Wenn Drachen schlafen und die Zeugen nur zickig kreisen, wenn Götter Billard spielen und Welten leise entstehen, dann folgt man einer Feder, die in alte Schatten weist – und findet ein Lächeln dort, wo Mythen neu erwachen.
Cover von Xerubian – Aath Lan’Tis
Ein Hauch von Chaos, ein Funke Magie und plötzlich wird die Welt größer, als man je vermutet hat.
Wenn eine Fantasywelt lächelt, bevor sie sich öffnet – Manchmal spürt man schon im ersten Moment, dass eine Geschichte anders ist. „Xerubian – Aath Lan’Tis“ von Andreas Hagemann ist genau so ein Auftakt. Noch bevor man in die ersten Szenen eintaucht, entsteht dieses kleine, leise Lächeln, das sagt: Hier wird es nicht nur spannend – hier wird es auch menschlich, warm und überraschend humorvoll. Es wird keine düstere Saga eröffnet, sondern eine Fantasywelt, die ihre eigene Sprache spricht. Sie ist farbig, schräg, unerwartet und gleichzeitig so nah an unserer eigenen Wirklichkeit, dass man sich ab dem ersten Moment willkommen fühlt. Für mich beginnt hier eine Geschichte, die nicht nur erzählt, sondern gelebt wird. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann komm doch mit auf eine Lesereise. Auf geht’s…
Wenn Minidrachen zicken und Aktenstapel bedrohlicher wirken als Magie – Die Ausgangslage könnte chaotischer kaum sein: Ein uraltes Artefakt ist verschwunden, die Spurensuche wird zur Herausforderung, weil Bürokratie selbst in einer magischen Welt gnadenlos zuschlägt, und die einzigen Zeugen sind Minidrachen, die offenbar jeden Gefühlszustand gleichzeitig ausleben. Dazu kommt der Dienstdrache, dessen größtes Talent augenscheinlich sein Schlafrhythmus ist. Diese Schilderung wirkt nicht nur witzig, sie trägt die Geschichte. Man lacht, weil man die Absurdität erkennt, aber man bleibt, weil hinter dem Lachen ein echtes Mysterium spürbar wird. Die Ermittlungen führen Schritt für Schritt in eine Tiefe, die man am Anfang kaum vermuten würde: zur Spur einer längst vergessenen Zivilisation. Diese Mischung aus Alltagschaos und mythologischer Weite macht die Geschichte so lebendig und so besonders.
Ein verlorener Kontinent und eine schwarze Feder – Der Mythos von Aath Lan’Tis – Was mich besonders fasziniert hat, ist die Art, wie der Mythos aufgedeckt wird. Ein einzelnes Detail – eine schwarze Feder – reicht aus, um eine Tür zu öffnen, die weit in die Vergangenheit führt. Und je weiter sich diese Spuren entfalten, desto deutlicher merkt man, dass hinter der humorvollen Oberfläche eine Geschichte liegt, die größer ist als jeder einzelne Moment. Aath Lan’Tis wirkt wie eine Legende, die darauf wartet, wieder ans Licht zu treten. Das macht diesen Auftakt so vielschichtig: Man lacht über die skurrilen Situationen, aber man lauscht gleichzeitig den ernsten Untertönen, die aus der Vergangenheit flüstern. Diese Verbindung aus Leichtigkeit und Bedeutung ist etwas, das man nicht oft in humorvoller Fantasy findet.
Wenn Götter Billard spielen – Humor, der wirkt, weil er aus der Welt kommt – Der Humor in diesem Hörbuch ist für mich einer der größten Stärken. Er wirkt nicht aufgesetzt, nicht übertrieben, nicht bemüht. Er entsteht aus der Logik dieser Welt. Götter, die mit Billardstößen Welten durcheinanderbringen, Drachen, die Charakter haben statt reine Witzfiguren zu sein, und Gespräche mit Türen, die sich persönlich beleidigt fühlen – all das ist herrlich absurd, aber gleichzeitig nachvollziehbar. Man merkt, wie viel Freude Andreas Hagemann an sprachlichen Ideen hat. Alles wirkt organisch. Humor entsteht im richtigen Moment, nie zu laut, nie zu grell, sondern mit diesem feinen, klugen Zwinkern, das man sofort ins Herz schließt. Und dennoch vergisst die Geschichte nie, dass es um mehr geht als ums Lachen.
