Den Tag nach dem Day of Silence nutzen die Balinesen, um Familie und Freunde zu treffen. Wir treffen Mister Tong. In die Reisfelder von Jatiluih wollen wir, und später den Sonnenuntergang bei Tariaha Lot erleben. Mister Tong hat auch gefeiert. Zwischenstopp in Ubud, Monkey Forest. Taxi runterkühlen, während die Affen Gas geben. Der Sprit ist teuer, meint Tong, 6500 Rupien pro Liter. Welches das beliebteste Transportmittel auf Bali sei, frage ich. Das Töffli, fast and cheap, sagt Tong. Kurvenreich ist die Fahrt nach Jatiluih. Treppen in den Himmel nennen die Balinesen die in den Wolken hängenden Terrassenanlagen. Ob ich unterwegs ein Hüetli kaufen könne, wie es die Reisbauern tragen, frage ich Tong. Ich weiss nicht, ob es an den vielen Töffli liegt, aber die Zunge von Tong wird plötzlich spitz. Hüetli gäbe es in Ubud, und seine Fahrgäste würden das Hüetli immer aus dem Hotel mitbringen. Tong, das sass. Ganze zwei Hüetli hat er mir in einem Zug abgeknöpft. Denn Ubud haben wir längst hinter uns gelassen, und eine Kopfbedeckung habe ich natürlich auch dabei. Unterbruch im Hüetlispiel. Lunch mit Blick auf die Reisterrassen, wie Gletscher wälzen sie sich durch die Landschaft. Gefrorener Tong. Immer wieder Ogoh Ogoh-Figuren am Strassenrand, gezeichnet von den Feierlichkeiten. Die Giganten unter ihnen überleben die Zeremonie und werden von Firmen aus der Stadt abgeworben. Ich sehe Hüetli, Mister Tong, rufe ich, und zeige auf ein Geschäft. Vollbremse. Meine zwei Hüetli sind zurück im Spiel, ein Damen- und ein Herrenmodell. Ave hält sich raus, sie brauche keinen Lampenschirm. Tong wirft das Herrenhüetli mit Schwung in den Kofferraum. Robust sei es, und halte bestimmt 500 Jahre lang. Ich mag Tong, sage ich zu Ave, als wir beim Bier sitzen und in die untergehende Sonne schauen. Er ist zwar kein guter Hüetlispieler, aber ein guter Fahrer. Und das ist letztlich alles, was fucking zählt.
Image: Taxi Hofer