Huritigruten Schiffsreise Norwegen von Bergen nach Kirkenes im Mai 2012

Erstellt am 19. September 2012 von Maomao

Nordgehende, einwöchige Schiffsreise von Bergen nach Kirkenes im Mai 2012. Mit einer zusätzlichen Übernachtung zu Beginn in Bergen und am Ende in Kirkenes.
Hurtigruten sind die ehemaligen Postschiffe, die an der Küste Norwegens entlang ihre Route haben.

Tag 1: Anreise nach Bergen

In Hamburg mussten wir umsteigen und der Anflug in Hamburg war durch starken Wind sehr wackelig, so dass das Flugzeug den Landeanflug kurz vor dem Aufsetzen abbrechen musste und durchstartete. Nach einer Schleife über Hamburg klappte dann der zweite Landeanflug. Von Hamburg ging es dann weiter nach Bergen. Dort wartete schon unser Shuttle ins Hotel.

Es war späterer Nachmittag, relativ sonnig und so machten wir uns sofort auf, um Bergen zu besichtigen. Bergen hat knapp über 260.000 Einwohner. Die Stadt ist bekannt durch Bryggen, die zum UNSECO Weltkulturerbe gehören und ein Beispiel hanseatischer Baukunst sind. Da der Sonnenuntergang erst gegen 22 Uhr war, hatten wir genügend Zeit, um Bergen zu erkunden.

Neben Bryggen gibt es noch den Fischmarkt, Marienkirche, Domkirche, die Festung Bergenhus und viele kleinere Gassen.

Tag 2: Bergen und Einschiffung

Es war Regen angekündigt und es sollte den ganzen Tag ununterbrochen regnen. Die Stadt ist mit ca. 2548 mm Niederschlag an 248 Regentagen im Jahr die „regenreichste Großstadt Europas“. Das lernten wir an diesem Tag auch kennen.

Doch zuerst frühstückten wir ganz gemütlich. Vom Frühstück aus hatten wir einen Blick auf Bryggen. Nach dem Frühstück wollten wir unsere Besichtigungstour fortsetzen und gingen warm angezogen nach draußen. Der Regen war das eine, doch dazu gab es noch kräftigen Wind, so dass der Kampf mit dem Regenschirm angesagt war. Zuerst gingen wir nochmals zum Fischmarkt mit den Fischhallen. Danach umrundeten wir eine „Halbinsel“ von Bergen. Doch als wir dann wieder in der Nähe des Hotels waren, brachen wir unsere Besichtigungstour ab. Das Wetter war einfach zu schlecht. In der Hotellobby warteten wir dann auf den Shuttle zum Schiffsanleger. Dieser erfolgte pünktlich um 17 Uhr.

Es erfolge der Check-in am Schiffsanleger und danach gab es zuerst eine Sicherheitseinweisung für das Schiff. Noch einmal dann Hände desinfizieren und konnten wir das Schiff und unsere Kabine betreten.

Das Gepäck war noch nicht da und wir erkundeten gleich einmal das Schiff. Ab 18 Uhr gab es Abendessen in Buffet-Form und um 20 Uhr legte das Schiff in Bergen ab. Unsere erste Nacht auf dem Schiff verlief sehr ruhig.

 

Tag 3: Floro – Alesund – Geiranger – Molde

Um 08:45 legte das Schiff in Alesund an und es regnete immer noch wie am Tag zuvor in Bergen. Nach einem Brand wurde Alesund im Jungendstil aufgebaut. Eigentlich ein sehr schönes Städtchen zum Besichtigen, doch beim Regen macht es keinen Spaß. Nach einer kurzen Runde kehrten wir auf das Schiff zurück.

Von Alesund ging es dann in den Geiranger Fjord, der ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Aber es regnete ohne Unterbrechung. Am Heck des Schiffes und dadurch etwas windgeschützt verfolgten wir die Fahrt. Der Wind war aber immer wieder so stark, dass sich sogar das Schiff leicht seitlich legte (eine Kränkung ähnlich zu einem Segelschiff). Der Wind peitsche das Wasser immer wieder auf und die 7 Schwestern (ein Wasserfall) waren förmlich vom Winde verweht. Man konnte oben im Fels die Wasserfälle erkennen, doch dann zerstäubte der Wind das Wasser. Wir hatten eine Tour gebucht und am Ende des Fjords steigen wir in ein Tenderschiff um. Mit dem Bus ging es eine Passstraße hinauf und wir hatten einen Blick auf Geiranger und den Fjord. Die Reiseleiterin im Bus erzählte viel Interessantes aus Norwegen und so war die Tour sehr unterhaltsam und informativ. An einem See mussten wir auf eine Fähre und von dort aus weiter Richtung Alesund. Es hatte aufgehört zu Regnen und hin und wieder kam sogar die Sonne ganz leicht zum Vorschein. Je näher wir an Alesund kamen, desto dunkler wurde es und dann fing es auch wieder an zu regnen. Der Bus machte einen Stopp auf dem Stadtberg Aksla. Von dort hat man eigentlich einen sehr schönen Blick auf Alesund. Doch leider der Regen und sehr heftiger Wind. Immerhin fuhr der Bus danach noch durch ein paar Straßen zum Hafen, so dass wir vom Trockenen noch die Jugendstilhäuser ansehen konnten.

