Orkanwarnung
Hurrikan-Ausläufer schießen über Europa
Diese Schlagzeile mussten wir gerade in der Onlineausgabe des Spiegel lesen, als wir einmal sehen wollten, was die Medien in Deutschland so zum Thema zu sagen haben.
Eines sollte klar sein. Wenn man bezahlt wird, um Artikel zu diesem oder jenem Thema zu schreiben, dann ist man heutzutage anscheinend auch in Deutschland und selbst bei - zumindest ehemals - angesehenen Magazinen gezwungen, seinen Wie-auch-immer-Du-es-anstellst-Beitrag zur Steigerung der Auflage zu leisten.
Im Zeitalter der Zeitschriften im Internet, wo sie täglich "erscheinen", geht es dabei vor allem um sogenannte keywords, damit die Suchmaschinen ordentlich Anreiz bekommen, den entsprechenden Artikel hoch zu listen.
Orkanwarnung - Hurrikan - Deutschland.
Allein das reicht anscheinend schon aus, wenn man zum Beispiel den entsprechenden Google-Rang hat.
Es tut uns ein bisschen weh, zu sehen, dass ein solcher Artikel bei Google (zumindest vorübergehend) auf Platz 1 stehen kann.
Und dabei geht es nicht um Neid, sondern um Inhalt. Wenn jemand kompetent berichtet und auch andere Bedingungen erfüllt, um mit solch einer Listenplatzierung belohnt zu werden, dann hat er es wahrscheinlich auch verdient. Wenn aber jemand nur die "anderen Bedingungen" erfüllt, der Inhalt aber ... nun .... "etwas fragwürdig" wäre vielleicht der treffende Begriff ... ist, dann ist irgendetwas nicht in Ordnung im Google-Land. Denn besagter Artikel ist es, den in diesem Moment die meisten Leute lesen werden.
Wir wollen keinesfalls behaupten, dass der Beitrag grundsätzlich falsch ist. Aber er fällt unseres Erachtens eindeutig in die Kategorie ... nein, nicht auf der Saffir-Simpson-Skala ... in die Kategorie "Boulevard-Stil".
Was uns ein wenig erstaunt ist der Umstand, dass eine ganze Menge Leser des Artikels dies genauso sehen (siehe Kommentare zum Beitrag). Da fällt unter anderem der Begriff "Panikmache". Mehrfach. Ohne Zitate einzubeziehen. Aber: Warum liest man dann (immer noch) dort? Oder alternativ: Warum reagiert die Zeitschrift nicht?
Ein Zusammenschustern und In-eigene-Worte-Kleiden von Agentur-Meldungen und (in unserem Fall) Wetterdienst-Informationen reichen einfach nicht aus, um einen glaubwürdigen Beitag zum Thema zu verfassen, wenn man nicht über zumindest grundlegende Kenntnisse oder wenigstens etwas Erfahrung mit der Materie verfügt.
Nun, wie auch immer.
Ohne den Aufsatz von Axel Bojanowski jetzt total zerfleddern zu wollen, nur kurz angemerkt: KATIA bleibt KATIA, bis sie sich auflöst. Das einzige, was KATIA "Ex" ist, ist tropisch. Offiziell ist KATIA ein extratropischer, außertropischer oder posttropischer Zyklon. Drei Begriffe für ein und dieselbe Sache, das ist Luxus.
Dass KATIA aber als außertropischer Zyklon in die Nähe Nordeuropas wandern würde, wissen unsere Stammleser bereits seit mehreren Tagen.
In welcher Stärke oder Intensität sie momentan unterwegs ist, kann wohl niemand exakt sagen, denn die NOAA mit ihren Satelliten, alliierten Hurricane Huntern und allen anderen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, beobachtet und misst KATIA nicht mehr. Wenn von Windgeschwindigkeiten von mehr als 110 km/h die Rede ist, dann wäre KATIA auf jeden Fall noch zumindest fast ein Hurrikan. Wenn dann wiederum von "Böen" die Rede ist, ändert das die Lage. Denn nicht vereinzelte Böen sind es, die einen Sturm oder Hurrikan klassifizieren, sondern Winde, die während einer Minute konstant anhaltend gemessen werden.
Nun kommen wir zu einem Fakt.
Einem, der schwerlich zu widerlegen sein dürfte.
Nämlich dem aktuellen Satellitenbild von KATIA:
Image: Satellitenbild Hurrikan KATIA nahe Nordwesteuropas vom 11. September 2011 abends
Credit: Sat24
Und auf diesem sehen wir, dass das Gros des mittlerweile ziemlich "zerrissenen" Zyklons nicht etwa vor Schottland, England oder gar Deutschland, sondern vor Island zu lokalisieren ist. Und so schnell, wie sich KATIA vorwärts bewegt, dürfte die Angelegenheit "KATIA" bereits morgen (Montag) Abend in den genannten Ländern erledigt sein.
Das britische Met-Office hat - und das fraglos zu Recht - eine Warnung für Montag ausgesprochen. Und auch in Deutschland könnte es etwas mehr oder weniger regnen und lokal ein paar heftige Winde geben. Und darüber sollten die Leute auch informiert sein.
Nicht weniger.
Aber auch nicht mehr.
Und damit wünschen wir Ihnen einen angenehmen Wochenanfang.
