HRM-Tri, FR225, Edge 25, VIRB X, Varia Bike-Radar – Neues von Garmin

Von Eiswuerfelimschuh @eiswuerfelimsch
Am Wochenende des Berlin Velothons stand alles im Zeichen des Radsports. So wunderte es nicht, dass Garmin Vertretern der Presse die Möglichkeit gab, sich ausgewählte Produktneuheiten im Rahmen einer Presseveranstaltung näher anzuschauen. Es war eine bunte Mischung aus Sportuhren, Zubehör und Fahrrad-Equipment, das bereits in diesem Jahr auf den Markt gebracht wurde oder teilweise noch auf einen Lancierungstermin wartete. Mittlerweile sind alle vorgestellten Neuheiten, wie zum Beispiel das Varia Bike-Radar oder auch die neuen HRM-Brustgurte erhältlich.

Dank eines detaillierten, aber durchweg kurzweiligen Vortrags erhielten wir einen umfangreichen Einblick in die überarbeitete und neue Produktpalette. Blogger wie auch Journalisten hatten natürlich hin und wieder Fragen. Wie immer war alles von Garmin sehr persönlich gestaltet. In dem kleinen Konferenzraum blieb sowohl vor als auch während und nach der Präsentation ausreichend Zeit, mit den Garmin Mitarbeitern zu sprechen, sich auszutauschen, Fragen zu stellen und sich die Produkte näher anzuschauen.












Herzstück war neben all den später veröffentlichen Produkten der Garmin Forerunner 225 (€299) – eine GPS-Laufuhr mit integriertem Herzfrequenzsensor, die das Tragen eines Brustgurtes überflüssig macht. Nachdem TomTom bereits im vergangenen Jahr mit der Cardio Runner & Multisport eine GPS-Uhr herausgebracht hatte, die selbiges Prinzip verfolgt, hat Garmin nun nachgezogen. Dabei wird ebenfalls die Sensortechnologie von Mio verwendet (die Mio Alpha habe ich bereits hier vorgestellt). Der Forerunner 225 ist trotz des Sensors sehr leicht und kompakt gearbeitet. Aber er ist deutlich höher als beispielsweise der FR 220 und 620. Er wirkt am Handgelenk dennoch angenehm und umschließt dieses gut. Ähnlich wie andere Forerunner ist der 225er mit einem farbigen Display ausgestattet. Zudem ist er ein Activity Tracker – ohne scheint es heute einfach nicht mehr zu gehen. Schritte, Kalorien und zurückgelegte Distanz werden ermittelt. Die Familie kann auch ihren Spaß an deinem Sport haben, denn Live-Tracking ist auch möglich.

Das farbenfrohe Display zeigt ganz praktisch und leicht verständlich den Herzfrequenzbereich (fünf verschiedene Zonen können angezeigt werden) und natürlich den Puls während des Sports an. Dank des integrierten Beschleunigungssensors können zurückgelegte Distanzen und das aktuelle Tempo indoor ermittelt werden. Darüber hinaus bietet der FR 225 auch all das, was man als Basisfunktionen von einer Laufuhr erwartet. Zeit, Distanz und Kalorien werden ermittelt. Außerdem können Ziele definiert werden.

Wer möchte kann damit auch mal Schwimmen gehen. Zumindest erlaubt das die Wasserdichtigkeit. Eine Schlafanalyse ist ebenfalls möglich. Schlafphasen werden aufgezeichnet und können anhand von Garmin Connect analysiert werden.








Fast wie eine ganz normale Uhr wirkt die GPS- Smartwatch vívoactive (€249) relativ schlicht. Sie hat ein sehr flaches Display, liegt angenehm am Arm und Liebhaber eckiger Gehäuse kommen voll auf ihre Kosten. Sie ist in schwarz und weiß verfügbar und Dank verschiedenster Wechselarmbänder individualisierbar. Sie kann sowohl als Activity Tracker für etwas mehr Motivation im Alltag als auch als Trainingsuhr benutzt werden. Vorinstallierte Apps für Läufer, Schwimmer, Radsportler und Golfer und die Möglichkeit, sie mit einem Herzfrequenzsensor koppeln zu können, macht sie zu einer Sportuhr.

