Bestimmt habt Ihr es schon gesehen, der Kulinarische Adventskalender, den Zorra wie jedes Jahr im Kochtopf ausrichtet, ist wieder im vollem Gange. Schaut unbedingt jeden Tag dort rein und macht die Türchen auf; es gibt nicht nur schöne Rezepte und Geschichten sondern auch tolle Gewinne.
Für mich gehört der Kulinarische Adventskalender zu den Dingen, auf die ich mich im Advent richtig freue. Um so glücklicher bin ich, dass ich auch dieses Jahr wieder ein Türchen beisteuern darf.
Ich habe mir überlegt, ich lasse mal Plätzchen, Glühwein und Weihnachtsbraten links liegen und nehme Euch mit nach Japan. Wie, Japan? Da feiert man Weihnachten? Ja, das tut man. Aber ganz anders, als wir das hier machen.
Der Kurismasu Ibu (クリスマス・イブ), also Christmas Eve ist eher so eine Art zweiter Valentinstag, ein Pärchentag und kein Familienfest. Wer an diesem Tag zuhause bei der Familie bleiben “muss”, erntet eher Mitleid, weil er oder sie keine Verabredung hat. Man macht einen romantischen Spaziergang durch die festlich beleuchtete Stadt, geht essen und übernachtet hinterher vielleicht noch im Hotel. Platz ist knapp in Japans Städten, da kann man für traute Zweisamkeit schon mal in ein Hotelzimmer ausweichen…
Na schön, aber was hat das denn jetzt mit paniertem Hühnchen zu tun? Es gibt ein traditionelles Weihnachtsessen für Familien mit Kinder, die nicht in ein Restaurant gehen. Das Menü wird sicherheitshalber vorbestellt, damit man auch noch einen Platz bekommt. Ich spreche von einem großen Eimer, in dem sich frittiertes Hühnche befindet, außerdem Teller mit Weihachtsmotiven und eine Art weihnachtlicher Kuchen. Gekauft wird das alles ganz traditionell bei der amerikanischen Fast-Food-Kette mit dem Kolonel im Logo, Ihr wisst schon – die mit den Hühnchen.
Wie es dazu kommen konnte? Laut der Fastfood-Kette kaufte in den 1970er Jahren ein amerikanischer Kunde an Weihnachten dort frittiertes Hühnchen, denn das erinnerte ihn noch am meisten an den heimischen Truthahn, den er vermisste. Die Kette schlug daraus Kapital und veranstaltete im Jahr darauf eine Weihnachtskampagne, laut der man eben an Weihnachten frittiertes Hühnchen isst. Offensichtlich ein sehr erfolgreicher Schachzug…
Frittiertes Hühnchen à la Colonel Sanders kredenze ich Euch heute aber nicht, sondern ein anderes Wohlfühlgericht: katsu, also paniertes Hühnchen, und dazu eine Currysauce. Es ist tatsächlich so, dass an Weihnachten in Japan auch zuhause oft Hühnchen zubereitet wird; man hält es eben für ein typisches Weihnachtsessen.
Hühnchen-Katsu-Curry
Knusprig paniertes Hühnchen mit Currysauce
Hühnchen:
- 4 Hühnchenbrüste
- 2 Eier
- 150 g zarte Haferflocken
- 2 TL Rapsöl
- 2 TL gemahlene Kurkuma
- 1 TL Currypulver
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
Sauce:
- 1 EL Rapsöl
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 EL Currypulver
- 50 g Erdnusscreme ((ohne Zucker))
- 500 ml Hühnerbrühe
- 1 TL Garam Masala
- 1 bis 2 Chilis
- 4 Frühlingszwiebeln
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
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Ofen auf 200°C Ober und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen.
- Eier verquirlen und eine flache Schale geben, die Haferflocken in eine weitere flache Schale geben. Eier mit Salz und Pfeffer würzen. Zu den Haferflocken das Öl, die Kurkuma und das Curry geben und alles gut vermischen.
- Die Hühnchenbrüste erst im Ei, dann in den Haferflocken wenden, auf das Blech geben und für 20 bis 25 min im Ofen garen.
- Inzwischen für die Sauce Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Karotten schälen und fein würfeln, Chilis ebenfalls in feine Würfel schneiden.
- Öl in einem Topf erhitzen. Karotte und Zwiebel anbraten, bis sie weich werden, dann Knoblauch und Currypulver zugeben. Kurz mitrösten, dann Erdnussbutter und Hühnerbrühe zugeben. Alles 10 min köcheln lassen, dann mit den Stabmixer pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Garam Masala und Chilischoten würzen.
- Hühnchen aus dem Ofen holen und in Streifen schneiden.
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Hühnchen mit der Sauce anrichten und mit Frühlingszwiebelringen und restlichen Chilis bestreuen. Dazu passt Reis.