Hund aus dem Tierheim, Ausland oder vom Züchter?

Erstellt am 20. Oktober 2024 von Ghog

Die Entscheidung ist gefallen. Demnächst soll ein Hund Ihre Familie bereichern oder ein Kamerad für den bereits hier lebenden Vierbeiner soll gesucht werden.

Bestimmt stellen Sie sich die Frage, woher das Tier kommen soll. Entscheiden Sie sich eher für einen Rassehund vom Züchter oder doch lieber ein armes Tier aus dem Tierheim?

Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten sollten wohl überlegt sein.

Ein Hund vom Züchter

Sie wünschen sich eine ganz bestimmte Hunderasse? Überlegen Sie zuerst gut ob die Rasse überhaupt zu Ihnen passt.

Wenn Sie sich für die richtige Rasse entschieden haben, sollten Sie sich einen passenden Züchter suchen.

Ein guter Hundezüchter wird erst einmal alles über Sie wissen wollen. Er wird Sie nach den Lebensumständen, der Familie und Ihren Gewohnheiten fragen.

Wundern Sie sich nicht, das ist ein sehr gutes Zeichen. Schließlich will der Züchter für seine Welpen einen guten Platz finden. Er wird Ihnen im Gegenzug alle Fragen über die gewünschte Rasse beantworten und Ihnen gerne seine Hunde präsentieren.

So können Sie die Eltern Ihres zukünftigen Hausgenossen kennenlernen und wenn es so weit ist, haben Sie die Möglichkeit den passenden Welpen auszuwählen.

Der Züchter gibt Ihnen dann Tipps für die erste Zeit mit dem Tier und berät Sie zur optimalen Ernährung. Bei der Suche nach dem idealen Züchter kann der VDH - der Verband für das Deutsche Hundewesen gute Dienste leisten.

Vorsicht vor illegalem Welpenhandel

Große Vorsicht ist bei Züchtern aus Osteuropa geboten. Die Tiere werden besonders günstig angeboten. Oft sind die Dokumente gefälscht und die Tiere krank.

Verzichten Sie unbedingt darauf, einen Welpen über das Internet oder über Zeitungsinserate zu kaufen. Diese Tiere werden zu Dumpingpreisen angeboten. Sie stammen aus Qualzuchten aus Osteuropa und werden direkt aus dem Kofferraum heraus verkauft.

Wer einen solchen Hund zu sich nimmt, unterstützt nicht nur eine Straftat, sondern bezahlt doppelt und dreifach. Durch die verheerenden Zuchtverhältnisse sind die Tiere so schwer krank, dass sie regelmäßige Betreuung durch den Tierarzt benötigen oder nur sehr kurz leben.

Denken Sie immer daran, ein guter Zuchthund hat seinen Preis. Wenn Sie diesen nicht bezahlen möchten, verzichten Sie auf einen Rassehund. Wenn keine Nachfrage mehr besteht, werden auch die quälerischen Zuchten aufhören. Sie haben es in der Hand.

Was muss ich bei Hunden aus dem Tierheim beachten?

Ganz anders läuft die Hundesuche dann ab, wenn Sie sich für ein Tier aus dem Tierheim entscheiden.

Wenn Ihnen die Rasse Ihres neuen Hausgenossen egal ist und es auch ein Mischling sein darf, dann sind das Tierheim oder eine Tierschutzorganisation eine gute Möglichkeit.

Auch hier werden Sie nach Ihren Lebensumständen gefragt und zumeist wird auch Ihr Umfeld in Augenschein genommen. Das ist wichtig, weil viele der Tiere bereits sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Das möchte das Tierheim ihren Schützlingen natürlich ein weiteres Mal ersparen.

Bei einem Tierheimhund entscheidet zumeist nur die Sympathie. Rasse und Alter rücken in den Hintergrund. Die Hunde haben häufig bereits eine Grundausbildung.

Die Vorgangsweise einer „Adoption" ist von einer Organisation zur anderen sehr unterschiedlich. Idealerweise nehmen Sie mit mehreren Institutionen Kontakt auf und sehen sich verschiedene Tiere an.

Für Ihren Hund müssen Sie eine sogenannte Schutzgebühr bezahlen, die von der Versorgung, Schutzimpfungen und erfolgter Kastration abhängig ist.

Hunde aus dem Ausland adoptieren

In den letzten Jahren werden vermehrt Hunde aus dem Ausland vermittelt. Meistens handelt es sich hier um private Tierschutzvereine. Die vermittelten Tiere stammen häufig aus Spanien, Griechenland, Rumänien oder Ungarn.

Bedenken Sie bei diesen Hunden bitte, dass die Tiere häufig sehr schlimme Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Sie wurden geschlagen, mussten hungern und lebten auf der Straße. Diese Hunde haben auch keinerlei Erziehung.

Gerade bei Hunden aus Spanien ist zu beachten, dass es sich um spezielle Rassen handelt. Podencos und Galgos sind wunderbare Hunde, haben allerdings ihre Tücken, was die Erziehung angeht.

Gerade der Podenco ist mit keiner anderen Hunderasse vergleichbar und bedarf einiger Erfahrung seitens des Halters.

Meine Erfahrungen mit Hunden aus dem Ausland

Unser Alonso ist ein Podenco. Er stammt von Lanzarote und kam mit rund sechs Monaten nach Österreich. Eine Vorgeschichte ist nicht bekannt. Wir wussten, worauf wir uns mit diesem Tier einließen, dennoch war es nie leicht.

Als wir ihn abholten, war er ein knappes Jahr alt. Niemals zuvar war er an der Leine gegangen. In der Hundeschule war er nicht gut aufgehoben, weil die Methoden für ihn völlig falsch waren. Erst mit einer Hundetrainerin, die sich nur auf ihn konzentrierte, konnten wir arbeiten.

Auch unser Maui stammt aus Spanien. Er wurde als Welpe schwer misshandelt und hat nach mehreren Operationen steife Hinterbeine. Wir haben ihn damals direkt vom Flughafen abgeholt und kannten ihn bis zu diesem Zeitpunkt nur von Fotos und Videos. Die Entscheidung haben wir nie bereut.

Ein Chihuahua war für mich niemals eine Option. Heute weiß ich, dank Tequila, wie unglaublich interessant und charismatisch diese Hunderasse ist. Auch er ist ein Tierheimhund, allerdings aus dem Inland.

Er stammt aus einer beschlagnahmten Zucht, kam per Kaiserschnitt zur Welt und wurde per Hand aufgezogen. Der wunderhübsche Kerl mit seinem langen schwarzen Fell hat mein Herz im Sturm erobert. Mit zehn Wochen kam er zu uns und ergänzt unser Trio perfekt.

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