Bei der fēnix 3 könnte ich dahinschmelzen. Auch wenn diese GPS-Sportuhr an einem Frauenarm – sagen wir mal: nicht gerade kompakt wirkt. Meine Augen fangen genauso an zu glänzen, wie das Saphirglas der fēnix 3, die mit ihrem Uhrenarmband aus poliertem Edelstahl, für mich schon sehr viel her macht. Sport machen möchte ich damit nicht, dennoch ist sie Teil meiner unausgesprochenen Wunschliste, seit sie auf dem Markt ist. Neben dem ansprechenden Design ist diese Multisportuhr auch eine Smartwatch, ein Activity Tracker und ein Navigationsgerät. Wer damit dennoch laufend, schwimmend, auf Trails, mit dem Rad oder anderweitig sportlich aktiv sein möchte, kann es ohne Weiteres. Mit etwas Bastelarbeit kann man das Armband austauschen, denn ein zweites aus schwarzem Gummi und das passende Werkzeug sind Teil der €549 Lieferung.

Fallschirmspringer und Outdoorsportler könnten sich für die GPS-fähige tactix (€449) interessieren. Sie vereint die Funktionalität der fēnix mit der quantix, die für Segelsportler entwickelt wurde und wurde durch die Jumpmaster-Funktion erweitert. Zwischenzeitlich habe ich mich bei all den Informationen wirklich gefragt, was es eigentlich momentan nicht auf dem Markt gibt. Es gibt so unglaublich viele Zielgruppen und für jeden scheinbar die passende Sportuhr. Mit dem extrem robust gearbeiteten, matten und reflexionsarmen Gehäuse und die grüne Displaybeleuchtung, die in der Nacht zum Einsatz kommt, ist man perfekt für die Dunkelheit gerüstet. Integriert sind ein barometrischer Höhenmesser, 3D- Kompass, umfangreiche Navigationsfunktionen und ich muss es einfach mit erwähnen. Ja, auch Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Distanz zeigt sie an. Alles, was ein Forerunner verwöhntes Herz begeistert, findet sich auch in der tactix wieder.

Für Radsportfans hatte Garmin an diesem Wochenende einiges im Gepäck. Die für mich interessanteste Neuheit war aber das Varia Bike-Radar (€299), das für mehr Sicherheit auf dem Rad sorgen soll.





Es besteht aus zwei Teilen. Das Rücklicht ist gleichzeitig das Radar, das die Information eines nahenden Fahrzeugs auf das Display, das am Lenker befestigt wird, überträgt. Auf dem Display wird das eigene Rad als ein kleiner Punkt dargestellt und die heranrauschenden Fahrzeuge werden aus Distanzen von bis zu 140 Meter angezeigt. Für mich ist das Varia Radar spannend, wenn ich allein mit dem Renner auf Landstraßen unterwegs bin. Ob es mich davor schützen würde, dass mich ein Fahrzeug übersieht, zu dicht an mir vorbei fährt und mich schlimmstenfalls streift, sei erst einmal dahin gestellt. Aber das Rücklicht wird heller, wenn sich das Fahrzeug nähert und kann so eventuell die Aufmerksamkeit des Autofahrers erhöhen. Auf Seiten des Radfahrers kann die Aufmerksamkeit ebenfalls erhöht werden. Ich kenne es aus eigener Erfahrung. Selbst wenn ich glaube, dass ich auch nach einigen Kilometern auf dem Rad noch hellwach bin, kommt es doch immer wieder vor, dass ich mich unglaublich erschrecke, wenn plötzlich ein Motorrad an mir vorbei donnert, ein LKW hinter mir hart abbremst, weil er doch nicht überholen kann, ein Auto dicht an mir vorbei zieht. Gerade an windigen Tagen kommt dieses Problem zudem deutlich häufiger vor.  Ich höre fast nichts.

Für alle Radsportler, die häufig in der Dunkelheit unterwegs sind, gibt es zudem eine Varia-Fahrradbeleuchtung, die mit dem Edge 1000 oder 520 gekoppelt werden kann. Sowohl Front- als auch Rücklicht passen sich der Geschwindigkeit und der Umgebungshelligkeit an.

