Begonnen hat die Laubsaga mit einer einfachen Frage. Die war schlicht und ergreifend "was pinne ich an mein November Mood-Board?" Ich hätte mich auch fragen können, was ich Herbstliches an meine Pinnwand hängen kann - aber wir Hobbystylisten wissen ja alle, dass man "Pinnwand" einfach nicht mehr sagt.
Und so habe ich novemberhafte Dinge zusammengesucht. Stoffe und Papiere in Grau und Rosa, weil die Kombi so schön gemütlich und mummelig aber nicht zu weihnachtlich ist. Ein motivierendes Bild von einer Schreibmaschine mit der subtilen Aufforderung von meinem Schweinehund, mich doch mal etwas internsiver mit meinem nahenden Uniabschluss zu beschäftigen.
Doch so wirklich herbstlich wollte die Stimmung nicht werden. Beim problemorientierten Brainstormen fiel mir dann ein, dass Herbst optisch vor allem durch heruntergefallene Blätter entsteht und Laub also rein faktisch auf meinem Mood-Board nicht fehlen darf. Ich gehe so etwas ganz sachlich an. Haha.
Also ab in Parker und Boots schlüpfen und Laub sammeln. Wieder zuhause wurde mir bewusst, dass ich die hübsch bunt gefärbten Blätter ja luschenhaft pressen muss, um sie an mein Mood-Board pinnen zu können. Denn das Einzige, das noch luschiger ist als Laub pressen, ist aufgerollte weil halbwelke und somit völlig nutzlose Blätter auf dem Schreibtisch zu horten.
So kam es, dass ich meinen Grundschulvorsatz gebrochen und Laub gepresst habe. Doch für das Ergebnis hat es sich allemal gelohnt. Findste nicht?
Für eine Gar-nicht-mal-so-luschige-Laubgirlande brauchst du:
möglichst viele verschiedene bunte Blätter (besonders Ahorn- und Ginkoblätter finde ich schön)
weißen Edding
Zewa
einen Bücherstapel zum Pressen und Beschweren
weißen Faden, Schere und eventuell Nadel
So läuft´s bei dir: Ein Buch aufschlagen und eine Seite mit Zewa auslegen. Dann entsprechend viele Blätter schön flach und ohne dass sie sich berühren auf die Seite legen. Blätter mit Zewa abdecken und das Buch zuklappen. So verfahren, bis alle Blätter verbraucht sind. Die Bücher anschließend stapeln (je mehr die Blätter beschwert werden, umso schneller sind sie gepresst) und eventuell zusätzlich beschwerden.
Wer wie ich zufällig das BILD-Buch besitzt kann auch das hernehmen. Da es ungefähr so viel wiegt wie ein Kalb sind die Blätter nach zwei Tagen platt und trocken wie Stockfisch. Wie lange es bei einem herkömmlichen Bücherstapel dauert, kann ich nur schätzen. Aber nach einer Woche sollten die Blätter wohl auch ohne BILD-Einfluss verarbeitungsfertig sein.
Die gepressten Blätter nun mit weißem Edding nach Lust und Laune bemalen und erneut über Nacht in die Buchvorrichtung klemmen. Durch die Feuchigkeit des Stiftes könnten sie sich eventuell wieder leicht wellen und das sieht doch doof aus. Also Zeit lassen!
Am nächsten Tag die bemalten Blätter auf den weißen Faden auffädeln und einzeln am Stiel festknoten. Bei Blättern ohne Stiel (bei Weinblättern bricht der meistens ab) habe ich einfach ein kleines Loch mit einer Nadel reingestochen und den Faden durchgezogen. Das wars auch schon. Die Girlande ist fertig und bereit zum Aufhängen!
Herbstgeflüster: Was würdest du auf dein November-Mood-Board pinnen?