Hört endlich auf, Gott zu spielen!

Was für eine Überschrift! Du fragst dich nun sicher, auf welchen schlimmen Umstand sie anspielen soll. Mit diesem Beitrag möchte ich mich mal wieder etwas aus dem Fenster lehnen, denn ich glaube, der Weg, den wir einschlagen, führt nicht dorthin, wohin wir glauben …
Gott

Wir wollen gesund bleiben bis ins hohe Alter und das wünschen wir uns natürlich auch für unsere tierischen Lebens(abschnitts)gefährten. Doch mit dem, was wir tun, schießen wir nicht nur über das Ziel hinaus, wir richten sogar immer mehr Schaden an.

Wir glauben, wenn wir nur das richtige Mittel, die richtige Pille, den richtigen Nährstoff finden, können wir bei uns und auch unseren Haustieren Unwohlsein beseitigen, Krankheiten abwenden, dem Tod in die Suppe spucken.

Who want´s to live forever?

Für immer leben, das wollen wir und das sollen auch unsere Haustiere, die uns ja eh nur ein kleines Stück unseres Weges begleiten. Keine Bakterien, keine Viren, keine Bazillen, keine Tumore sollen ihr Leben und ihre Gesundheit gefährden können. Wir sind mehr als bereit, alle zur Verfügung stehenden Geschütze aufzufahren, um alles nur mögliche Übel abzuwenden. Und wenn diese Geschütze Nebenwirkungen mit sich bringen, sind wir nicht nur bereit, das in Kauf zu nehmen, sondern suchen sogar nach weiteren Geschützen, die den Kampf mit den Nebenwirkungen aufnehmen …

„Ach ja, war ja klar, wieder so eine esoterische Naturheilkundlerin, die auf der bösen Schulmedizin rumtrampeln möchte.“

Nein. Also fast nein. Als Naturheilkundlerin würde ich mich durchaus bezeichnen. Aber esoterisch? Nein. Das geht mir dann doch etwas zu weit. Und böse finde ich die Schulmedizin durchaus nicht. Und vor allem – ich meine die gar nicht. Zumindest nicht im speziellen.

Was ich meine, ist ein Trend, der sowohl bei den schulmedizinisch als auch naturheilkundlich orientierten Menschen um sich greift. Es ist der Grundgedanke, dass man nur die richtge Rezeptur finden muss, dann wird alles gut. Denn schließlich …

Gegen alles ist ein Kraut gewachsen

Man muss es nur finden. Im praktischen läuft das dann so ab:

Beispiel Schulmedizin

Ein Hund soll gegen alle möglichen Erreger im Vorfeld geschützt werden. Darum erhält er regelmäßig chemische Mittel gegen Würmer und Zecken, wird regelmäßig geimpft und sobald ein Erreger sich in seinem Organismus trotzdem auszubreiten scheint, wird er mit einem Antibiotikum behandelt.

Im Laufe der Jahre wird er immer öfter mit Antibiotika behandelt, weil er immer wieder Durchfall hat. Er bekommt starken Juckreiz und Ausschläge, dagegen hilft ein Cortison. Aus den Ausschlägen werden wiederkehrende eitrige Ekzeme, man verwendet zusätzlich antibiotische Salben, er erhält ein antiallergenes Futter und die Halskrause wird sein ständiger Begleiter, damit er sich nicht immer wieder wund kratzt. Aus dem Hund wird mit und mit ein Häufchen Elend.

Auf die Idee, dass all diese Probleme Nebenwirkungen der unzähligen Medikamente sind, kommt niemand. Nach einigen Jahren erkrankt der Hund an einem Tumor. Sämtliche schulmedizinische Register werden gezogen und er bekommt eine umfassende Therapie, die ihn sehr schwächt.