Der Schreibstil – verspielt, klar und voller Wärme – Der Schreibstil verdient seinen eigenen Raum, weil er den Kern der Geschichte trägt. Andreas Hagemann schreibt mit einer Leichtigkeit, die nie flach wirkt. Seine Sätze fließen ruhig und natürlich, aber sie sind präzise genug, um Bilder entstehen zu lassen, die lange bleiben. Was ich besonders schätze, ist die Art, wie er Humor und Ernsthaftigkeit verbindet. Die witzigen Momente entstehen aus der Welt, nicht aus gezwungenen Pointen. Und wenn die Geschichte tiefer wird, dann ganz unaufgeregt, ohne Dramatik aufzuzwingen. Sein Stil ist einladend, warm und voller Fantasie – und gleichzeitig sehr strukturiert. Man merkt, dass er seine Welt liebt und versteht, und genau diese Liebe überträgt sich auf die Hörer*innen.
Das Hörbuch – Steffen Rössler & die Hörbuchmanufaktur Berlin als perfekte Bühne – Ein Hörbuch lebt durch seine Stimme – und hier wurde die perfekte Wahl getroffen. Steffen Rössler trägt diese Geschichte mit einer Wärme, die sofort berührt. Seine Stimme ist klar, angenehm und erstaunlich wandelbar. Er gibt den humorvollen Stellen ein sanftes Lächeln und den ernsten Momenten genau die richtige Tiefe. Er spielt mit Nuancen, Dialekten, kleinen Pausen und Veränderungen, die jede Figur lebendig machen, ohne je ins Alberne abzurutschen.
Man spürt, dass er diese Welt nicht nur liest, sondern fühlt. Und weil dieses Hörbuch bei der Hörbuchmanufaktur Berlin erschienen ist, bekommt es zusätzlich eine technische Qualität, die man sofort hört: ein sauberer Klang, ein warmes Raumgefühl und eine Produktion, die Respekt vor Text und Stimme zeigt. Es ist eine Umsetzung, die dafür sorgt, dass man mit Freude stundenlang zuhören kann.
FAZIT: Ein Auftakt, der Humor, Magie und Herz zu einer einzigartigen Fantasyreise verbindet – Dieses Hörbuch ist so genial, das es von mir eine absolute Hör- und Leseempfehlung bekommt. „Xerubian – Aath Lan’Tis“ ist für mich ein Auftakt, der beweist, dass High Fantasy nicht immer schwer, düster oder episch sein muss, um Eindruck zu hinterlassen. Andreas Hagemann hat eine Welt geschaffen, die leuchtet – voller Humor, voller Eigenheiten, voller Herz und trotzdem getragen von einem Mysterium, das neugierig macht. Man lacht, man staunt, und man spürt gleichzeitig, dass etwas Größeres darauf wartet, entdeckt zu werden. Genau diese Mischung macht dieses Hörbuch zu einem Erlebnis, das gleichermaßen unterhält und berührt. Und mit Steffen Rössler als Stimme sowie der Hörbuchmanufaktur Berlin im Hintergrund entsteht daraus ein Gesamtwerk, das sich wohltuend abhebt.
Mein persönliches Schlusswort – Ein Hörbuch, das mich mit einem warmen Lächeln zurückgelassen hat. Dieses Hörbuch hat mir viel gegeben: Momente lautesten Lachens, kleine Gänsehautmomente, leise Tiefe und eine Welt, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Es gibt Bücher, die liest man – und es gibt Bücher, die begleiten einen eine Weile. Dieses gehört für mich ganz eindeutig zur zweiten Kategorie. Die Mischung aus Humor, Magie und diesem Hauch von Melancholie rund um Aath Lan’Tis hat mich berührt. Und die Art, wie Andreas Hagemann seine Welt erzählt, hat mich daran erinnert, wie wunderschön es ist, wenn Fantasy nicht nur groß, sondern auch warm und verspielt sein darf. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil – auf neue Geheimnisse, neue Abenteuer und auf all die kleinen, schrägen Momente, die mir wieder ein Lächeln schenken werden. Für mich war Xerubian – Aath Lan’Tis ein Herzenshighlight. Und ein Dank geht an Andreas Hagemann, Steffen Rössler und die Hörbuchmanufaktur Berlin, die gemeinsam dafür sorgen, dass diese Welt so lebendig klingt. Mir bleibt jetzt nur noch dir eine schöne Leisereise zu wünschen, denn ist es nicht genial, wenn High Fantasy plötzlich frech wird und trotzdem berührt
Wieder ist der letzte Ton eines Hörbuchs verklungen und ich muss wirklich sagen, es war mir ein Vergnügen, dieses zu hören. Vielleicht darf ich ja die folgenden Teile auch lesen oder hören. Bis es soweit ist, schau ich wieder auf meinem Reader, was ich als Nächstes lesen werden. Ihr bleibt neugierig und bis bald 
