I know what you did in your last Blogpost...

Von Strawberrymouse

Bloggen macht wahnsinnig viel Spaß und bereichert. Bloggen kostet aber auch. Allen voran natürlich Zeit; Fotos machen, Recherche, Artikel verfassen. Das Wort "publizieren" kommt ja nicht von ungefähr: man möchte etwas öffentlich machen und andere Menschen teilhaben lassen. Also investiert man weitere Zeit in Social Media. Je nachdem wie perfektionistisch und/oder professionell man ist oder sein möchte, kommen Ausgaben für die Domain, das Design und das Equipment hinzu. Und natürlich eventuelle Fahrt- und Übernachtungskosten zu Events und Messen, denn die trägt nicht immer der Veranstalter. Ggf., ich arbeite z.B. auch an Wochenenden und Feiertagen, "muss" man sich frei nehmen. Ich setze das "muss" deshalb in Anführungszeichen, weil mich natürlich niemand dazu zwingt. Nächste Woche fahre ich ganz freiwillig - und sehr gern - zur Vivaness beispielsweise.
Realistisch betrachtet entstehen mir aber natürlich Opportunitätskosten; ich könnte meinen Resturlaub auch anders planen und das Geld für ein Wellnesswochenende mit meinem Freund nutzen.


Prinzipiell bin ich da pragmatisch: Hobbies kosten im Zweifelsfall; so ist das nun mal.

Ich verstehe allerdings durchaus, dass man, wenn sich eben die Gelegenheit bietet, man zumindest seine Kosten decken möchte. Anders als beim Sammeln von Briefmarken lässt sich das bei "öffentlichen" Hobbies ja auch realisieren. Ich war in meiner Jugendzeit z.B. Jazz Dancer und Cheerleader und durch bezahlte Auftritte, konnten wir Ausrüstung anschaffen oder Ausflüge unternehmen, die wir sonst aus eigener Tasche hätten finanzieren müssen. Eine Win-Win-Situation also.

In Zeiten in denen klassische Werbung obsolet ist und Influencer 'in', scheint mit dem eigenen Hobby Geld zu verdienen, nun für jeden in greifbare Nähe gerückt zu sein.
Welche erschreckende Ausmaße das jedoch annehmen kann, beschreibt Ida//Herbs and Flower in ihrem aktuellen Blogpost Schämt euch! Von Elstern und Copycats. Diese Aufzählung möchte ich noch um eine weitere Gattung ergänzen: das schwarze Schaf.

Content ist King und der wird in Fall Nr. 3 auch geliefert. Leider wird dabei 'vergessen' dem Leser mitzuteilen, dass für genau diesen eben auch Geld geflossen ist. Die Rede ist von nicht-gekennzeichneten Sponsored Posts. Mal ganz davon abgesehen, dass das nicht erlaubt ist, ist es auch unehrlich dem Leser gegenüber. Schon 2014 habe ich mich in meinem Beitrag Viral & Illegal - Sponsoring auf Blogs mit dem Thema beschäftigt und damals auch die rechtliche Seite beleuchtet. Inzwischen glaube ich, dass man sehr wohl vertretbare bezahlte Artikel schreiben kann. Allerdings sollte man den Leser davon in Kenntnis setzen. Ich bin ja nicht nur Blogger, sondern auch Blog-Leser und wenn jemand guten Content liefert, dann wird dessen Ansehen ganz sicher nicht durch einen bezahlten Beitrag geschmälert. Ich möchte nur eben wissen, dass dies passiert ist. Als Blogger erkenne ich allerdings, für welchen Artikel Geld geflossen ist, weil die Community sich austauscht oder ich im Zweifelsfalls das gleiche Angebot erhalten habe. Um so erschreckender, wenn dann auch noch Nachfragen unbeantwortet oder entsprechende Kommentare nicht freigeschaltet oder gar gelöscht werden. Leider schon passiert. Und ein Schlag ins Gesicht, für all die ehrlichen Blogger, die solche unmoralischen Angebote nicht annehmen oder sehr viel Arbeit in entsprechende Kooperationen investieren und transparent arbeiten.

Apropos fehlende Kennzeichnung. Es gibt noch ein weiteres Betätigungsfeld in dem das schware Schaf sein Unwesen treiben kann: Affiliate Links, denn auch hier lässt sich Geld verdienen und auch hier müsste entsprechend gekennzeichnet werden. Wird aber nicht. Allerdings möchte ich genau das als Leser gern wissen. Nicht, weil ich jemanden seine Provision nicht gönne; im Gegenteil! Wenn ich einen Blog gern lese, möchte ich auch den Blogger unterstützen. Wenn ich also weiß, dass jemand mal für ein bestimmtes Produkt einen Affiliate-Link gesetzt hat und ich dieses nun kaufen möchte, suche ich auch schon mal den alten Post heraus und nutze diesen dann.
Wenn ich allerdings das Gefühl habe, dass der Beitrag keinen Mehrwert für mich hat - ich lese eigentlich ganz gern "Collagen-Beiträge" zu bestimmten Themen, um mir Anregungen zu holen -, sondern schlicht eine Werbeveranstaltung ist, um Provisionen zu generieren, dann möchte ich auch das Recht haben, bewusst diese Links nicht anzuklicken. Ohne Kennzeichnung allerdings oft schwierig.
Immerhin; nicht jeder geldgierige Blogger maskiert seine Affiliate-Links. Und so kann ich als Leser, anders als bei nicht-gekennzeichnet bezahlten Beiträgen, dem zumindest auf die Spur kommen. Und zwar in dem ich beim Klicken auf den entsprechenden Link das Browserfenster im Auge behalte. Manchmal muss man dafür recht schnell sein, manchmal bleibt der Verweis stehen. Bei NU3 ist dies beispielsweise der Fall.
Angenommen, ich möchte Euch die Ombar-Schokoladen empfehlen, die es gerade bei diesem Online-Anbieter im Angebot gibt.

Dann sehe dies so aus:
https://www.nu3.de/ombar-schokolade-id-2684.html

Der provisionsgenerierende Affiliate Link sieht folgendermaßen aus:

https://www.nu3.de/ombar-schokolade-id-2684.html?wmc=1053&wt_cc1=737672&utm_source=affilinet&utm_medium=affiliate&utm_content=affilinet_network&utm_campaign=1053&affmt=2&affmn=67
Viele Wörter in den Links weisen einen bereits daraufhin, dass über den Referral Geld verdient wird. Im o.g. Fall "Affiliate" oder auch "webgain" oder "Partners.webmasterplan" in Kombi mit einer Nutzer-ID. Leider sind Affiliate Links nicht immer so deutlich auszumachen, aber man kann durchaus die Muster der "Verkaufsblogger" erkennen und auf den Seiten der Onlineshops (meist unten im Kleingedruckten) wird man auch das Angebot entsprechender Programme finden. Amazon gehört da natürlich zu den bekanntesten Anbietern, aber eben auch Gepa, Najoba, 100% Pure, Ecco Verde oder der Avocado-Store.

Einen guten Artikel zum Thema Geld verdienen mit dem Blog, findet Ihr gerade auf Cream's Beauty Blog; dort wird auch noch mal verständlich zwischen den verschiednen Arten unterschieden.


In diesem Sinne; I know what you did in your last Blogpost...und Ihr jetzt hoffentlich auch...;)