Für die Filmemacher unter den Athleten und Bloggern hat Garmin zwei neue GPS-Actionkameras in petto. Die VIRB X und VIRB XE. Die Bedienung ist wie beim Vorgänger denkbar einfach und diese wasserfesten, sehr robusten Kameras machen wieder allerhand mit. Die VIRB XE ist das Topmodell von beiden Kameras. Sie filmt mit 60 Frames pro Sekunde bei Full-HD-Auflösung und ist mit einem neuen gyroskopischen Bildstabilisator ausgestattet; die VIRB X filmt mit 30 fps. Dank der ‘G-Metrix’ können die Kameras GPS-Daten und Informationen verschiedenster interner und externer Sensoren erfassen. So ist es möglich, zum Beispiel Geschwindigkeits-, Herzfrequenz-, Höhenwerte oder auch wirkende G-Kräfte im Bild grafisch anzeigen zu lassen, wenn man den Film bearbeitet. Das Design wurde zugunsten besserer Handhabbarkeit komplett überarbeitet und ähnelt nun anderen Actionkameras.










Für alle Minimalisten und Liebhaber kleiner, kompakter, leichter Materialien, gibt es eine Winzigkeit an Neuheit: der Edge 20 (€129) und 25 (€169). Dieser kleinste GPS-Fahrradcomputer der Welt kann aber trotz seiner kleinen Größe einiges. Er zeigt dir auf seinem schwarz-weiß Display an, wie schnell, weit, hoch und wo du gefahren bist. Freunde und Familie können an deinem Trainingsvergnügen ebenfalls teilhaben, wenn du dich für den Edge 25 entscheidest. Per Bluetooth kannst du ihn mit deinem Handy koppeln und die Live-Tracking Funktion aktivieren.

Die ANT+ Schnittstellen des Edge 25 ermöglichen eine Kopplung mit einem Geschwindigkeits-, Trittfrequenz- sowie Herzfrequenzsensor. Unterwegs gibt der Edge 25 Abbiegehinweise, wenn die Streckenfunktion verwendet wird. Man darf es sich aber nicht als vollständiges Navigationssystem vorstellen. Die Streckendarstellung ist ähnlich dem Forerunner 920xt beispielsweise.

Der einzige Wermutstropfen an dem Kleinen ist die Akkulaufzeit von acht Stunden. Das reicht zwar auch für längere Touren, aber Minimalisten, die an Knopfbatterien gewöhnt waren, die man alle Jubeljahre mal austauschen muss, müssten sich umstellen. Dafür erhalten sie aber einen Fahrradcomputer, der deutlich mehr kann, als die Knopfbatteriehalter.





Etwas fehlt mir bis jetzt in meiner Ausrüstung noch. Bis zum letzten Winter war ich absolut nicht davon überzeugt, dass es für mich Sinn machen würde. Nachdem ich einiges über Trainingsmethoden recherchiert habe und nun auch mit Jule (von Jule radelt) persönlich darüber sprechen konnte, bin ich begeistert von wattgesteuerten Trainings. Natürlich ist eine entsprechend detaillierte Trainingsanalyse damit auch möglich. Vielleicht für euch schon ein alter Hut, aber mittlerweile denke ich anders über Wattmess-Pedalsysteme wie das Vector 2 (€1349) und Vector 2S (€899). Vector 2S steht für Singlepedale und Vector 2 für das System, das an beiden Pedalen die Kraft misst.

Was nun neu an diesem System ist, ist der komplett überarbeitete Pedalsender. Mit ihm ist es sehr einfach, das ganze Set zu montieren, zu warten und wenn nötig auch von Rad zu Rad zu wechseln. Kompatibel sind beide Varianten mit diversen Edge-Fahrradcomputern und dem FR910xt sowie 920xt.






