In Form von Bäderzusatz für mehr Beweglichkeit sind Huminsäuren schon länger im Drogeriehandel bekannt. Aber auch als unauffällige Helfer im Darm machen sie sich nützlich, indem sie Schadstoffe wie Bakterien, Viren, Pilzgifte als auch Schwermetalle binden und ausscheiden, betont Birgit Luckwald vom Verband Deutscher Heilpraktiker, Landesverband Schleswig-Holstein, die unbekannte Seite der Huminsäure. Dabei gerät das Arzneimittel selbst nicht mit in die Blutbahn, sondrn scheidet sich gleich selbst mit aus.
Außerdem sorgt es für eine längere Verweildauer der Nahrung im Darm und somit für ihre bessere Verwertung und Aufnahme der darin enthaltenen Nährstoffe wie Vitamine und Mineralien durch die Darmwand. Angenehmer Nebeneffekt: Wo weniger Schadstoffe lagern, kommt es automatisch zu einer Abnahme von Gärungs- und Fäulnisprozessen und somit lassen sich auch Blähungen besser in den Griff bekommen.
Außerdem hemmt die Einnahme Entzündungen, zum Beispiel können sich Rheumapatienten Erleichterung bei Gelenkbeschwerden erhoffen. Auch eine stärkende Wirkung der Darmflora nach einer Antibiotika- oder Steroidtherapie wurde beobachtet, indem störenden Keime und Bakterien wie Herpes Simplex durch Huminsäuren zurückgedrängt werden. Und Lebensmittelallergiker können nach einer „Sündigung“ die Nachwirkungen des verbotenen Lebensmittels entkräften – und mit Huminsäuren quasi einen Entgiftungsprozess starten.
In der äußeren Anwendung wurde Huminsäuren als Moorbäder für Neurodermitiker und bei Ekzemen und Allergien eine entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen. Im Gegensatz zu anderen heilpraktischen Medikamenten ließ sich die medizinische Wirkung von Huminsäuren durch die Universität Witten/Herdecke nachweisen. Zwar fehlen klinische Studien bislang, Studienleiter Uwe Pfüller spricht der Moor- und Schlammwirkung allerdings schon aufgrund seiner jahrhundertelangen Anwendung in Volks- und Schulmedizin eine Heilwirkung zu, die sich dadurch auch theoretisch erklären lässt.