Die gute alte Zeit ist nicht in jeder Ausprägung immer gut gewesen. Manches, was es früher gegeben, oder eben nicht gegeben hat, war besser, als die heutige Variante davon. Natürlich gab es schon immer Mode und natürlich waren die Menschen immer bestrebt sich modern zu kleiden. Dass dabei so praktische Dinge, wie etwa die Hüte auf der Strecke bleiben, ist eigentlich sehr schade.
Unbequemer Modewahn
Ein Korsett ist wohl der Inbegriff des unbequemen und gesundheitsgefährdetem Modewahn. Kaum zu glauben, dass es zusammen mit monsterhaften Reifröcken ganz selbstverständlich getragen wurde. Ende des 19. Jahrhunderts gehörte das Korsett zum Standard. Kaum zu glauben sind allerdings auch moderne Modeerscheinungen. Ich bewundere zwar, dass manche Frau mit hohen Schuhen so elegant gehen kann, aber ich selber würde solche Teile niemals anziehen. Soweit ich das einschätzen kann, machen viele Frauen das allerdings freiwillig.
Früher war alles besser
Ich kann an meinem Fernseher von 1 bis 1.400 durchzappen und bekomme nach fast jedem Drücken einen neuen Sender. Als ich ein Kind war gab es das nicht. Da musste man das ansehen, was man vorgesetzt bekam. In vielerlei Hinsicht war es nicht so kompliziert , wie heute. Wollte man nicht sehen, was gezeigt wurde, dann hat man sich eben anders beschäftigt. Auch bei der Kleidung war es, zumindest aus heitiger Sicht, ein wenig einfacher. Sieht man sich alte Filme an, dann scheint es doch schlichter und geradliniger gewesen zu sein. Die Männer trugen Hüte zu ihrem Anzug und die Frauen sah man nur in Kleidern, oder Röcken.
Kopfbedeckungen
Im 17., 18. und 19. Jahrhundert war es ganz selbstverständlich, eine Kopfbedeckung zu tragen. Wir Erwachsene tun das vielfach nur noch im Winter, während die Kleinen das ganze Jahr über Kappen und Mützen in verschiedenen Varianten tragen. Ich selber und mein Mann tragen im Sommer fast nie eine Kopfbedeckung. Ein Fahrradhelm, wenn wir Fahrradfahren, oder eine Schirmkappe, wenn wir in der sengenden Hitze unterwegs sind, aber meist gehen wir oben ohne. Bei unseren Kindern achten wir darauf, dass sie ihre Kopfbedeckung immer tragen. In der Kita und bei anderen Kindern ist das ganz normal. Entsprechend groß ist das Angebot für Kopfbedeckungen für Kinder, wie hier auf Hutshopping.
Wärmeleck Kopf
Die beiden amerikanischen Kinderärzte Rachel Vreeman und Aaron Carroll haben es sich zur Aufgabe gemacht, medizinische Mythen zu entlarven. Unter anderem widerlegen sie Aussagen, wie dass man seinen Kaugummi nicht schlucken darf, oder dass Haare schneller und dichter nachwachsen, wenn man sie abrasiert. Unter anderem haben sie den medizinischen Mythos, dass der Mensch 40% seiner Wärme über den Kopf verliert, als falsch entlarvt. Den Ursprung hat diese Annahme in einem Handbuch des amerikanischen Militärs. Die Behauptung stammt von Versuchen aus den 1950er Jahren, in denen Freiwillige mit einem warmen Überlebensanzug großer Kälte ausgesetzt wurden. Dicht eingepackt, aber ohne Kopfbedeckung haben sie dann natürlich viel Wärme über den ungeschützen Kopf abgegegen. Diese unseriöse Messung hat dann zu der Annahme geführt, dass über den Kopf die meiste Wärme abgegeben wird. .
Hitzschlag und Kälte
Trotzdem haben Hüte sehr viel Sinn und sind auch für uns Erwachsene zu empfehlen. Unsere Kopfhaut ist sehr stark durchblutet. Weil wir am Kopf wenig Fettpolster haben findet hier auf jeden Fall auch ein sehr starker Temperaturaustausch statt. Es sind zwar keine 40%, aber auch hier sollte man sich gegen Kälte und vor allem gegen Hitze und direkte Sonneneinstrahlung schützen. Wir nehmen die Kälte am Kopf auch deutlicher und intensiver wahrm als an anderen Körperteilen.
