Hysmine und Hysminias – Lars-Keke Altemann/ Kalas Liebfried

Von Theatertogo @MarieGolueke

Studiobühne TWM

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Mit lautem Trommelwirbel wurde Hysmine und Hysminias eingeleitet, inszeniert von Lars-Keke Altemann und Kalas Liebfried.

Es war die Uraufführung des Stoffes. Lars-Keke Altemann schrieb den Roman in ein Theaterstück um. Er ließ einen Großteil der alten Sprache so wie sie ist, spickte sie aber zusätzlich mit modernen Elementen. Er selbst nahm die Rolle des Erzählers an.

Ein minimalistisches Bühnenbild, sehr gute Schauspieler und eine perfekte Dekonstruktion zum Schluss ließen viel Freiraum für eigene Gedanken und Interpretationen. Das große Pendel, dass unermüdlich im Raum schwing, war nur eine Teil des gelungenen Bühnenbildes.

Die Schauspieler schwebten über die Bühne mit einer Leichtigkeit, dass man manchmal dachte die Zeit sei stehen geblieben. Die Langsamkeit trug das ganze Stück, trotzdem war es nicht einen Moment langweilig. Vor meinen Augen breitet sich das byzantinische Reich des Makrembolites aus, jenem Dichter des Romans. Man wurde hineingezogen in diese uns unbekannte Welt und blieb darin gefangen bis das Licht erlosch.

Aline Mauch als Hysmine und Maximilian Pelz als Hysminias verstanden es mit der großen Sprache umzugehen und sie nicht zu übertreiben, genau wie auch der Rest des Ensembles. Am meisten begeistert hat mich  Stefan Natzel als Eros. Grandios gespielt und super besetzt. Auch Moritz Kienast überzeugte als Kratisthenes auf ganzer Linie und lockerte das ganze Dramatische immer wieder wunderbar auf. Lars-Keke Altemann spielte den Makrembolites. Er spielt ihn gut, trotzdem halte ich ihn persönlich für einen  besseren Regisseur als Schauspieler.

Die Dekonstruktion der Geschichte am Ende ist eine wunderbare Wendung. Das Blatt dreht sich und alle ziehen mit. Nun ist der Dichter der Arsch und muss seinen Hochmut beugen. Die Mädchen sollten vielleicht noch zielen lernen, sonst ist es verschenkte Mühe und wirkt eher etwas lächerlich, wenn sie den Dichter auspeitschen.

Ein wenig Kitsch, ein wenig Drama, ein wenig Performance. Von allem ist ein bisschen dabei, wobei niemals die Grenze zur Übertreibung übertreten wird. Genau das ist das Schöne daran.