Du drehst dich um und vor dir an der Wand erscheint der Terminkalender deines Smartphones. Oder die letzten Fotos, die du geschossen hast. Oder eine News-App. Du kannst die Reise-Infos über die Stadt, in der du gerade in einem Hotel eingecheckt hast, aufrufen, deine Facebook-Seite, ein Skype-Fenster oder, oder – lass die Phantasie spielen.
So sieht ein Hotelzimmer irgendwann in der Zukunft aus. Jedenfalls stellen die Designer von SerranoBrothers es sich so vor. Jede Wand ist interaktiv, Fußboden und Decke spielen auch mit. Fernseher öffnen sich wie Riesenaugen, auf dem Örtchen kannst du gleich einen Gesundheitscheck abrufen: Blutdruck leicht erhöht? Gut so, schließlich bist du ja auf einer spannenden Reise.
Das Konzept der spanischen Designschmiede wurde eben auf der Fiturtech 2013 vorgestellt, einer Messe für Innovation und Tourismustechnologien in Madrid. Hat mich schon an jenes Haus der Zukunft erinnert, das Windows-Chef Bill Gates irgendwann vor Jahren vorgestellt hat. Darin agierte alles mit seinen Bewohnern wie von Zauberhand. Keine Ahnung, was daraus wurde – aber dass Windows unter den Sponsoren dieser Hotel-Studie auftaucht, ist dann doch nicht so erstaunlich.
Schöne Aussichten, jedenfalls. Vor allem wenn das mit dem Hotelzimmer der Gegenwart vergleicht: Um einen Computer oder eine Kamera aufzuladen, suchst du eine halbe Stunde lang nach Steckdosen und schiebst dann ein Nachttischchen herum oder kriechst unter den Schreibtisch. Das Hotel-Wlan geht in die Knie, sobald du ein paar Mails und einen Browser gleichzeitig öffnest – falls es überhaupt arbeitet.
Da wäre ein bisschen Innovation sehr willkommen.
Bei Tnooz gefunden.