An diesem Abend war Menu mit festen Tischen angesagt und wir waren in der zweiten „Schicht“ um 20 Uhr. Während dem Abendessen legte das Schiff noch in Molde an. Der zweite Tag an Schiff neigte sich dem Ende zu.

 

Tag 4: Kristansund – Trondheim – Rorvik

Am nächsten Morgen der erste Blick aus der Kabine und wir sahen die Sonne. Es hatte aufgehört zu Regnen. Wir frühstückten erst einmal gemütlich. Das Schiff legt in Trondheim für über 3 Stunden an und so bleibt genügend Zeit Trondheim gemütlich zu Fuß zu besichtigen.

Ca. 175.000 Einwohner leben in Trondheim. Vom Schiffsanleger bis in die Stadt mit den Sehenswürdigkeiten sind es nur wenige Meter zu Fuß. Zuerst gingen wir am Kanalhafen entlang, der die Innenstadt abgrenzt. Von dort aus ging es Richtung Marktplatz und Stiftgarden zum Nidardsdom.

Am Fluss entlang ging es zur Gamle Bybroen, der alten Stadtbrücke. Von der Brücke aus hat man einen sehr schönen Blick auf die alten Holzhäuser auf beiden Seiten des Flusses.

Zurück ging es wieder durch einige Straßen und Gassen Richtung Schiff. Es war ein schöner Rundgang bei endlich sonnigem Wetter.

Um 12 Uhr legte das Schiff in Trondheim ab und wir gingen anschließend erst einmal zum Essen. Da wir endlich schönes, sonniges Wetter hatten, konnten wir uns nun auch an Deck wagen. Es geht immer an der Küste entlang bzw. zwischen Inseln und Schären hindurch, so dass es immer wieder interessante Fotomotive gibt. Für die Liegestühle sind die Plätze in der Sonne, die zugleich windstill sind, schnell belegt. Aber es gibt immer wieder viel Kommen und Gehen an Deck. Wir pendelten dann zwischen Liegesuhl und Reling, da es immer wieder was zum Fotografieren gab. Das Licht hier mit dem tiefblauen Wasser ergab schöne Motive. Auf die Art hatten wir einen wirklich schönen Tag an Bord.

Am Abend kurz vor 22 Uhr hatten wir einen einzigarten Himmel über uns mit einer fantastischen Wolkenformation.

Tag 5: Bronnoysund – Bodo – Stamsund – Solvaer

Der nächste Tag war wieder sonnig und so machte die Schiffreise auch Spaß. Der heute Tag ging Richtung Lofoten. Wie am Tag zuvor gab es wieder viel zu sehen und auch Zeit zum Relaxen.

Kurz nach Mittag legte das Schiff in Bodo an. Die Stadt hat nichts zu bieten. Eine Bedeutung hatte die Stadt während des kalten Krieges. Beim Einlaufen in den Hafen sieht man den Militärflughafen mit den beiden Landebahnen und die vielen Bunker. Im Hafen lagen zwei russische Militärschiffe. Um die Beine etwas zu vertreten, war es aber ganz in Ordnung und als wir an einer Kirche vorbeikamen, sahen wir noch eine norwegische Hochzeit.

Das Licht wurde gegen Nachmittag und Abend immer besser. Es erinnerte uns wegen der statten Farben an unseren Urlaub in Südafrika. Und Dank Mittsommernacht kann man auch zu später Stunde noch Bilder machen. Am Abend erreichten wie die Lofoten. Zuerst lief das Schiff gegen 19 Uhr Stamsund an und gegen 21 Uhr Solvaer. Ein fantastisches Licht noch um diese Uhrzeit. Beim Einlaufen in den Hafen sahen wir viele Gestelle für den Trockenfisch. Solvaer besteht nur aus einigen Häusern und wir hatten eine Stunde Aufenthalt, die wir auch für viele Bilder nutzen.

Nach dem Auslaufen aus Solvaer erwartete uns noch ein absolutes Highlight der gesamten Reise: der Trollfjord. Am Bug stehend sahen wir weiter vorne rechts und links ein Fjord, in welches das Schiff wohl fahren würde. Doch plötzlich eine scharfe Linkskurve und ein vorher nicht sichtbarer Fjord kam zum Vorschein. Gegen 23:30 fuhren wir in den engen Fjord mit den steil aufragenden Hängen auf beiden Seiten ein. Trotz später Stunde war es noch möglich Bilder zu machen. Auf beiden Seiten an den Hängen waren immer wieder Trolle, die uns zuriefen (es waren Teile der Besatzung, die hier „ausgesetzt“ waren). Es ging bis zum Ende des Fjords und dort drehte das Schiff. Es war so eng, dass das Schiff fast an der Felswand war für das Wendemanöver. Ein wirklich interessanter Teil am Ende des Tages.

