Originaltitel: Howl
GB | 2015 | 93 Min. | FSK: ab 16
Horror
Regie: Paul Hyett
Drehbuch: Mark Huckerby, Nick Ostler
Besetzung: Ed Speleers, Holly Weston, Shauna Macdonald u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 08.04.16
Links zum Film:
IMDb
Bilder © Capelight Pictures
Worum geht’s?
London bei Vollmond: Schaffner Joe war schon auf Feierabend eingestellt, da muss er noch eine Nachtschicht übernehmen. Der einzige Lichtblick bei der Fahrscheinkontrolle ist seine Kollegin Ellen. Plötzlich kommt der spärlich besetzte Zug mitten im Wald zum Stehen. Auf der Suche nach dem Lokführer bemerken Joe und Ellen, dass in der Dunkelheit blutrünstige Kreaturen lauern.
Wie ist der Film?
Einen Namen machte sich Paul Hyett durch die Makeup-Effekte britischer Genre-Beiträge wie „The Descent – Abgrund des Grauens“ oder „Attack the Block“, doch spätestens mit seiner zweiten Regiearbeit „Howl“ zeigt er auch für das große Ganze im Horror-Einmaleins ein gutes Gespür. „Howl“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film über das gleichnamige Gedicht – ist jener geradlinige, hochwertige Werwolf-Schocker, der so oft versucht und selten erreicht wird.
Nach der Devise ‚weniger ist mehr‘ zieht „Howl“ ein prägnantes Konzept stringent durch und liefert keine große Angriffsfläche. Gerade weil die heulende Gefahr nicht entmystifiziert wird, sondern weitgehend ein Rätsel bleibt, bewahrt der Film eine durchgehende Gruselkraft. Hyett zeigt von den Monstern nicht zu viel und nicht zu wenig – und was man sieht, findet die gesunde Mitte zwischen CGI und Kunstfell. Eine dezente Prise Humor bewahrt die schlichte Geschichte vor Überheblichkeit, jedoch sorgt ein konsequent düsterer Grundton für ungetrübte Horrorstimmung. Deftige Gewalteinlagen verleihen der Bedrohung Nachdruck, ohne sich im Splatter-Selbstzweck zu verlieren.
Wer das britische Genrekino verfolgt, entdeckt in der Besetzung mit Freude das eine oder andere bekannte Gesicht – zum Beispiel Sean Pertwee aus „Dog Soldiers“ und „Wilderness“. Freilich folgt die Figurenkonstellation einer typischen Rezeptur, doch das Drehbuch verpasst Klischees meist eine eigenständige Abwandlung, statt bloß in sie hineinzutappen. Hauptdarsteller Ed Speleers („Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“) gibt eine solide Identifikationsfigur, damit die Schlacht nicht beliebig wird. Nebst minimaler Längen ist „Howl“ ein sehr rundes, unheimliches und spannendes Lagerkoller-Monster-Filmchen, das kein Rad neu erfindet und es auch gar nicht will, sondern bescheidene Ambitionen stilsicher umsetzt.
Wertungen (ø 7.0) [?]
7.0 – Philipp Stroh
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