Hot Dog Taylor – Back in Business

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Nee, was habe ich einen Spaß! Immer, wenn ich diese CD in den Player schiebe, egal ob zu Hause oder unterwegs im Auto, verfliegt gleich vom ersten Titel an „Rock With Me“ (Kim Wilson) alles, was unter die Kategorie „Schlechte Laune“ fällt. Und ich garantiere, sie wird so schnell nicht wieder auftauchen. Jedenfalls solange diese CD rotiert. Und danach? Sollte sich wieder leiseste Anzeichen von Missmut einschleichen, einfach auf den Repeat- Button drücken! Das hilft. Und wieder garantiert!

Wovon schwärme ich also in diesen gut gelaunten Tönen (… die CD läuft im Hintergrund) ? Zufälle gibt es nicht und Schweden als das Mutterland des Blues zu bezeichnen wäre kulturhistorisch gesehen sicher mehr als ein kleiner Fauxpas.

Aber die vier Herren stammen nun mal genau dorther. Peter Gustavsson, (Gitarre, Harmonika, Stimme), Lars Andersson (Bass, Backing Vocals), Mikael Kähäri (Gitarre, Backing Vocals) und Lennart Karlsson (Drums, Backing Vocals). Getroffen habe ich sie – und hier kommt der Nicht- Zufall ins Spiel beim diesjährigen Moulin Blues Festival im niederländischen Ospel. Sie waren da, nur so. Einfach auf Besuch.

Hör da mal rein.“ Und schon hatte die CD ihren Besitzer gewechselt. Der erste Hörgenuss stellte sich auf der Heimfahrt von Ospel am folgenden Tag ein. Man stelle sich vor: Die Gehörgänge waren noch reichlich gefüllt mit den tollen Darbietungen von Leuten wie Sugar Ray Norcia und seinen Bluetones, Johnny Lang, Tedeschi Trucks Band, Layla Zoe, Kenny Wayne Shepard oder Sugaray Rayford und seinem Wahnsinnsgitarristen Gino Matteo. Eigentlich genug Hörimpressionen für den Rest des Monats.

Aber dann: Was ist das jetzt? Hot Dog Taylor , der Name der Band verrät gleich eine Affinität zum genialen Hound Dog Taylor. Und so ist es dann auch. Alle 13 Tracks der CD sind stilistisch verdammt nah an dem, was Theodore Roosevelt Taylor – so sein bürgerlicher Name musikalisch ausmachte.

Und Hound Dog Taylor wurde wiederum beeinflusst von Elmore James. Genau dieser Einfluss wird auch bei den Schweden hörbar: Elmore James’ Klassiker „Shake Your Moneymaker“ ist mit dem bandeigenen „Hot Dog Boogie“ verwoben Teil des Albums. Wir finden zudem noch Songs von Jimmy Reed (Honest I Do), Fats Domino (Hello Josephine). Von Hound Dog Taylor selbst stammen die Songs: „Sun Is Shining“ und „See Me In The Evening“. Der Rest wie „Anna Lee“, „Criss Cross“ oder „Waiting For Me“ sind Eigenkompositionen von Hot Dog Taylor.

Sie bezeichnen sich selbst als „Juke Joint Band“ und das glaube ich sofort aufs Wort. Ihre Einflüsse neben denen von Dog Hound Taylor geben sie mit Lazy Lester, Jimmy Reed, John Lee Hooker oder Muddy Waters an.

Und wer sich unter der Musik von den gerade zitierten Blueser etwas vorstellen kann, kann sich auch vorstellen, wie diese Band klingt. Und wer das nicht vermag, sollte sich unbedingt das grandiose Album „Back in Business“ anhören oder besser noch eins ihrer Live- Konzerte ansehen (Moulin Blues 2015 bietet sich förmlich hierfür an).

Genau das werde ich sicher bei nächster Gelegenheit machen.

Ach ja, Kenny Wayne Shepard hat auch eine neue CD auf dem Markt. Die ist auch gut. Nein, sehr gut. Aber bisher lief sie nur einmal in meinem Player.


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