Gefahr Sonnenstich
Bei der Hitze sieht es etwas anders aus. Setzt man sich länger der starken Sonne aus, dann kann es schnell zu einer Überhitzung des Körpers kommen und man erleidet einen Hitzschlag. Eine Kopfbedeckung kann dabei helfen, zumindest den Kopf weniger aufzuheizen. Noch gefährlicher und ein schlagendes Argument für Hüte ist der Sonnenstich. Durch starke Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken wird das Gehirn erhitzt und reagiert, wie bei einer Entzündung. Eine Schwellung im Gehirn kann schwerwiegende Folgen haben. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr, der man seine Kinder auf keinen Fall aussetzen darf. Aber auch ein einfacher Sonnenbrand auf der Kopfhaut ist ein Risiko für die Gesundheit der Kleinen. Im Sommer ist eine Kopfbedeckung also Pflicht und als Schutz unerlässlich. Im Winter sorgt eine Mütze für angenehme Wärme an der Kopfhaut.
Der Saunahut
Dass der Kopf eine schlecht isolierte Stelle ist, die einen hohen Anteil an Überhitzungen haben kann ist eine Tatsache. Dass Hüte, oder andere Kopfbedeckungen davor schützen können, ist auch eine unbestrittene Tatsache. So gibt es seit einiger Zeit auch einen Trend, in der Sauna einen Filzhut zu tragen. Damit wird verhindert, dass der Kopf sich zu stark erhitzt. Arbeitet jemand viel in der Sonne, wie etwa Bauarbeiter, oder Landwirte, dann ist es selbstverständliche dabei Hüte zu tragen. Zumindest eine Schirmmütze gehört zur Arbeitskleidung. Auch Polizisten, die mitten auf einer Kreuzung den Verkehr regeln, oder hinter einem Busch auf einen rasenden Autofahrer warten, tragen eine Kappe. Zwar ist die Dienstmütze der Polizisten sicherlich auch noch ein Relikt. Ein Symbol für den Stand seines Trägers, das Respekt einflößen soll.
Kopfbedeckung für die Eltern
Es ist also für die Eltern ganz klar, seine Kinder mit Hüten, Kappen und Mützen vor Sonne und Kälte zu schützen. Warum nicht auch den eigenen Kopf vor den unangenehmen und gefährlichen Einflüssen schützen? Für viele unserer Väter, aber zumindest für unsere Großväter war es selbstverständlich nur mit Hut das Haus zu verlassen. Bis in die 1960er-Jahre war das völlig normal. Erst danach kamen die Männer nach und nach davon ab. Die Hüte der Frauen landeten schon etwas früher auf der Hutablage. Stattdessen waren recht umfangreiche Frisuren, dominiert von Dauerwellen in Mode gekommen.
Hüte, statt TCM
Es gibt momentan einen Trend, sich immer mehr altem Wissen zuzuwenden. Traditionelle Chinesische Medizin ist ein solches Feld. Dabei ist es garnicht notwendig so weit entfernt nach guten und gesunden Ideen aus der Vergangenheit zu suchen. Auch bei uns waren vor 60 Jahren Hüte ganz normal. Dass es eine gute Idee ist, sie zu tragen, wenn es heiß ist, aber auch wenn es kalt, oder windig ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn man als Mutter, anders als die Kinder, keine Disney-, oder Marvelfiguren am Kopf tragen will, kann man mit einem hübschen Damenhut auch modisch einen Akzent setzen.
Mamamode
Hier haben wir Frauen einen kleinen Vorteil gegenüber den Männern. Der klassische Herrenhut ist immer ein recht auffälliges Accessoire, das ungewohnt wirkt. Die verschiedenen Damenhüte lassen sich mit fast allem kombinieren. Auch wenn ich in einem, nennen wir es bequemen Outfit auf der Parkbank neben dem Sandkasten sitze und meine Kinder beaufsichtige, hat ein hübscher Sonnenhut gleich zwei Vorteil. Er sieht hübsch aus und wertet mein, nennen wir es diesmal lockeres Sommer-Outfit deutlich auf. Außerdem schützt er mich zuverlässig vor der Sonne. Achja, wenn ich mal keine Zeit für eine Frisur habe, dann ist so ein Hut auch von Vorteil