Nebensätze
Wir unterscheiden zehn Arten von Nebensätzen
Die Frau schrie, weil sie Schmerzen hatte ( Grund)
Die Frau schrie so, dass alle sie hörten (Kausalsatz)
Die Frau schrie, damit alle es hörten ( Absichtssatz)
Die Frau schrie, obwohl sie schlief ( Einräumung)
Die Frau schrie, anstatt das sie schwieg ( Gegensatz Adverbialsatz)
Die Frau schrie, wann immer sie Schmerzen hatte ( Temporalsatz / Zeit)
Die Frau schrie, wenn sie Schmerzen ahtte ( Bedingung = Kondition )
Die Frau schrie, also ob sie Schmerzen hatte ( Vergeich / Komperativ)
Die Frau schrie, indem sie den Mund aufriss ( Art und Weise = Modal )
Die Frau schrie über den See so weit sie konnte ( Ort Lokalsatz)
Vorbereitungsheft ÜBungen ergänzt von mir
TExt
Kernaussage
Reihenfolge von Aussagen
Textsorte
Deutsch ÜBUNG
Verfassungsgericht urteilt über Adoptionsrecht für Homosexuelle
Bislang dürfen homosexuelle Partner zwar das leibliche Kind des anderen adoptieren, nicht jedoch ein Adoptivkind. Ein Urteil des Verfassungsgerichts könnte das ändern.
Das Bundesverfassungsgericht verkündet am heutigen Dienstag sein Urteil über das Adoptionsrecht in homosexuellen Lebenspartnerschaften. Dabei geht es um Fälle, in denen einer der beiden ein Kind bereits adoptiert hat und der Partner zusätzlich Adoptivmutter oder -vater werden möchte. In der Ehe ist eine solche Sukzessivadoption möglich – für schwule oder lesbische Lebenspartner nicht.
Unter anderen hatte eine Ärztin aus Münster Verfassungsbeschwerde eingelegt. Ihre Lebenspartnerin, mit der sie seit 20 Jahren zusammen ist, hatte 2004 ein Mädchen aus Bulgarien adoptiert. Doch den Wunsch der Ärztin, gleichfalls Adoptivmutter zu werden, lehnten die Gerichte ab. In der mündlichen Verhandlung im Dezember hatten Experten betont, dass die Kinder normalerweise ohnehin schon im gemeinsamen Haushalt lebten. Es diene dem Wohl des Kindes, wenn diese Beziehung rechtlich abgesichert werde.
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Nicht zur Entscheidung steht am Dienstag die Frage der gemeinschaftlichen Adoption. Auch hier gibt es Ungleichbehandlung: Ehepaare können gemeinsam Kinder adoptieren, Lebenspartner nicht. Hierzu sind aber derzeit keine Verfahren in Karlsruhe anhängig.
EuGH urteilt über Adoptionsverbot in Österreich
Schon mehrmals hat das Bundesverfassungsgericht die Rechte homosexueller Paare gestärkt, etwa bei der Erbschaftssteuer und beim Familienzuschlag für Beamte. Auch zur Frage des Ehegattensplittings sind mehrere Verfassungsbeschwerden in Karlsruhe anhängig; hierüber wollen die Karlsruher Richter noch in diesem Jahr entscheiden.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilt zeitgleich über das Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare in Österreich. Dort dürfen Homosexuelle nicht das leibliche Kind des Partners oder der Partnerin adoptieren. Dagegen klagen zwei Frauen. In Deutschland ist die sogenannte Stiefkindadoption erlaubt.
Datum 19.02.2013 - 06:15 Uhr
Quelle ZEIT ONLINE, dpa, nf
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Schlagworte Bundesverfassungsgericht | Homosexualität | Adoption | Gleichstellung | Kinder | Familienrecht | Familie und Partnerschaf
A1 Welche Kernaussage hat der Text
a Adotpition für Homosexuelle sollten verboten werden
b Die Homoehe wird der regulären Ehe gleich gestellt
c Auch Homosexuelle Paare dürfen Kinder adoptieren
d Homosexuelle dürfen die Kinder ihrer Partner adoptieren
A2 Ordne den Aussagen die Reihenfolge zu, in der sie im Text vorkommen
A3 Welche Textart ist das
A4 Woher ist der Text entnommen?
A5 welche der folgenden Aussagen findet sich im Text sinngemäß wieder ( schreibe dahinter: Im Text enthalten / nicht im Text enthalten )
Auf das Klima kommt es an
Von Sibylle Haas
Frustrierte Mitarbeiter bringen weniger Leistung. Werden Angestellte nicht respektiert und anerkannt, schadet das dem Unternehmensgewinn.