 

Tag 6: Stokarknes – Finnsnes – Tromso – Skjervoy

Norwegischer Nationalfeiertag. Auf dem Schiff war alles entsprechend dekoriert. Wieder ein recht sonniger Tag. Ein Highlight des Tages war die Teilnahme der Besatzung und der Passagiere an der Parade in Finnsnes. Im Schiff wurden norwegische Flaggen verteilt und dann drehten wir eine Runde durch Finnsnes. Viele Norwegen waren in traditioneller Kleidung zu sehen. Die Abschlussschüler dagegen auffallend oft in ihren roten Latzhosen (Rotruss). Die Parade dauerte etwas länger und damit verzögerte sich auch die Abfahrt. Es war auf jeden Fall ein schönes Erlebnis.

In den frühen Morgenstunden hatten wir den nördlichen Polarkreis überquert und es gab vormittags noch die dazugehörige Taufe.

Gegen 15 Uhr erreichten wir Tromso. Auch hier gab es wieder eine Parade. Wir verzichteten diesmal auf die Teilnahme, da wir uns die Stadt ansehen wollten. Tromso hat knapp unter 70.000 Einwohner. Die besonderen Sehenswürdigkeiten sind der Dom und die Eismeerkathedrale. Da die Eismeerkathedrale auf der gegenüberliegenden Seite liegt, musste das Tele herhalten.

Wir gingen noch innerhalb der Stadt auf eine Anhöhe und hatten einen schönen Überblick. Die Parade bekamen wir bei unserer Besichtigungstour natürlich auch wieder mit. Ebenso natürlich die vielen traditionellen Trachten.

 

Tag 7: Oksfjord – Honningsvag (Nordkap) – Berlevag

Die sonnigen Tage waren an diesem Morgen erst einmal vorbei. Leichter Regen hatte wieder eingesetzt. Heute stand das Nordkap auf dem Programm. Um 11:45 erreichten wir den Hafen von Honningsvag, die als die nördlichste Stadt der Welt gilt. Mit dem Bus ging es Richtung Nordkap. Je näher wir dem Nordkap kamen, desto mehr Nebel war um uns herum. Am Nordkap angekommen, gingen wir erst einmal zu einer Filmvorführung über das Nordkap im Laufe der verschiedenen Jahreszeiten. Im Warmen sahen wir, wie schön es hier sein kann und hofften, dass danach das Wetter besser wurde. Nun ja, nur bisschen war es besser. Nebel und Wind waren immer noch vorhanden. Hin und wieder auch einige Tropfen vom Himmel. Das obligatorische Bild an der „Kugel“ und dann noch darauf warten, dass es mal zwischendurch einen Blick auf die Küste gab.

Dann ging es wieder zurück mit einem kurzen zwischen Zwischenstopp bei einem Samen mit seinen Rentieren.

Der restliche Tag blieb trübe und Aufenthalte auf dem Deck nur um zwischendurch ein Bild zu machen. Am späten Abend wurde es besser und damit auch das Licht. Der Himmel zeigte wieder, wie vielfältig er im Zusammenspiel mit dem Wasser sein kann. Die letzte Nacht auf dem Schiff begann und es gab ein sehr vielfältiges Meeresfrüchtebuffet.

Tag 8:Batsfjord – Kirkenes

Aufstehen, Frühstücken und um 9 Uhr mussten die Kabinen geräumt sein. Um 09:45 kamen wir am Zielhafen Kirkenes an. Es regnete mal wieder. Es waren nur wenige Meter mit dem Bus in das Hotel. Wir mussten hier übernachten, da bei unserer Buchung der Flug schon voll war und erst am nächsten Tag freie Plätze vorhanden waren. Wir ruhten uns erst einmal im Hotel aus und gegen Mittag hatte sich das Wetter verbessert. Der Regen hatte aufgehört und die Sonne ließ sich zwischen den Wolken blicken. Kirkenes ist eine kleine Stadt mit nicht einmal 3.500 Einwohner. Durch die Nähe zur Grenze sind viele Russen unterwegs. Das Städtchen ist schnell erkundet und hat auch nicht viel zu bieten. Eine Kirche und eine Anhöhe mit Blick auf die Stadt und den Hafen.

Tag 9: Rückflug von Kirkenes

Nach dem Frühstück wurden wir pünktlich am Hotel abgeholt. Es ging von Kirkenes nach Oslo, wo wir einen längeren Aufenthalt hatten. Danach folgte der Weiterflug nach Hause.