Hund in Deutschland - Ware und Konsumobjekt

In den letzten Wochen gab es leider Anlass genug, das Thema Hund als Ware anzusprechen. In Steuden wollte ein "Hundefrabrikant" (O-Ton in der Selbstbeschreibung) den Sortimentswechsel seines Hundewarenbestandes per Versteigerung abwickeln. Knapp 40 Stück Hund, durchweg Jagdhunde, sollten an den Meistbietenden veräußert werden. Platz für neue Produkte muss her. Das ist aber noch harmlos im Vergleich zu dem Hundehandel, den Norbert Zajac in Duisburg, Europas größter Zoohändler, aufziehen will. Tausend Hundewelpen pro Jahr will er ab 2011 in seinen Verkaufsräumen vermarkten. Und auch das ist noch gar nichts gegen den internationalen Hundehandel, wo hundertausende Hundewelpen meist aus Osteuropa in Deutschland und Spanien, die beiden Hauptabnehmerländer, vermarktet werden, Jahr für Jahr und ganz legal. Und manche so genannte Tierschutzorganisation meint dann auch noch, es gäbe "seriösen Handel mit Hunden".
Was bitte kann daran seriös sein, Hunde als Ware zu behandeln?
Kein Gesetz verbietet den Handel mit Hunden und keine einzige Vorschrift beachtet dabei die Sozialisation, die Hunde unbedingt brauchen, um in unserer Gesellschaft einigermaßen zurecht zu kommen. Und die wenigen Vorschriften, die es gibt, sichern auf dem Papier lediglich das nackte Überleben unseres angeblich "besten Freundes". Kein Amtstierarzt wird gegen Massenzuchten und Hundehandel tätig. Alles nach Recht und Gesetz bekam man sogar schriftlkich von der Amtsleiterin des Saalekreises Dr. med. vet. Müller angesichts der Versteigerung und der Verhältnisse in Steuden. Ich frage mich, wofür wir überhaupt Amtstierärzte brauchen? Für die Hundezucht wohl kaum, denn dass die Tiere nicht verrecken, dafür sorgen die Händler und Vermehrer aus eigenem finanziellen Interesse schon selber.
Wofür brauchen Hunde Amtstierärzte?

Hund in Deutschland - Ware und Konsumobjekt

Peta: Primitive Hetze gegen Hunde

Aber auch unter dem, was sich "Tierschützer" nennt gibt es einige bedenkliche Auffassungen. Die US-Organisation PETA gibt dem Rassehund und der Rassehundezucht als solches die Verantwortung für das Elend. Sie hetzt mit Nazivergleichen von "Rassenwahn" gegen die Hunde. Das ist nicht nur dummdreist vielmehr auch kontraproduktiv und schadet den Tieren kaum weniger als die Vermehrer selbst. Das Problem ist nicht die Rassehundezucht als solches und die Hunde schon erst recht nicht. Das Problem ist der Mensch, der den Hund zu einer Ware und zu einem Konsumobjekt degradiert. Ob Rassehund oder Mischling, mit einer solchen Einstellung wird nur Hundeelend produziert. Und das hat System, das IST System in Deutschland.
Mischling als Mode

Hund in Deutschland - Ware und Konsumobjekt

Screen www.deine-tierwelt.de 25.02.11

Jeder darf ohne irgendwelche Auflagen Hunde vermehren und vermarkten, ob Rassehund oder Mischling. Ja es ist derzeit sogar Mode, Mischlinge gezielt zu produzieren. Designer Dogs werden solche Kreationen genannt. Da werden sogar Bulldoggen mit Hütehunden gezielt verpaart. Das Stück für 490,- Euro vom "Züchter" im VRZ. Das zeugt schon von einem Touch krimineller Energie, mindestens aber Verantwortungslosigkeit. Denn das Wesen einer Bulldogge gepaart mit dem eines Border Collies oder Collies ist unberechenbar.
Hundezüchter per Arbeitsagentur
Auch hier schauen die Amtstierärzte sehenden Auges zu. Hier regt sich keine der Medien auf, die ansonsten jedes Zähnefletschen eines Hundes zur Schlagzeile aufspielen. Hier meldet sich keiner der drittklassigen Politiker zu Wort, die ansonsten sofort schärfere Sanktionen gegen alle Hunde lauthals einfordern. Derweil wird die kommerzielle Hundezucht aus unseren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung auch noch gefördert. Bei der Agentur für Arbeit ist das Berufsbild des Hundezüchters beschrieben und man kann sich den Aufbau "einer Existenz" als kommerzieller Hundezüchter fördern lassen. In der ganzen Beschreibung des Berufsbildes kommt das Thema Sozialisation der Hunde übrigens auch nicht vor.
Am deutschen "Tierschutz"-Wesen soll die Welt genesen?
Bei der Versteigerung war es von Seiten den Medien ganz still. Das Thema Hundehandel wird nur bei besonders krassen Einzelfällen angesprochen. Die systhematische Zucht mit Erbkrankheiten ist gar ein mediales Tabuthema. Überhaupt spielt sich das Thema Tierschutz für Hunde medial nur auf Mallorca ab, wo dann deutsche Residenten für tierschützerische Ordnung sorgen müssen. Mars, Nestlé und die anderen Industriefutter-Konzerne wollen eine heile Hundewelt bei uns, die nur nicht das unkritische Konsumdenken der Hundehalter stören darf. Und leider funktioniert das. Hunde werden bei www.deine-tierwelt.de gekauft und Hundehändler wie Norbert Zajac oder Hubert Winkel würden es auch nicht tun, wenn es nicht genug Halter geben, die einen Welpen bequem und ignorant aus dem Regal erwerben wollten.
Man verzeihe mir den etwas ironischen Unterton.
Im Dortmunder Appell werden die wichtigsten Eckpunkte angesprochen, wie es besser aussehen könnte. Und in meinem Schwarzbuch Hund habe ich das System aufgedeckt, das dahinter steckt. Ein System, bei dem 5 Milliarden Euro im Jahr am Hund verdient wird, ein System, das vom kranken Hund deutlich mehr profitiert, als von einem gesunden.

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