Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Viele halten die Hundeernährung für ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist es so einfach. Bevor die Hundefutterindustrie Hundehalter verunsichert hat, indem sie ihnen eingebläut hat, ein Hund dürfe nur spezielles Hundefutter fressen, war die Fütterung des Hundes eine „Nebensache“, die sich mit den Resten der menschlichen Mahlzeiten sehr einfach bewerkstelligen lies.

Brauchte man früher Fütterungskonzepte?

Fütterungskonzepte (wie z. B. auch Barf) haben die Menschen über tausende Jahre, die Hunde uns schon begleiten, bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts definitiv nicht gebraucht. Keine Feinwaagen für mg-genaues Abwiegen, keine Nährstofftabellen, keine industriell gefertigten Ergänzungen. Das was da war, was in ausreichender Menge vorhanden war, wovon der Mensch etwas abgeben konnte, das waren die Nahrungsmittel, die als Hundefutter taugten.

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen BeispielenDas Hundefutter zubereiten war quasi kinderleicht, wie in dem Bild dargestellt.

1889 schrieb der bekannte Hundezüchter Otto Friedrich in seinem Buch:

„Wie der Mensch verschiedener Speisen bedarf, um verschiedenen Organen seines Körpers die nötige Ernährung zu bieten und um den Stoffwechsel zu befördern, so ist´s auch bei dem Hunde. „

Viel rohes Fleisch?

Rohes Fleisch, vor allem in großen Mengen, hatte den Ruf, den Geruch des Hundes unangenehm zu verändern, ja den Hund gar aggressiv zu machen.

Den Hintergrund zu dieser Sichtweise kann man auch mit unserem heutigen Wissen leicht erklären: große Mengen Fleisch, besonders rohes Fleisch, können die Bakterienbesiedlung im Dickdarm negativ beeinflussen. Es können sich Bakterien vermehren, die toxische Stoffe bilden, welche über die Leber abgebaut werden müssen. Es ist bekannt, dass eine Leberbelastung dazu führen kann, dass der Hund regelrecht stinkt und dass sein Verhalten sich verändern kann, bis hin zu einer gesteigerten Aggression.

Kein Getreide, keine Milch, kein Salz?

Im Mittelalter waren Getreidebrei (Schlampe) und Brot ein typisches und nahrhaftes Hundefutter, Fleisch oder sogar nur Fleischbrühe waren eine Art Ergänzung, nicht Hauptbestandteil. Jagdhunde bekamen nach der Jagd lediglich rituelle Anteile des Beutetiers als Belohnung.

Auch Milch taugte als Nahrungsmittel für Hunde, gerne sogar etwas sauer gewordene (die folglich mehr Bakterien enthält).

Ein Butter- oder Fettbrot war eine gute Abendmahlzeit und Salz war eine Möglichkeit, auch dem Hund das Futter schmackhafter zu machen.

Roh oder gekocht?

Solange Hunde uns begleiten, essen wir hauptsächlich gekochte Speisen. Folglich haben auch die Hunde schon immer gekochtes Futter gefressen. Gekochte Nahrungsmittel galten auch für den Hund als besser bekömmlich, dass sie vom Hund sogar eher bevorzugt werden, erklärt sich auch aus dem Umstand, dass eine warme Mahlzeit viel intensiver riecht, als rohes Futter.

Heute wissen wir aufgrund unseres Forschungsstandes, dass viele Nahrungsmittel durch den Kochvorgang viel besser verwertbar werden. Um das volle Spektrum der Nährstoffe zu bekommen, ist es jedoch sinnvoll, auch einen Teil pflanzliche Nahrungsmittel roh zu essen, für den Hund ist das ebenfalls sinnvoll.

Hundeernährung – ein Buch mit sieben Siegeln?

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Was früher mit Leichtigkeit bewerkstelligt wurde, ist heute furchtbar kompliziert geworden. Das muss es aber nicht. Wir können uns auch heute durchaus an den früheren Methoden der Hundeernährung orientieren, denn sie haben offensichtlich gut funktioniert. Wäre das nicht so, würden Hunde uns schon lange nicht mehr begleiten. Zudem zeigt uns auch der Stand der Wissenschaft, dass Hunde sich immer an die Ernährung durch den Menschen angepasst haben.

Sind Nährwerttabellen sinnvoll?

Den Bedarf an Nährstoffen zu kennen ist eine relativ neue Errungenschaft. Anhand der Bedarfswerte und der Nährwerttabellen kann man kontrollieren, inwieweit Rationen den Nährstoffbedarf abdecken. Auch hierbei zeigt sich, dass Hunde gar keine großen Mengen Fleisch benötigen, es reicht völlig, wenn der tierische Anteil der Ration 30-40% ausmacht.

