Liebe Leser,
“Jochen und Simone bedienen sich aus den Resten von Lidl, Rewe und Co. Wenn es dunkel geworden ist, gehen sie mit ihren Stirnlampen zu den Abfallcontainern auf der Rückseite der Supermärkte. Dort gibt es Quark und Joghurt, Brot, Soßen und Käse – und vieles mehr. Das Verfallsdatum ist zwar erreicht, aber das stört die beiden nicht. Alles wandert in den großen Korb. Sie nennen es “containern”. Das ist nicht legal. Bisher hat sich aber noch niemand daran gestört, sagt Simone. Nicht nur in Gießen und Umgebung gibt es inzwischen Menschen, die aus Überzeugung so leben: Sie protestieren gegen eine Wegwerfgesellschaft, in der es normal geworden ist, viel zu viel zu produzieren und dann wieder zu vernichten.
Möglichst ohne Geld und jenseits der Zwänge einer bürgerlichen Gesellschaft zu existieren, ist auch Jörgs Devise: Mit anderen teilen, ein Haus gemeinsam nutzen, gebrauchte Bücher sammeln, das macht ihn unabhängig. Die Konsumverweigerer sind bescheiden. Unterstützung vom Staat wollen sie nicht. Sie wollen auf niemandes Kosten leben. Die “Hessenreporter” werfen einen Blick in das Leben von Konsumverweigerern.”
In diesem Bericht werden verschiedene Personen vorgestellt, die auf Konsum keine Lust mehr haben und somit unabhängig vom Kapitalismus sind. Der Grund hierfür ist aus deren Sicht, dass heutzutage zuviel weggeschmissen wird, was eigentlich noch verwertbar ist. Abends gehen sie zu den Mülltonnen der Supermärkte und holen die noch verwertbaren Produkte wieder raus. Containern nennt sich das.
Die Personen sind aber keineswegs mittellos oder obdachlos. Sie haben schlicht kein Bedürfnis diese Lebensmittel zu kaufen.
Auch wird das Thema Umsonstladen vorgestellt. Aus den Produkten aus den Mülltonnen wird täglich ein Frühstück und Mittagessen gemacht bzw. gekocht. Auch gibt es dort Bücher und Kleidung für umsonst. Das Prinzip ist einfach. Man bringt die Sachen / Bücher die man nicht mehr braucht mit und kann gleichzeitig auch wieder entsprechende Sachen wieder mitnehmen.
Das Containern ist aber eigentlich illegal und kann als Diebstahl gewertet werden, sofern die Mülltonne noch auf dem Betriebsgelände steht. So wird berichtet, dass jemand mal erwischt worden ist und deshalb 100 € an Brot für die Welt spenden musste.
Der Bericht ist in jedem Fall sehr sehenswert:
http://www.youtube.com/watch?v=lyqE7FuNBY4
http://www.youtube.com/watch?v=hO40z5CFOHk
Liebe Grüße,
Dirk