I’m not scared – Niccolò Ammaniti
Und noch ein Impulskauf aus demKrimiantiquariat meines Vertrauens.
Ein gnadenlos heißer Sommer im Italien der siebziger Jahre. Im ländlichen Örtchen Acqua Traverse spielen die Dorfkinder in den Weizenfeldern.
Auf einem nahe gelegenen Hügel stoßen sie auf ein unbewohntes Landhaus. Hier macht der neunjährige Michele Amitrano eine Entdeckung, die alles, was ihn umgibt in Frage stellen wird…
Ammaniti spinnt in seinem schmalen Büchlein eine Geschichte, wie sie klassischer nicht sein könnte, nur um den unschuldigen Leser geradewegs über geschickt verdeckte Falltüren laufen zu lassen (Aus offensichtlichen Gründen, werde ich auf diese Plot-Twists nicht weiter eingehen).
Mit einfacher aber scharfer Prosa beschreibt er die harten Umstände des ländlichen Lebens: die spartanischen Wohnverhältnisse, die angespannten Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern, das extreme Klima und die Ereignislosigkeit des Alltags.
Mit der schockierenden Entdeckung beim Landhaus beginnt Micheles steiniger Weg in das Erwachsenenleben. Seine unschuldige, kindliche Perspektive bekommt immer massivere Risse und bricht schließlich in einem dramatischen Showdown komplett auseinander.
Spiel, Verrat, Gewalt und die Frage nach Recht und Unrecht.
Am Ende steht der junge Protagonist vor einer existentiellen Entscheidung, die sein Leben für immer verändern wird.
Fazit -
I’m not scaredist ein Coming-of-Age Roman, der weitestgehend frei von nostalgischer Romantisierung bleibt.
Frisch und geradlinig geschrieben und mit unerwarteten Wendungen unterbaut. Nicht das proklamierte Meisterwerk aber eine kraftvolle Erzählung aus dem Herzen Italiens. Lesenswert.
Wertung 3/5
1. Geht gar nicht 2. Is OK 3. Gut 4. Richtig gut 5. awesomatik!
awesomatik Kuriosum
Hier gibt’s den Trailer zur gleichnamigen Verfilmung (offizieller Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 2003):
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Ich habe keine Angst (deutsch)
I’m Not Scared (englisch)