Hallo Leute,auch wenn ich nicht wirklich gelesen habe in den letzten Monate, so habe ich dennoch eifrig Hörbücher gehört. Unter anderem den zweiten und den dritten Band der Cormoran Strike-Reihe von Robert Galbraith, der ja eigentlich J. K. Rowling ist. Den ERSTEN BAND habe ich damals vor zwei Jahren ja auch gelesen und er hat mir gut gefallen, daher wollte ich wissen, wie es mit Cormoran und Robin weiter geht.
Die Story beginnt mit der Tatsache, dass Strike und seine Assistentin Robin neuerdings mehrere Klienten betreuen dürfen, nachdem Strikes Ruf sich in den letzten Monaten gebessert hat. In erster Linie kümmert er sich um Eheprobleme und muss die des Fremdgehens beschuldigten Ehepartner beschatten. Zunächst sieht es ganz danach aus, dass Leonora Quine das gleiche von Strike erbitten möchte, doch schnell merkt man, dass die Grundsituation eine etwas andere ist. Ihr Ehemann Owen, mäßig erfolgreicher Skandalautor, verschwindet gerne des Öfteren, doch diesmal ist er länger fort als sonst. Leonora glaubt zu wissen, wo er etwa stecken könnte und reagiert relativ resolut, was schon recht stutzig macht - warum ist sie nicht panisch?
Die Szene, in der sich dieser Roman bewegt, ist diesmal die Welt der Autoren. Strike lernt Lektoren, Verleger und Autoren kennen und auch als Leser erfährt man grob, wie es in diesem Mileu abläuft. Es war faszinierend zu erfahren, wie die Menschen innerhalb der Szene miteinander umgehen - nach vorne hin nett und "Küsschen links, Küsschen rechts" und hinter dem Rücken hasst sich irgendwie jeder und jeder lästert über jeden. Natürlich handelt es sich um ein fiktives Werk und man kann nicht alles für bare Münze nehmen, aber man hört ja häufiger, dass Künstler gerne mal exzentisch sind. Und die Figuren in dem Buch sind sehr exzentrisch, allen voran Owen Quine, über den man im Verlauf der Handlung das ein oder andere erfährt. Mir haben die Beschreibungen seiner Person gut gefallen und auch wenn man sich sicher sein kann, dass die Figur etwas überzeichnet ist, so konnte man auch im Verlauf der Handlung verstehen, warum Quine bei seinen Mitmenschen auf solch unterschiedliche Reaktionen stieß. Sein Manuskript klingt jedenfalls faszinierend und abstoßend zugleich und zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman.
Auch über Strike und Robin erfährt man mehr, was mir wirklich gut gefallen hat. Robin, die ihren Job über alles liebt, legt sich immer öfter mit ihrem Verlobten Matthew an, der Strike und seine Arbeitsmethoden nicht leiden kann. Ich muss auch gestehen, dass ich im Verlauf der Handlung Matthew immer weniger leiden konnte und ich mich mehrmals gefragt habe, was Robin an ihm fand. Zwar haben sie natürlich eine jahrelange gemeinsame Basis und alles, aber trotzdem finde ich ihn unausstehlich. Bei Strike geht es wiedermal vermehrt um sein Bein, das er in Afghanistan verloren hat. Durch seinen Erfolg bei dem Lula Landry-Fall ist er bei der Polizei sehr unbeliebt geworden und kann sich nicht mehr auf deren Unterstützung verlassen.
Das Buch schlägt an sich einen ruhigen Ton an und ist nicht actiongeladen oder dergleichen, stattdessen dominieren Dialoge und Recherchen die Handlung. Wer es lieber etwas spannender mag - keine Bange, es gibt auch spannende und aufregende Momente, insbesondere das Ende ist ein ziemlich nervenaufreibender Showdown - der sollte vielleicht zu anderen Thrillern greifen. Die Auflösung des Falles hat mir gut gefallen und war in meinen Augen auch stimmig. Während seiner Ermittlungen stößt Strike auf viele Hinweise, denen die Polizei nicht richtig nachgegangen ist und die nach und nach ein großes Ganzes ergeben. Auf den letzten Seiten wird klar, dass Cormoran den Täter nun zwar kennt, aber noch den letzten, alles entscheidenden Beweis braucht. Der Leser tappt weiterhin im Dunkeln. Zwar ahnte ich da schon, dass diese/r Verdächtige nicht der wahre Mörder/die wahre Mörderin sein konnte, dennoch war ich mehr als überrascht, als dann der echte Mörder/die echte Mörderin ans Tageslicht kam, auch wenn ich ihn/sie ein oder zwei Mal kurz unter Verdacht hatte, diesen jedoch recht schnell wieder beiseite legte. Tatsächlich wird es dann, ganz wie in typischer Krimi-Manier, am Ende einmal echt eng für Cormoran (wie schon bereits angesprochen), als er den Mörder/die Mörderin mit seinen Ergebnissen und Beweisen konfrontiert.