Nicht hohe Bonuszahlungen und Aufstiegschancen motivieren deutsche Arbeitnehmer zu guten Leistungen, sondern - Respekt und Anerkennung. Der höfliche Umgang miteinander und die Wertschätzung der Arbeit durch den Vorgesetzten haben in Deutschland die höchste Bedeutung für das Engagement der Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommen Studien der Unternehmensberatung Mercer, die in 22 Ländern etwa 20.000 Berufstätige befragt hat.
"Motivationsaspekte wie ein gutes Betriebsklima und die Sinnhaltigkeit der eigenen Arbeit werden für viele Mitarbeiter immer wichtiger", sagt Dagmar Wilbs, die den Bereich Personal-Management bei Mercer Deutschland leitet und damit die Untersuchung in Deutschland betreut hat. "Mitarbeiter fragen sich zunehmend, wie wichtig der Beitrag ihrer Arbeit für die Firma ist. Sie wünschen sich Anerkennung", betont sie.
Die Befragung erklärt nicht, warum bestimmte Aspekte von den Beschäftigten als besonders wichtig für deren Motivation genannt wurden. Möglich sei, so Fachfrau Wilbs, dass der auf nackte Zahlen ausgerichtete Umgangston der jüngsten Vergangenheit ein Grund dafür ist, dass hierzulande der Wunsch nach Wertschätzung an erster Stelle steht. Viele Beschäftigte haben in Zeiten von Kosteneinsparungen, Stellenabbau und Werksschließungen auch erlebt, wie hart Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern und wie rücksichtslos Kollegen miteinander umgehen können. Es gilt in wirtschaftlich schwachen Zeiten eben mehr als in guten: Der Starke kommt durch, der Schwache bleibt auf der Strecke.
Leistungsgerechte Bezahlung
"Viele Mitarbeiter hatten das Gefühl, den Entscheidungen oft hilflos ausgeliefert zu sein und selbst wenig beeinflussen zu können. Entsprechend frustriert sind sie", sagt Wilbs. Sie weiß, dass Frustration die Arbeitsleistung mindert und damit auch die Wertschöpfung der Unternehmen belastet. "Die Firmen haben reagiert", so die Beraterin. "Viele Vorgesetzten machen sich heute Gedanken darüber, wie sie Mitarbeiter bei wichtigen Entscheidungen einbinden und mitnehmen können." Auch achteten Chefs wieder mehr auf die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter und förderten deren Stärken. "Die Bewerber stehen nicht mehr Schlange. Es ist schwieriger geworden, Talente zu bekommen", erklärt sie.
Wilbs warnt zugleich vor dem Umkehrschluss, die Bezahlung spiele eine untergeordnete Rolle für die Motivation. "Arbeitnehmer setzen eine leistungsgerechte Vergütung voraus", betont sie. Mit ihrem Wunsch nach Respekt und Wertschätzung liegen die Deutschen über dem weltweiten Durchschnitt. Nur für Franzosen und Briten ist ein respektvoller Umgang noch wichtiger als für die Deutschen. In Japan dagegen wird dem Motivationsfaktor Respekt viel weniger Bedeutung beigemessen als im weltweiten Durchschnitt. Für japanische Arbeitnehmer spielt dagegen das Grundgehalt eine überragende Rolle bei der Leistungsbereitschaft.
Neben Respekt, Anerkennung und der Art der Arbeit ist den Beschäftigten weltweit ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeits- und Privatleben - die sogenannte Work-Life-Balance - wichtig. Führend sind hier die Franzosen, die diese Ausgewogenheit mit der höchsten Punktzahl bewerten und damit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt liegen. Deutsche Arbeitnehmer liegen dagegen mit ihrem Wunsch nach einer guten Balance zwischen Arbeit und Freizeit unter dem globalen Durchschnitt. Damit bestätigt die Studie ein altes Vorurteil: Die Franzosen arbeiten, um zu leben - bei den Deutschen ist es umgekehrt.
Quelle: Süddeutsche.de am 17. Mai 2010
A1 Welche Kernaussage hat der Text
a Adotpition für Homosexuelle sollten verboten werden
b Die Homoehe wird der regulären Ehe gleich gestellt
c Auch Homosexuelle Paare dürfen Kinder adoptieren
d Homosexuelle dürfen die Kinder ihrer Partner adoptieren
A2 Ordne den Aussagen die Reihenfolge zu, in der sie im Text vorkommen
A3 Welche Textart ist das
A4 Woher ist der Text entnommen?
