Hörspielrezension: «Twilight Mysteries Folge 2: Thanatos» (ab dem 20. Mai 2016 im Handel)

Nachdem Dr. Zephyre, Dave Edwards und Nina Sallenger den Hörern in Charybdis erst einmal vorgestellt wurden, folgt nun in Thanatos die weitere Ausgestaltung der Charaktere. Was den Kopf des Trios betrifft, klappt das noch ganz gut, denn das, was man gegen Ende der Folge über Zephyrs Vergangenheit erfährt, verleiht seiner Persönlichkeit mehr Tiefe und macht ihn dadurch interessanter. Dave Edwards hingegen wird förmlich demontiert, weil sowohl sein Chef als auch Nina ihn als Fußmatte benutzen, indem die beiden ihn unentwegt mit spöttischen Bemerkungen überziehen oder auch vor herablassenden Äußerungen ihm gegenüber nicht zurückschrecken. Da das Skript Edwards keinerlei Chance gibt, irgendeine Art von nützlichem Talent zu zeigen, erschließt sich für den Hörer irgendwann gar nicht mehr, was Edwards überhaupt im Team soll. Man würde gerne mit Dave Edwards lachen, doch stattdessen wird hier ständig nur über ihn gelacht. Und weil er den verbalen Attacken seiner Mitstreiter hilflos gegenübersteht, diese das auch genau wissen, aber ständig weitermachen, rückt dieses Verhalten Zephyr und Nina in ein extrem schlechtes Licht, was es in hohem Maße erschwert, für diese beiden Figuren Sympathie zu entwickeln. Extrem von sich überzeugt und entsprechend vorlaut war Nina Sallenger in Folge 1 ohnehin schon. Indem sie sich in Folge 2 als sehr begeisterungsfähig für alles zeigt, das mit Übersinnlichem zu tun hat, erweitert sich nun ihr Profil um eine interessante Facette. Zugleich entsteht dadurch ein spannender Kontrast zu Zephyr und Edwards. Leider überzeichnen die Autoren Nina im Verlauf der Handlung massiv und lassen sie Äußerungen tätigen, derentwegen sie sich von Edwards mehr als einmal fragen lassen muss, was mit ihr nicht stimme. Der Hörer fragt sich das auch. Außerdem lernen wir über Nina, dass sie gut trainiert und darum in der Lage ist, eine Tür einzutreten. Damit wir das auch ja nicht vergessen, darf sie später noch eine zweite Tür eintreten. Und um jeden Zweifel daran auszuräumen, in welch beneidenswerter körperlicher Verfassung Nina ist, lässt man sie in einer für die Story komplett irrelevanten Szene mehrere Männer verprügeln, die sich ihr während einer Fahrt mit der U-Bahn unschicklich nähern. Haben es jetzt auch alle verstanden? Nina ist in absoluter Topform!


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