Das sorgte für Protest, kurbelte aber auch den Absatz von Papagei im Federmantel und Ibis auf Salat an. Ab September legt Herger nun nach, diesmal ganz klassisch. Zum 230 Jahrestag der Erstveröffentlichung des Volksliedes "Vogelhochzeit" durch seinen Fast-Namensvetter Johann Gottfried Herder in dessen Liederbuch "Stimmen der Völker in Lieder" ruft Reinhold Herger im Früherbst erstmals zu einer "Vogelkochzeit". Passend zum Lied würden Amsel, Drossel, Fink und Star gebacken, gesotten und gebraten und mit exotischen Gewürzen abgeschmeckt, verspricht der im ostdeutschen Kalkbergwerksort Hüttenrode geborene Unternehmer, der nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Hexentanzplatzführer während einer Weltreise bei südamerikanischen Indios zahllose Rezepte zur Zubereitung von frischgefangenen Singvögeln kennengelernt hatte.
Unter dem Motto "No Frying, No Fat. No Oil" eroberte seine Idee vom ersten Spezialrestaurant für Liebhaber von Leckerbissen wie saurer Sittich oder Drossel-Döner die Welt. Mit der "Vogelkochzeit" werde man nun versuchen, auch bisher skeptisch gebliebene Kunden zu überzeugen, so Herger, der von seinen Gerichten selbst nicht genug bekommen kann. "Egal ob Kakadu an Reibekäse oder einfach Spatz auf Brot", schwärmt er, "es wärmt mir immer noch das Herz."