Beispiel Naturheilkunde

Ein Hund kommt aus dem Tierschutz, sein Immunsystem ist nicht das Beste, seine Mutter ist früh verstorben und konnte ihn nicht mit Muttermilch versorgen. Um in sein tolles neues Zuhause ziehen zu können, musste er verschiedenen Behandlungen unterzogen werden. Das bereits schwache Immunsystem wurde durch eine Vielzahl Impfungen, Parasitenmittel, etc. weiter geschwächt.

Seine neuen Halter sind naturheilkundlich orientiert und wollen es besser machen. Er bekommt eine hochwertige Ernährung, wird gebarft. Geimpft wird fortan nicht mehr, dafür wird sein Immunsystem mit unzähligen „natürlichen“ Mitteln gestärkt. Da die Halterin gelesen hat, dass Leinsamen gut ist für die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren und für die Verdauung, bekommt der Hund regelmäßig Leinsamen ins Futter. Nach einigen Monaten wirkt er oft müde und schlapp, das führen sie auf eine Schadstoffbelastung zurück und er bekommt nun Mittel zur Entgiftung. Den Leinsamen bekommt er weiterhin.

Nach einigen Jahren erkrankt der Hund an einem Schilddrüsentumor und wird mit diversen Mitteln behandelt. Die Halterin wiegt nun jedes Gramm der Nahrungsmittel ab. Der Hund darf ab sofort nicht mal ein Fitzelchen Kohlenhydrate bekommen, da diese den Krebs nähren. Er magert ab, ist kraftlos, sein Futter schmeckt ihm nicht. Die Halterin füttert nun große Mengen Fett, da soll er seine Energie herziehen. Sie zieht alle Register und lebt in völliger Angst, der Hund könne irgendetwas aufnehmen, was den Krebs „nähren“ könnte. Wegen der hohen Fettmengen macht seine Bauchspeicheldrüse schlapp.

Die Halterin weiß nun nicht mehr, was sie noch füttern soll und ist völlig verzweifelt. Der Hund magert weiter ab und mag sein Futter nicht (das ihm jetzt auch noch Schmerzen bereitet).

Dass sie diesen Weg mit ihren „Maßnahmen“ geebnet hat, darauf käme die Halterin nicht im Traum. Leinsamen mindert stark die Aufnahme von Jod aus dem Futter, ein Jodmangel, der über lange Zeit besteht, kann einen Schilddrüsentumor hervorrufen.

In beiden Beispielen haben es die Menschen gut gemeint und versucht, durch diverse Maßnahmen Erkrankungen fernzuhalten. Dass ihnen das gelungen ist, kann man nicht wirklich behaupten.

Die moderne Bekämpfung von Krankheiten

Wir leben in einer Zeit, in der allen Menschen durch das Internet unfassbar viele Informationen zur Verfügung stehen. Zu jeder möglichen Erkrankung finden sich im Internet haufenweise Informationen, wie diese zu bekämpfen sei.

Schulmedizinisch ist das noch relativ leicht erklärbar und nachvollziehbar, was da passiert: Gegen die Erkrankung X wird Medikament Y verordnet. Dieses Medikament bringt aber die Nebenwirkungen A, B und C hervor. Diese wiederum werden bekämpft mit Medikament Z. Irgendwann kann man nicht mehr erkennen, was Nebenwirkungen der Medikamente sind und was Symptome einer Erkrankung sind. Man kann nur noch symptomatisch vorgehen, eine Heilung rückt in immer weitere Ferne.

Bei einer alternativen Therapie kann das ähnlich ablaufen, obwohl die „Heilmittel“ als harmlos angesehen werden. Nährstoff X soll bei Erkrankung Y eine Heilung begünstigen. Leider wird durch die alleinige Gabe von Nährstoff X Nährstoff Z außer Gefecht gesetzt. Es kommt zu Begleiterscheinungen A, B und C. Nun wird Nährstoff D eingesetzt. Irgendwann kann man nicht mehr erkennen, welche Symptome einer Erkrankung angehören und welche durch das Ungleichgewicht der Nährstoffzufuhr hervorgerufen werden. Man fährt fort, einzelne Nährstoffe gegen einzelne Symptome einzusetzen, was letztendlich zu einem immer größeren Ungleichgewicht führt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Letztendlich ist es so, dass jede Lösung für ein Problem uns vor ein neues Problem stellt. Wir suchen dann nach der neuen Lösung und es tauchen weitere Probleme auf. Mit jedem neuen Problem entfernen wir uns aber weiter von der Ursache des ursprünglichen Problems.