Gelesen wird das Hörbuch von Dietmar Wunder, der auch der Synchronsprecher von Daniel Craig ist. Zwar mag ich Daniel Craig nicht, aber die Stimme von Dietmar Wunder finde ich sehr angenehm zu hören und er macht seine Sache auch wirklich gut. Er schafft es, den Figuren unterschiedliche Stimmen zu geben, ohne zu gepresst oder geschauspielert zu wirken. Jedenfalls kann man nach einiger Zeit die Männer und die Frauen wirklich gut voneinander unterscheiden. Er schafft die richtige Atmosphäre in den richtigen Momenten, so wird seine Stimme langsamer und rauer, wenn es spannend oder gruselig zu geht. Es hat jedenfalls viel Freude gemacht, ihm zuzuhören.
Sonstige InfosAutor: Robert Galbraith (JOANNE K. ROWLING)Titel: Der SeidenspinnerOT: The SilkwormReihe: 02 von ?Verlag: RANDOM HOUSE AUDIO, mp3Laufzeit: 16h 36minPreis: 12,99€
©RANDOM HOUSE AUDIO
Inhalt
Nachdem Cormoran Strike den Mordfall and dem britischen Topmodel aufklären konnte, ist seine Detektei zu einiger Berühmtheit gelangt und die Klienten rennen bei ihm die Türe ein. Glücklicherweise steht im Robin zur Seite, die seine Emails beantwortet und seine Termine managt. Als die mittellose Leonora Quine bei ihm auftaucht und ihn bittet, ihren verschwundenen Ehemann zu suchen, will er erst ablehnen. Als er aber erfährt, dass es sich bei dem Ehemann um den Skandalautor Owen Quine handelt, der zwar gerne mal für einige Tage verschwindet, aber noch nie so lange fort war, willigt er ein, Leonora auch ohne gesicherte Bezahlung zu helfen. Seine Ermittlungen treiben ihn in das Autoren-Milieu und in das szenige Verlagswesen und schnell findet Strike heraus, dass das neueste Manuskript, an dem Quine gearbeitet hat, verschiedene Kollegen und Rivalen zu Verdächtigen macht - verdächtig des Mordes, denn Strike glaubt irgendwann nicht mehr an ein freiwilliges Verschwinden Quines...Meine Meinung
Ich bin ja seit jeher Fan von Krimis und Thrillern. Vor einigen Jahren, noch lange bevor ich den Blog gestartet habe, habe ich praktisch nur Thriller gelesen. Daher kann ich mich auch heute noch für dieses Genre leicht begeistern. Daher stand auch für mich fest, die Fortsetzungen von Robert Galbraith's Cormoran Strike-Reihe zu lesen. Man muss bei diesen Büchern bedenken, die unter dem Pseudonym erscheinen sind, dass sie nicht vom gleichen Übersetzer ins Deutsche übertragen wurden wie Harry Potter, aber auch abgesehen davon erkennt man keinerlei Ähnlichkeiten - und das ist gut so. Der Schreibstil passt einfach perfekt zu einem Krimi, und wenn man schon viele Krimis gelesen hat, weiß man auch, dass dieses Genre eine eigene Sprache besitzt.Die Story beginnt mit der Tatsache, dass Strike und seine Assistentin Robin neuerdings mehrere Klienten betreuen dürfen, nachdem Strikes Ruf sich in den letzten Monaten gebessert hat. In erster Linie kümmert er sich um Eheprobleme und muss die des Fremdgehens beschuldigten Ehepartner beschatten. Zunächst sieht es ganz danach aus, dass Leonora Quine das gleiche von Strike erbitten möchte, doch schnell merkt man, dass die Grundsituation eine etwas andere ist. Ihr Ehemann Owen, mäßig erfolgreicher Skandalautor, verschwindet gerne des Öfteren, doch diesmal ist er länger fort als sonst. Leonora glaubt zu wissen, wo er etwa stecken könnte und reagiert relativ resolut, was schon recht stutzig macht - warum ist sie nicht panisch?
