Nachdem Hugo Boss die Realschule abgebrochen hatte, ließ er sich in Bad Urach zum Kaufmann ausbilden. Anschließend arbeitete er bei einer Metzinger Buntweberei, nach seiner Wehrpflicht in einer Konstanzer Weberei.
Nach dem Tod seiner Eltern übernahm Hugo Boss bis zu seiner Einberufung 1914 deren Manufakturwaren- und Aussteuerladen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs kehrte Hugo Boss nach Metzingen zurück, wo er die Schneiderei Hugo Boss gründete. 1924 eröffnete er dort auch eine Kleiderfabrik und erweiterte das Sortiment der Schneiderei – ursprünglich Ober- und Arbeitskleidung – um u. a. Regenmäntel, Windjacken und Sportartikel. In den 1930er-Jahren sowie während des Kriegs stellte die Kleiderfabrik Boss auch Soldatenuniformen her, danach wurde jedoch wieder Arbeits- und Berufskleidung produziert. Aufgrund seiner Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs, u. a. als NSDAP-Mitglied, wurde Hugo Boss letztendlich als Mitläufer eingestuft.
1945 trat Boss aus gesundheitlichen Gründen zurück und gab die Führung des Unternehmens an den Ehemann seiner Tochter, Eugen Holy, ab. Dieser ließ nun auch elegante Anzüge herstellen, was die Marke fortan entscheidend prägen sollte. Auch der Chefdesigner und spätere Vorstandsvorsitzende Werner Baldessarini sorgte anschließend für neue Akzente. In den 1970er-Jahren wurde der Fabrikverkauf in Metzingen eröffnet, um den sich seitdem eine erfolgreiche Outlet-Stadt mit weiteren Marken entwickelt hat. War die Marke Hugo Boss lange Zeit hauptsächlich für ihre elegante Herrenmode – allen voran vornehme Herrenanzüge – bekannt, sind heutzutage auch die Damenroben nicht mehr vom roten Teppich wegzudenken. Die Mode von Hugo Boss ist weiterhin bevorzugt in klassischen Farben gehalten und zeichnet sich durch perfektionierte Schnitttechnik und hochwertige Materialien aus.
Heute vertreibt das inzwischen börsennotierte Modeunternehmen neben Herren-, Damen- und Kinderbekleidung außerdem auch Accessoires, Heimartikel und Parfüm. Für die einzelnen Kollektionen, darunter Boss Woman, Boss Orange und Hugo, zeigen sich unterschiedliche Designer verantwortlich, darunter Jason Wu, künstlerischer Leiter der Damenkollektion. Hugo Ferdinand Boss selbst verstarb 1948 in Metzingen, wo sich bis heute der Hauptsitz seiner AG befindet.
Bildnachweis: Hugo Boss / Textnachweis: fashionpress.de