Der einzige richtige Weg für die Lösung von Problemen ist die Beseitigung der Ursachen dieser Probleme. Leider wird dieser Weg immer mehr vergessen und in den seltensten Fällen gegangen. Gerade in der Naturheilkunde ist dies eigentlich ein wichtiger Ansatz, denn die Naturheilkunde rühmt sich damit, ganzheitlich zu sein. Allerdings fehlt auch immer mehr Anwendern der Naturheilkunde dieser wichtige Ansatz. Sie wollen eigentlich nur Mittel finden, die nicht so schädlich sind, wie die schulmedizinischen.

Dabei vergessen sie, dass eigentlich so ziemlich ALLES schädlich sein kann, wenn es sich nicht in einem Gleichgewicht befindet. Die Lösung aller Probleme setzt also ein Gleichgewicht voraus. Ein solches Gleichgewicht ist die Grundlage jedes funktionierenden Ökosystems.

Das Experiment Biosphäre 2

Hast du schon mal von dem Experiment Biosphäre 2 gehört? Es handelt sich hierbei um 2 gescheiterte Experimente, obwohl man das so eigentlich gar nicht sagen kann, denn sie haben etwas sehr wichtiges bewiesen: KEIN Ökosystem kann überleben, wenn es sich nicht im Gleichgewicht befindet.

Gott

Wie man sich denken kann, ist es extrem schwierig, ein aus dem Gleichgewicht geratenes Ökosystem – oder auch Organismus – wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Andererseits kann man logischerweise ein Ökosystem (Organismus) auch  leicht aus dem Gleichgewicht bringen, wenn man einseitig vorgeht.

Daher sollte man sich immer genau überlegen, ob eine Medikation, Ergänzung etc., wirklich sinnvoll ist. Jede Einzelgabe nimmt Einfluss auf ein komplexes Ökosystem.

Bei einer Erkrankung ist das Ökosystem natürlich schon durcheinander geraten. Wir verschleiern aber den Blick auf die Ursachen dieses Ungleichgewichts, je mehr wir ergänzen. Hier etwas Vit. C, da etwas Vit. D., dort etwas Zink. Und schon können wir nicht mehr erkennen, was ursprünglich WIRKLICH fehlte und was wir nachträglich fehlgesteuert haben.

Klar, manchmal sind solche Einzelsupplementierungen unumgänglich und müssen sein. Diese  Ausnahmen müssen aber mit größter Sorgfalt und Vorsicht durchgeführt werden. Und man sollte nie vergessen, nach dem WARUM zu fragen.

Schulmedizinisch muss man ebenfalls immer berücksichtigen, jedes gesundheitliche Problem hat eine Ursache. Und indem man z. B. einfach ALLE Bakterien eliminiert, zerstört man mal eben ein komplettes Ökosystem, das sich aber nicht „mal eben“ wieder selber aufbaut.

Vorbeugen statt Therapieren …

ist sicher die beste Variante. Wenn man dafür sorgt, dass alle benötigten Nährstoffe stets zur Verfügung stehen, muss kein einzelner nachträglich ergänzt werden. Das Ökosystem sollte als solches gepflegt werden und Reparaturen müssen Notfallmaßnahmen bleiben, in deren Anschluss man wiederum die Ursachen ergründet und daran arbeitet.

Und manchmal – das ist gerade in der heutigen Zeit, wo alles möglich scheint, so schwierig  – muss man einfach aufhören. Aufhören und den Dingen ihren Lauf lassen …

Gott


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