Sind Ergänzungen wichtig?

Ernährungsgewohnheiten haben sich früher zum einen an den Jahreszeiten orientiert, zum anderen an Gewohnheiten. Dieses Wissen wurde auch in der Hundeernährung eingesetzt und so wurde auch der Napf entsprechend sinnvoll gefüllt. Die Hunde bekamen z. B. Knochen, gerne aber auch Eierschalen, Innereien oder auch Lebertran zur gesunden Versorgung. Andererseits kam z. B. der Kropf, eine Erkrankung welche aus Jodmangel entsteht und die bis vor rund 150 Jahren ziemlich verbreitet war, auch bei Hunden vor.

Es ist also durchaus sinnvoll, bei der Hundeernährung altes Wissen durch neues zu ergänzen und entsprechend zu nutzen.

Was gehört in den Napf?

  • Getreide und Kartoffeln sind für den Hund eine gute und schmackhafte Energiequelle. Die meisten Hunde können Kohlenhydrate wie Stärke sehr gut verwerten und fressen sie auch gerne. Getrocknetes Brot ist sogar geeignet, die Zahnpflege beim Hund zu unterstützen.
  • Gemüse nach Saison, roh oder gekocht, liefert dem Hund genau wie uns Menschen je nach Jahreszeiten genau das richtige Spektrum an Nährstoffen.
  • Fleisch ist vor allem Lieferant für wichtige Proteine und wird in der heutigen Zeit als Nahrungsmittel für den Hund geradezu überschätzt. Viel wichtiger als die Quantität wäre die Qualität und die hat in den letzten 100 Jahren natürlich stark gelitten.
  • Öle können sowohl Energie liefern als auch wichtige essentielle Fettsäuren. Fleisch aus Massentierhaltung sollte man immer durch ein Öl ergänzen, das einen hohen Anteil Omega-3-Fettsäuren enthält
  • Für die Nährstoffe, welche über die „normalen“ Nahrungsmittel nicht so gut abgedeckt werden können, müssen Ergänzungen gefüttert werden

Im Folgenden zeige ich dir ein paar praktische Beispiele für leckere und nahrhafte Rationen, die den Nährstoffbedarf des Hundes nach heutigem Wissensstand bestens abdecken können. Die Prozentangaben sind lediglich als Orientierung gedacht, müssen also nicht exakt eingehalten werden!

Beispiel 1: Hühnchen mit Nudeln und Gemüse

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Diese Ration besteht aus:

  • 40% gekochtem Hühnchenfleisch
  • 40% gekochten Nudeln
  • 20% geraspelten Tomaten, Pastinaken und Sellerie
  • etwas Leinöl
  • Bioaktivstoffkonzentrat LaVita (Vitamin D und weitere natürliche Nährstoffe)
  • natürliche Mineralstoffergänzung für Calcium und Jod

Beispiel 2: Vegetarische Bauernpfanne

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Diese Ration besteht aus:

Beispiel 2: Fischpfanne mit Reis

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Diese Ration besteht aus:

  • 40% gekochtem Lachs
  • 40% gekochtem Reis
  • 20% geraspelten Möhren, Sellerie und etwas Sauerkraut
  • Komplett-Mineralstoffergänzung

Beispiel 4: gepimpte Dose

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Diese Ration besteht aus:

  • 80% Alleinfutter aus der Dose
  • 20% Mischung aus Kochtopfresten (Reis, Kartoffeln, Gemüsemix aus Möhren, Steckrübe, Paprika)
  • Keine Ergänzung, da das Dosenfutter alle beinhaltet

Beispiel 5: Pferdepfanne mit Resten

Hundeernährung leicht gemacht mit praktischen Beispielen

Diese Ration besteht aus:

  • 40% gekochtem Pferdefleisch
  • 40% gekochtem Reis und gekochten Kartoffeln
  • 20% Gemüsereste, Sellerie gekocht und Chicorée und Rucola roh geraspelt
  • Seealgenmehl
  • Vitamin-D-Öl
  • Eierschalenmehl

Man kann die Hundeernährung weitgehend aus dem gestalten, was wir selber essen. Reste müssen nicht im Müll landen, sondern dürfen gerne in den Futternapf kommen.

Die hier vorgestellten Rationen sind eine gute Orientierung dafür, wie man den Hund leicht und ausreichend versorgen kann, ohne ständig alles grammgenau abwiegen zu müssen. Du möchtest mehr wissen? Weitere allgemeine Informationen zur Nährstoffversorgung deines Hundes findest du HIER

Quellen, u. a. : Des edlen Hundes Aufzucht, Pflege, Dressur und Behandlung seiner Krankheiten: Vollständiges Handbuch für jeden Jäger, Hundeliebhaber und Züchter


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