Hoppenhoo, Krütli, Langenörli

Hoppenhoo, Krütli, Langenörli

Das Mahnmal auf der Näniker Blutmatte, gute drei Gehminuten entfernt
vom Bahnhof Nänikon-Greifensee, erinnert an eine Begebenheit von 1444.

Hoppenhoo, Krütli, Langenörli Am 28. Mai 1444 wurden sie hingerichtet, die 62 Männer, die die Festung Greifensee zwei Wochen zäh verteidigt hatten, bis sie doch aufgeben mussten. Ital von Reding der Ältere, der Schwyzer Heerführer, kannte keine Gnade, er befahl, was später "Mord von Greifensee" genannt wurde. Auf der Blutmatte von Nänikon, ein Stück weit vom See und der Festung entfernt, schritt der Henker mit dem Schwert zur Tat, Kopf um Kopf rollte, Bauernfamilie um Bauernfamilie verlor ihren Ernährer; das Flehen der Frauen und Kinder fruchtete nichts. Ebenfalls getötete wurde der Anführer der Festungstruppe, der Ritter Wildhans von Breitlandenberg. Ital von Reding soll später keine Ruhe mehr gefunden haben, auch als Toter. Bis seine Schwiegertochter auf der Blutmatte eine Kapelle stiftete. Die ist heute längst wieder verschwunden, hingegen steht da ein Mahnmal von 1842. Die blutige Begebenheit ist Teil des Alten Zürichkriegs, der gut ein Jahrzehnt währte. Zürich duellierte sich damals mit den alten Orten der Eidgenossenschaft, den Innerschweizern, Glarnern, Bernern, um das Erbe des verstorbenen Grafs von Toggenburg; der Konflikt überschritt Grenzen, indem auch das Haus Habsburg und der französische König mitmischten. Wir kamen am Samstag an der Blutmatte vorbei, hielten inne und fanden etliche Namen auf der Bronzetafel des Monuments ziemlich kurios: Hans Hoppenhoo, Jägli Krütli, Ulrich Langenörli zum Beispiel. Aber so wirklich zum Lachen war uns nicht zumute.

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