Die Szene, in der sich dieser Roman bewegt, ist diesmal die Welt der Autoren. Strike lernt Lektoren, Verleger und Autoren kennen und auch als Leser erfährt man grob, wie es in diesem Mileu abläuft. Es war faszinierend zu erfahren, wie die Menschen innerhalb der Szene miteinander umgehen - nach vorne hin nett und "Küsschen links, Küsschen rechts" und hinter dem Rücken hasst sich irgendwie jeder und jeder lästert über jeden. Natürlich handelt es sich um ein fiktives Werk und man kann nicht alles für bare Münze nehmen, aber man hört ja häufiger, dass Künstler gerne mal exzentisch sind. Und die Figuren in dem Buch sind sehr exzentrisch, allen voran Owen Quine, über den man im Verlauf der Handlung das ein oder andere erfährt. Mir haben die Beschreibungen seiner Person gut gefallen und auch wenn man sich sicher sein kann, dass die Figur etwas überzeichnet ist, so konnte man auch im Verlauf der Handlung verstehen, warum Quine bei seinen Mitmenschen auf solch unterschiedliche Reaktionen stieß. Sein Manuskript klingt jedenfalls faszinierend und abstoßend zugleich und zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman.
Auch über Strike und Robin erfährt man mehr, was mir wirklich gut gefallen hat. Robin, die ihren Job über alles liebt, legt sich immer öfter mit ihrem Verlobten Matthew an, der Strike und seine Arbeitsmethoden nicht leiden kann. Ich muss auch gestehen, dass ich im Verlauf der Handlung Matthew immer weniger leiden konnte und ich mich mehrmals gefragt habe, was Robin an ihm fand. Zwar haben sie natürlich eine jahrelange gemeinsame Basis und alles, aber trotzdem finde ich ihn unausstehlich. Bei Strike geht es wiedermal vermehrt um sein Bein, das er in Afghanistan verloren hat. Durch seinen Erfolg bei dem Lula Landry-Fall ist er bei der Polizei sehr unbeliebt geworden und kann sich nicht mehr auf deren Unterstützung verlassen.
Das Buch schlägt an sich einen ruhigen Ton an und ist nicht actiongeladen oder dergleichen, stattdessen dominieren Dialoge und Recherchen die Handlung. Wer es lieber etwas spannender mag - keine Bange, es gibt auch spannende und aufregende Momente, insbesondere das Ende ist ein ziemlich nervenaufreibender Showdown - der sollte vielleicht zu anderen Thrillern greifen. Die Auflösung des Falles hat mir gut gefallen und war in meinen Augen auch stimmig. Während seiner Ermittlungen stößt Strike auf viele Hinweise, denen die Polizei nicht richtig nachgegangen ist und die nach und nach ein großes Ganzes ergeben. Auf den letzten Seiten wird klar, dass Cormoran den Täter nun zwar kennt, aber noch den letzten, alles entscheidenden Beweis braucht. Der Leser tappt weiterhin im Dunkeln. Zwar ahnte ich da schon, dass diese/r Verdächtige nicht der wahre Mörder/die wahre Mörderin sein konnte, dennoch war ich mehr als überrascht, als dann der echte Mörder/die echte Mörderin ans Tageslicht kam, auch wenn ich ihn/sie ein oder zwei Mal kurz unter Verdacht hatte, diesen jedoch recht schnell wieder beiseite legte. Tatsächlich wird es dann, ganz wie in typischer Krimi-Manier, am Ende einmal echt eng für Cormoran (wie schon bereits angesprochen), als er den Mörder/die Mörderin mit seinen Ergebnissen und Beweisen konfrontiert.
Gelesen wird das Hörbuch von Dietmar Wunder, der auch der Synchronsprecher von Daniel Craig ist. Zwar mag ich Daniel Craig nicht, aber die Stimme von Dietmar Wunder finde ich sehr angenehm zu hören und er macht seine Sache auch wirklich gut. Er schafft es, den Figuren unterschiedliche Stimmen zu geben, ohne zu gepresst oder geschauspielert zu wirken. Jedenfalls kann man nach einiger Zeit die Männer und die Frauen wirklich gut voneinander unterscheiden. Er schafft die richtige Atmosphäre in den richtigen Momenten, so wird seine Stimme langsamer und rauer, wenn es spannend oder gruselig zu geht. Es hat jedenfalls viel Freude gemacht, ihm zuzuhören.
Fazit
Der zweite Fall von Cormoran Strike hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und kann sehr gut an den ersten Band anschließen. Man erfährt noch ein bisschen Persönliches über Cormoran und Robin, was mir gut gefallen hat, gleichzeitig bleibt aber noch genug unangesprochen, sodass noch reichlich Stoff für die nächsten Teile da ist. Den Fall fand ich spannend und gut durchdacht, auch die Auflösung hat mir gefallen. Durch die gute Vertonung war es auch sehr angenehm, das Hörbuch zu hören. Ich vergebe daher abschließendSonstige InfosAutor: Robert Galbraith (JOANNE K. ROWLING)Titel: Der SeidenspinnerOT: The SilkwormReihe: 02 von ?Verlag: RANDOM HOUSE AUDIO, mp3Laufzeit: 16h 36minPreis: 12,99€