Besonderes Augenmerk galt von meiner Seite aus den Brustgurten HRM-Tri (€129) und HRM-Swim (€99). Mit ihnen wird eine Herzfrequenzmessung im Wasser möglich. Das war sicher für die Radsportpresse nicht von großem Interesse, aber einige Triathleten unter den Zuhörer bekamen leuchtende Augen. Ja, noch ein Teil, das wir mitschleppen können. Noch mehr Daten, die wir auswerten dürfen oder die in der Cloud nach jedem Training unbeachtet hängen bleiben. Aber dennoch, bin ich sehr gespannt, wie sich diese Brustgurte im Training beweisen können. Die Gurte sind besonders widerstandsfähig verarbeitet und sollen zudem rutschfest sein. Der HRM-Tri machte einen sehr angenehmen Eindruck. Es soll sich um den bisher leichtesten Brustgurt von Garmin handeln. Er wurde extra für den Triathlonsport entwickelt, damit man ihn sowohl beim Schwimmen als auch beim Radfahren und Laufen problemlos tragen kann und er auch unter einem Neoprenanzug nicht stört. Ob damit auch die Athleten wie ich zurechtkommen, die immer wieder über Scheuerstellen klagen, kann ich nicht beurteilen. Ich habe ihn noch nicht getestet.

Zusätzlich zu den Herzfrequenzdaten des Schwimmtrainings ermittelt der Gurt Informationen über die Laufeffizienz (Schrittfrequenz, Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung des Oberkörpers). Der HRM-Swim wirkte im Vergleich dazu nicht so kompakt. Der Gurt ist breiter und der Sensor dicker. Dafür soll er aber noch rutschfester sein. Selbst Rollwenden sind scheinbar problemlos möglich. Zudem ist er besonders chlosresistent. Auch Ultraschwimmer könnten diesen Brustgurt benutzen. Es können bis zu 20 Stunden Daten aufgezeichnet werden, bevor man sie übertragen lassen muss.

Während des Schwimmtrainings messen beide Sensoren die Herzfrequenz im Wasser und zeichnen diese auf. Nach oder auch während des Trainings werden die Daten dann per ANT+ übertragen, wenn man das Wasser verlässt bzw. soweit aus dem Wasser kommt, dass sich der Sensor oberhalb des Wassers befindet. Der Sensor muss vorher mit einem Garmin Gerät gekoppelt gewesen sein. Kompatible Geräte sind der Forerunner 920xt, die epix und Fenix 3. Interessant ist, dass während des Trainings keine Daten auf einem Endgerät angezeigt werden. Es sei denn, man befindet sich wie erwähnt oberhalb des Wassers; beispielsweise in Pausen.

Triathleten haben nun die Qual der Wahl. Investieren sie in einen Gurt, in ein Bundle mit beiden Gurten für knapp €200 oder in ein Set aus beiden Gurten plus einem FR920xt in einer neuen Farbkombination (schwarz/silber).





Es flogen so viele interessante Stichworte herum. Als sehr aktiver Freizeitsportler hat man natürlich immer unendlich viele Fragen. Das Interessanteste an diesem Wochenende war neben all den Neuheiten das Thema Segmente für mich. Irgendwie habe ich den Hype wohl total verschlafen. Auf jeden Fall habe ich direkt versucht mit ins Boot zu springen und erstelle nun Segmente, lege Strecken so, damit ich neue Segmente erobere und beobachte genau, wer sich auf meinen wie schnell herumtreibt.
















Wer wollte konnte nach der Presseveranstaltung Geräte testen und sich diese vom Garmin Mechaniker Team an sein Rad montieren lassen. Im Keller des Hotels standen einige Schmuckstücke, die während einer gemeinsamen Ausfahrt und am Velothon-Tag selbst zum Einsatz kamen. Da fuhr der ein oder andere schon mal mit mehreren Kameras am Rad und einigen weiteren Technikteilchen los.

Ich nutzte derweil die Chance, um einige Worte mit Asics Frontrunner Frau Andrea und Jule zu wechseln, die zu meiner Überraschung an diesem Velothon-Wochenende genauso mit von der Partie waren, wie einige andere Blogger, Radsportler und Läufer.

Es war eine große Freude, alle kennengelernt beziehungsweise wiedergesehen zu haben. Meinen ausführlichen Bericht zum Velothon Radrennen könnt ihr hier nachlesen: Mein Velothon Berlin: ein Radrennen, das mal wieder richtig Spaß gemacht hat.

Vielen Dank an Garmin für die Möglichkeit, dabei sein, sich austauschen und Produkte ausprobieren zu können.

..‘Din’ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh

Als Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf FacebookTwitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.