An Berliner Schulen ist Lebenskunde sehr gefragt
nd: Knapp 52 000 Schülerinnen und Schüler wählten im aktuellen Schuljahr in Berlin den humanistischen Lebenskundeunterricht. Ihren Angaben zufolge sind das 2000 mehr als im Schuljahr 2010/11. Worauf führen Sie diesen Zulauf zurück?
Schultz: Das sind die Angaben des Schulsenats, die stimmen mit unseren überein. Es ist so, dass wir einen viel größeren Zulauf haben könnten, wenn wir genügend Lehrkräfte ausbilden könnten. In Berlin gibt es einen sehr großen Bedarf an Humanistischer Lebenskunde.
Der Hintergrund ist einfach: Etwa zwei Drittel der Berlinerinnen und Berliner sind konfessionslos und haben natürlich damit ein Interesse, für ihre Kinder ein gleichwertiges Angebot zu bekommen wie die Kinder im Religionsunterricht von den Kirchen. Und dieses Angebot in Berlin organisiert der Humanistische Verband mit seiner Humanistischen Lebenskunde.
Ab welchem Schülerjahrgang wird Lebenskunde angeboten?
Lebenskunde wird ab der ersten Klasse und für alle Jahrgänge angeboten angeboten. Wir müssen aber eingestehen, dass der Großteil des Unterrichts in den ersten acht Schuljahren stattfindet. Es geht uns ähnlich wie den Kirchen. Wenn die Schülerinnen und Schüler religionsmündig sind, ist die Alternative einer Freistunde sehr groß. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass einige tausend Schüler auch in der Oberschule am Lebenskundeunterricht teilnehmen.Diese haben dann oft ein besonderes philosophisches Interesse, haben Interesse am Humanismus und möchten über diese Fragen gemeinsam diskutieren.
http://www.neues-deutschland.de/artikel/213199.humanismus-ohne-gott.html