Schon so lange möchte ich Euch das Hörbuch Elizabeth wird vermisst empfehlen. Nachdem ich mich an die Stimme der Erzählerin gewöhnt hatte, war ich in der Geschichte gefangen.
Mittlerweile habe ich diesen Absatz viermal geschrieben, es fällt mir sehr schwer, Euch zu beschreiben, wie sehr mich diese Geschichte beeindruckt hat. Das allerletzte Mal: Maude ist an Alzheimer erkrankt. Die Krankheit, deren Voranschreiten sowie die verschiedenen Symptome erlebt der Hörer aus der Ich-Perspektive. Im Buch gibt es zwei Erzählstränge, eine Suche in der Gegenwart und eine Suche in der Vergangenheit. In der Gegenwart sucht Maude nach ihrer Freundin Elizabeth, hier beginnt die Geschichte und letztlich wissen wir, dass Maude in einer Endlosschleife gefangen ist. Die Suche in der Gegenwart ist Ausgangspunkt für die Erinnerung an die Suche aus der Vergangenheit. Kurz nach dem Krieg wurde Mauds Schwester vermisst und ihr Verbleib nie geklärt.
Ob es realistisch ist, dass eine unaufgeklärte Suche nach Jahrzehnten durch eine verwirrte Alzheimerpatientin aufgeklärt werden kann oder nicht, sei einmal dahingestellt. Das ist auch nicht wirklich wichtig, die Geschichte wirkt durch die Authentizität mit der man als Hörer mit der Erzählerin hin- und herspringt. Wie kleine Dinge am Straßenrand plötzlich den gesamten Denkprozeß lahmlegen, das Gedächtnis auslöschen und an anderen Punkten wieder einsetzen lassen. Der Hörer bekommt nur die Informationen, die auch Maude bekommt und verarbeitet, mit dem einzigen Vorteil, dass der Leser nach und nach kleine Einzelheiten aus früheren Teilen der Geschichte kombinieren kann, während Maude immer wieder vergisst.
Am Ende hallt die Geschichte noch lange nach! Ich kann Euch die Geschichte als ungekürztes Hörbuch nur wärmstens ans Herz legen. Oder aber ihr lest das Buch - geht natürlich auch!