Veröffentlicht am 10. Oktober 2014 | von Florian Kraner
0Hyrule Warriors
Hyrule Warriors Florian KranerWertung
Summary: Dynasty-Warriors Button-Masher mit generischem Zelda-Anstrich, der zumindest mit HD-Optik zu beeindrucken weiß
2
Action
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An Einfällen für Crossovers mangelt es der Dynasty Warriors-Serie wirklich nicht: Von Dragon Quest bis One Piece wurde schon einiges versucht, um dem etwas eintönigen Spielablauf ein wenig mehr Farbe zu verleihen.
Die Spiele selbst stehen (traditionell) für endlos erscheinende Gegnerfluten: Relativ passiv agierende Schergen stehen zwischen dem Spieler und der Eroberung von Schlachtfeldern, ein Hindernis, dass für gewöhnlich überwunden wird, in dem man auf den Attack-Knopf ohne Unterlass einhämmert – so auch beim Zelda-Ableger Hyrule Warriors. Eigentlich ist auch die Handlung des Spiels dann nicht mehr als ein Gimmick. Handlungsfäden, die kaum zusammenhalten, sorgen dafür, dass der Spieler unter fadenscheinige Vorwänden in allen möglichen Zelda-Epochen auftaucht, die er aus den unterschiedlichen Spielen kennt. Von Twilight Princess zu Skyward Sword machen dann bekannte Charaktere in feinstem HD-Gewand keinen allzu schlechten Eindruck bei deren Antreffen. Doch da endet der Spaß, denn an allen Ecken und Enden fällt auf, dass die übliche Nintendo-Qualität ausgespart wurde.
Das größte Problem ist wohl das Gameplay: Der Ablauf ist hektisch und eintönig – man verbringt seine Zeit eigentlich ausschließlich damit, blinkenden Icons auf der Minimap nachzulaufen und stupides Buttonmashing zu betreiben. Vom kleinsten Monster bis zum größten Boss ist auf normaler Schwierigkeit nicht die geringste Herausforderung ausfindig zu machen und die Tatsache, dass gewisse Gegner nur mit klassischen Zelda-Items zu besiegen sind, ist mehr nervtötend als fordernd. In der Tat hat die Dynasty Warriors-Reihe ohnehin bereits den Ruf, eher monoton gestaltet zu sein, doch in dieser Hinsicht gehört Hyrule Warriors auch noch zu den größeren Übeltätern.
Einziger Lichtblick ist der Adventure-Modus: Auf einer Karte, die den Bildschirmen des klassischen Zelda-Originals entspricht, werden Levels ausgewählt, die mit freizuschaltenden Extras locken. Zwar bestehen die Levels natürlich nur aus den Umgebungen des Storymodus, aber immerhin hat man hier einen einladenden Grund sie mehrmals zu spielen. Doch auch die Präsentation, die mit hervorragender HD-Optik und betörenden Animationen lockt hat Probleme. An erster Stelle wäre da das abscheuliche Sounddesign, welches in den Momenten in denen es nicht nur generisch ist mit absolut grässlichen Kreationen nervt, die selbst den Feenklängen von Ocarina of Time das Fürchten leeren.
In herkömmlichen Zelda-Spielen sind die weitläufigen Landschaften durchzogen von exzentrischen Charakteren mit ebensolchen Designs, welche den Werken zu unvergesslicher Persönlichkeit verhelfen. In Hyrule Warriors jedoch besteht alles aus aalglatten Anime-Klischees. Umgesetzt wurden nur Charaktere und Designs, welche der allgemeinen Empfindung von “hip” entsprechen, was dem Ganzen einen ganz Zelda-untypischen Generik-Look verschafft, der das Erlebnis noch langweiliger macht.
Alles in allem gibt es nur sehr wenig, was für eine Empfehlung des Titels spricht. Spaß hat, wer die bekannten Gesichter und Umgebungen gerne mal in strahlendem HD genießen möchte. Wer aber nach der Qualität eines Zelda-Titels sucht, oder gar mit ansprechendem Gameplay unterhalten werden will, der wird den Titel schnell in der Obskuritätenkiste zusammen mit den klassischen 3DO-Ausgaben von Zelda verschwinden lassen.
Plattform: Wii U (Version getestet), Spieler: 1-2 (Coop), Altersfreigabe (PEGI): 12,
Release: 19.09.2014, http://zelda.com/hyrule-warriors
Tags:2 von 5Co-OpHack'n'SlashNintendoTecmo KoeiWii UWii U-ExklusivZelda
Über den Autor
Florian Kraner Aufgabenbereich selbst definiert als: Pixel-Fachmann mit Expertenausweis? Findet ”Das Fürchterliche muß sein Gelächter haben!” zutreffend.