Hurrikan-Ausläufer schießen über Europa
Diese Schlagzeile mussten wir gerade in der Onlineausgabe des Spiegel lesen, als wir einmal sehen wollten, was die Medien in Deutschland so zum Thema zu sagen haben.
Eines sollte klar sein. Wenn man bezahlt wird, um Artikel zu diesem oder jenem Thema zu schreiben, dann ist man heutzutage anscheinend auch in Deutschland und selbst bei - zumindest ehemals - angesehenen Magazinen gezwungen, seinen Wie-auch-immer-Du-es-anstellst-Beitrag zur Steigerung der Auflage zu leisten.
Im Zeitalter der Zeitschriften im Internet, wo sie täglich "erscheinen", geht es dabei vor allem um sogenannte keywords, damit die Suchmaschinen ordentlich Anreiz bekommen, den entsprechenden Artikel hoch zu listen.
Orkanwarnung - Hurrikan - Deutschland.
Allein das reicht anscheinend schon aus, wenn man zum Beispiel den entsprechenden Google-Rang hat.
Es tut uns ein bisschen weh, zu sehen, dass ein solcher Artikel bei Google (zumindest vorübergehend) auf Platz 1 stehen kann.
Und dabei geht es nicht um Neid, sondern um Inhalt. Wenn jemand kompetent berichtet und auch andere Bedingungen erfüllt, um mit solch einer Listenplatzierung belohnt zu werden, dann hat er es wahrscheinlich auch verdient. Wenn aber jemand nur die "anderen Bedingungen" erfüllt, der Inhalt aber ... nun .... "etwas fragwürdig" wäre vielleicht der treffende Begriff ... ist, dann ist irgendetwas nicht in Ordnung im Google-Land. Denn besagter Artikel ist es, den in diesem Moment die meisten Leute lesen werden.
Wir wollen keinesfalls behaupten, dass der Beitrag grundsätzlich falsch ist. Aber er fällt unseres Erachtens eindeutig in die Kategorie ... nein, nicht auf der Saffir-Simpson-Skala ... in die Kategorie "Boulevard-Stil".
Was uns ein wenig erstaunt ist der Umstand, dass eine ganze Menge Leser des Artikels dies genauso sehen (siehe Kommentare zum Beitrag). Da fällt unter anderem der Begriff "Panikmache". Mehrfach. Ohne Zitate einzubeziehen. Aber: Warum liest man dann (immer noch) dort? Oder alternativ: Warum reagiert die Zeitschrift nicht?
Ein Zusammenschustern und In-eigene-Worte-Kleiden von Agentur-Meldungen und (in unserem Fall) Wetterdienst-Informationen reichen einfach nicht aus, um einen glaubwürdigen Beitag zum Thema zu verfassen, wenn man nicht über zumindest grundlegende Kenntnisse oder wenigstens etwas Erfahrung mit der Materie verfügt.
Nun, wie auch immer.
Ohne den Aufsatz von Axel Bojanowski jetzt total zerfleddern zu wollen, nur kurz angemerkt: KATIA bleibt KATIA, bis sie sich auflöst. Das einzige, was KATIA "Ex" ist, ist tropisch. Offiziell ist KATIA ein extratropischer, außertropischer oder posttropischer Zyklon. Drei Begriffe für ein und dieselbe Sache, das ist Luxus.
Dass KATIA aber als außertropischer Zyklon in die Nähe Nordeuropas wandern würde, wissen unsere Stammleser bereits seit mehreren Tagen.
In welcher Stärke oder Intensität sie momentan unterwegs ist, kann wohl niemand exakt sagen, denn die NOAA mit ihren Satelliten, alliierten Hurricane Huntern und allen anderen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, beobachtet und misst KATIA nicht mehr. Wenn von Windgeschwindigkeiten von mehr als 110 km/h die Rede ist, dann wäre KATIA auf jeden Fall noch zumindest fast ein Hurrikan. Wenn dann wiederum von "Böen" die Rede ist, ändert das die Lage. Denn nicht vereinzelte Böen sind es, die einen Sturm oder Hurrikan klassifizieren, sondern Winde, die während einer Minute konstant anhaltend gemessen werden.
Nun kommen wir zu einem Fakt.
Einem, der schwerlich zu widerlegen sein dürfte.
Nämlich dem aktuellen Satellitenbild von KATIA:
Image: Satellitenbild Hurrikan KATIA nahe Nordwesteuropas vom 11. September 2011 abends
Credit: Sat24
Und auf diesem sehen wir, dass das Gros des mittlerweile ziemlich "zerrissenen" Zyklons nicht etwa vor Schottland, England oder gar Deutschland, sondern vor Island zu lokalisieren ist. Und so schnell, wie sich KATIA vorwärts bewegt, dürfte die Angelegenheit "KATIA" bereits morgen (Montag) Abend in den genannten Ländern erledigt sein.
Das britische Met-Office hat - und das fraglos zu Recht - eine Warnung für Montag ausgesprochen. Und auch in Deutschland könnte es etwas mehr oder weniger regnen und lokal ein paar heftige Winde geben. Und darüber sollten die Leute auch informiert sein.
Nicht weniger.
Aber auch nicht mehr.
Und damit wünschen wir Ihnen einen angenehmen Wochenanfang.