A5 welche der folgenden Aussagen findet sich im Text sinngemäß wieder ( schreibe dahinter: Im Text enthalten / nicht im Text enthalten )
Wer zuletzt kotzt, hat gewonnen
Jobst Plog (1993)
Sie nennen es das "Montags-Syndrom". Lehrer, Erzieherinnen, Sozialarbeiter. Chaos im Unterricht, Aggression auf dem Pausenhof, das Wochenende lässt grüßen. Mit stunden-, tagelangem Konsum von Fernsehen und Videos. Volker Schlegel, Erzieher in Hamburg St. Pauli: "Der natürliche Instinkt der Kinder ist verloren gegangen. Wenn früher der "Gegner" auf dem Boden lag, wussten die Kids: es reicht. Heute treten sie noch mal nach." Wer am Wochenende "Ultraman" oder "Karate-Killer" sieht; wer Kung-Fu-Monster um sein Bett versammelt, wo früher Schutzengel und Sandmann wachten, der kann montags nicht einfach zurückschalten in die Schul- oder Kindergartenwirklichkeit. Klein-Rambo schlägt zu. Und das, bestätigen alle Lehrer, erbarmungsloser denn je.(...)
Die Stuttgarter Nachrichten zitieren einen Hauptschullehrer, dessen Schüler ein perverses Spiel spielen. Titel: "Wer zuletzt kotzt, hat gewonnen." Das geht so: Man trifft sich im Freundeskreis und sieht gemeinsam so genannte "Hackfleischvideos", also Videos mit exzessiver Gewalt, voller Brutalität und Menschenverachtung. Wer dabei am längsten die Nerven behält, wessen Magennerven am besten mitspielen, der gewinnt. O selig, o selig, ein Kind noch zu sein?
"Gewalt ist eine soziale Krankheit", sagt der Jugendforscher Klaus Hurrelmann, und niemand wird ihm ernsthaft widersprechen. Ebenso wird niemand bestreiten, dass die reale Gewalt und die Bereitschaft, Gewalt als Mittel der Konfliktlösung einzusetzen, unter Kindern und Jugendlichen hierzulande deutlich zunehmen. Umstritten sind - wie könnte es anders sein - die Ursachen zunehmender Aggression. Mehr als 5000 Studien zum Thema Gewalt liegen inzwischen vor, und sie sagen zuverlässig: Die Wirkung einer Sendung mit hohem Gewaltanteil hängt von vielen Faktoren ab. Das ist ebenso einleuchtend wie selbstverständlich, denn gäbe es eine Monokausalität, die die Konsumenten des Rambo-Films kurz danach auf offener Straße den Nachbarn niederschießen ließe, wäre die Diskussion über Gewalt im Fernsehen simpel. [...]
Dass Menschen generell von Gewalt fasziniert sind, bestreiten lediglich Heuchler. Dass sie in sich ein großes, durch Erziehung bestenfalls kaschiertes Voyeur-Potential haben, geben die meisten nicht zu. Dennoch ist es so. Professor Jo Groebel, der an der Universität Utrecht Direktor des Lehrstuhls "Psychologie der Massenkommunikation" ist, befasst sich seit langem mit der Wirkung des Fernsehens.
Ein von ihm erzähltes Beispiel zur Faszination von Gewalt ist besonders eindrucksvoll: Viele japanische Kinder haben bereits im Alter von einem Jahr einen Fernseher im Kinderzimmer. Dreijährigen hat man eine Reihe von Comic-Cartoon-Figuren vorgestellt. Ergebnis: Nahezu alle Kinder wählten nicht etwa die lieb, sanft und zart aussehende Figur, sondern waren am stärksten interessiert an jener, die eindeutig böse zu sein schien. Mit anderen Worten: Das Bedürfnis nach Gewalt, die Aufmerksamkeit für das Böse ist im Menschen angelegt. Gewaltfaszination, so beweisen viele Studien, hat eine biologische (Männer fühlen sich davon eindeutig häufiger angezogen), eine soziale und eine Lernkomponente. Wen locken heute noch Fernsehbilder, die vor zwanzig Jahren als gewalttätig galten, hinter dem Ofen vor? Wer in einem ungünstigen sozialen Umfeld einer Dauerberieselung von harter Gewalt, aggressivem Männlichkeitswahn und Faustrecht statt Argumenten ausgesetzt ist, dessen Resistenz, dessen eigene Gewaltschwelle sinkt. Der mit dem Colt tanzt, denkt irgendwann, er sei nur dann ein ganzer Mann, wenn er auch schießt. [...]
Ich plädiere im Übrigen, ganz im Sinn von Walter Jens, für einen erweiterten Gewaltbegriff. Gewalt im Fernsehen ist nicht Ballern und Blut allein. Gewalttätig sind auch die miesen Spanner- und Spießershows: Einer dumpfen Menge wird einer vorgeführt. Der da vorgeführt wird, merkt es nicht oder genießt die Exhibition. Dumpfheit und Flachsinn als Showprinzip bergen auch Gewalt. Wer sich von Glücksrädern überrollen lässt, muckt nicht auf.
Kommerzielles, und zwar ausschließlich kommerzielles Interesse, so hat es Klaus Bresser formuliert, bringt am Ende ein völlig anderes Menschenbild auf den Schirm: Zynismus als Maß aller Dinge, Gaffer- und Brüllshows bedienen die basic instincts des Publikums.
(aus: Süddt. Ztg., 9./10.10.93)