur Touristenmagnet, sondern war auch schon Kulisse in verschiedenen TV-Serien, beispielsweise Sherlock. 2014 war Cardiff einer der Standorte für den NATO-Gipfel in Wales; davon zeugt ein Foto in der Bücherei des Herrenhauses, das vor der Motte aufgenommen wurde.
Nach meinem Schloss-Besuch bin ich noch ein wenig shoppen gegangen und durch die Stadt geschlendert. Es gibt dort wunderschöne Arkaden und die Markthalle war auch sehr sehenswert. Nachdem ich meine Einkäufe im Hostel abgeladen habe, habe ich mir dann noch ein Abendessen bei PizzaExpress gegönnt. An dem Abend bin ich recht früh ins Bett, denn Donnerstag morgen um 4:30 Uhr hat mein Wecker geklingelt. Noch leicht verschlafen habe ich eine Stunde später ausgecheckt und bin zur Busstation gelaufen. Komplett durchgefroren bin ich in den Bus eingestiegen und pünktlich um sechs ging es wieder Richtung England.
Gestern habe ich mit Natalie zusammen Birmingham besucht – es war so schön, sie wieder zu sehen! <3"><3"><3"><3"><3 -, aber dazu gibt’s in den nächsten Tagen noch einen Beitrag.
Cyfarchion,
Celina xx
Quelle für walisische Ausdrücke: Deutschland & Europa
Quelle für Infos über das Schloss: Wikipedia
