Die KEF hat beschlossen, die beantragten Projektmittel von 34 Millionen Euro für die gesamte Beitragsperiode, also bis inklusive 2016, für den Ausbau des digital-terrestrischen Radios DAB+ freizugeben. Trotzdem will der Hessische Rundfunk sein Sendernetz in dieser Zeit nur marginal ausbauen. “Unter günstigen Voraussetzungen kann mit diesen Mitteln – unter Vorbehalt der Zustimmung der Gremien des Hessischen Rundfunks – eine weitere Verbesserung der Versorgung…in Südhessen erreicht werden”, so der Sender gegenüber dem Branchendienst “Radio-wird-digital”. Hierbei geht es konkret um den Sender Hardberg im Odenwald an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg, der eher strategisch als versorgungstechnisch eine Rolle spielen dürfte. Denn dieser Standort deckt auch den – zum Großteil nicht in Hessen, sondern in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gelegenen – Ballungsraum Rhein-Neckar (Ludwigshafen/Mannheim/Heidelberg) ab. Vor allem aus Baden-Württemberg könnte es hier bald eine Invasion von mehr als zehn weiteren Privatradios auf DAB+ geben. Der hr könnte also hier am ehesten Hörer verlieren.
Viel wichtiger wäre eine Versorgung von weiteren Teilen Mittel- und Nordhessens, etwa durch die Standorte Biedenkopf-Sackpfeife oder Hoher Meißner. Doch “für eine Vollversorgung Hessens mit unseren Programme im neuen Digitalstandard…reicht dieser Mittelansatz bei Weitem nicht aus”, so der hr. Auch von einer UKW-Abschaltung will der hr aktuell nichts wissen, die Geräteabdeckung müsste “mindestens bei 50 Prozent” liegen, “bevor seriös über ein Abschaltdatum diskutiert werden” könne. www.hr-online.de