Hopeless oder Hope forever?

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Hope forever

Colleen Hoover

dtv, 2014

978-3423716062

9,99 €

Amazon

Die 17-jährige Sky ist starken Gefühlen bisher aus dem Weg gegangen. Wenn sie einem Jungen begegnet, verspürt sie normalerweise keinerlei Anziehung, kein Kribbeln im Bauch. Bis sie auf Dean Holder trifft. Es knistert heftig zwischen den beiden.. Doch dann tun sich Abgründe aus der Vergangenheit auf, die tiefer und dunkler sind, als Sky sich vorstellen kann.

Sky mag ich eigentlich schon, als ich ihren Namen höre. Ein bisschen Verrücktheit gehört schon dazu, Linden Sky Davis zu heißen. Ich habe an ihr auch nichts zu meckern. Obwohl sie ein Problem mit ihren Gefühlen hat, kann sie diese wunderbar beschreiben und macht es so greifbar für den Leser. Ich hatte erst Angst, weil sie damit Probleme hat, dass sie den Leser außen vor lassen würde, aber es passt einfach alles. Wenn sie traurig ist, bin ich es auch und wenn sie glücklich ist, geht auch in mir die Sonne auf. Scheinbar hat dieses Buch alles perfekt gemacht, deswegen verstehe ich auch die negativen Rezensionen nicht.

Holder ist natürlich das, was ich erwartet habe: schön, stark und mutig. Dazu ein bisschen verkorkst, was wir ja brauchen, sonst wäre die Geschichte langweilig. Ich hatte ja die Angst, dass das Buch so ähnlich wäre wie “Weil ich Layken liebe”. Aber das war Gott sei Dank nicht so. Mehr dazu im Handlungsabschnitt ;)

Karen, die Mutter von Sky, ist ein Unikum ihrer Zeit, denn sie hält Technik für das Böse und so hat Sky noch nicht einmal ein Handy. Mit der Zeit will ich mehr über Karen erfahren, aber sie bleibt etwas blass.

Eine Kleinstadt, in der scheinbar nicht jeder jeden kennt, sonst wären einige Dinge nicht möglich. Ich weiß, ich habe die Rezensionen gelesen und es gibt einige, die dieses Buch für unmöglich halten. Das Geheimnis, die Wendung im Buch ist ihrer Meinung nach nicht möglich. Ich finde, alles ist möglich, sonst würden viele Dinge in der Welt nicht unentdeckt bleiben und wir hätten nicht so viele schlechte Nachrichten zu verarbeiten. 

Oben erwähnte ich es bereits, meine Angst, dass dieses Buch so wäre, wie die Vorgänger der Autorin, war groß. “Weil ich Layken liebe” habe ich nur so quer gelesen. Es steht auch noch gar nicht fest, ob ich ihr anderes Buch noch lese. Vorher habe ich auch geschaut, was die anderen Rezensenten so sagen und da wurde mir schon ein bisschen mulmig. Das war aber völlig unbegründet!!!

“Hope forever” hat mich vom Hocker gehauen, wenn ich das so salopp sagen darf. Es war so viel Gefühl in dieser Geschichte, dass ich nicht wollte, dass es vorbei ist. Zwanzig Seiten vor Schluss habe ich extra eine lange Pause gemacht. Und was viel schlimmer ist, ich wusste, egal was ich nach diesem Buch lese, es wird viel schlechter abschneiden. Nun aber von mir, zum Buch selbst.

Sky spürt sehr wenig von ihren Gefühlen und sofort stelle ich mir das sehr schrecklich vor. Klar sind nicht alle Gefühle immer schön, aber missen möchte ich sie trotzdem nicht. Sehr schnell trifft sie Holder, da habe ich kurz gedacht: “Etwas langsamer ginge auch?” Doch die Autorin hat es richtig gemacht. Ist die Kennenlernphase noch relativ kurz, sind die anderen Phasen um so schöner beschrieben und ausgeweitet. Ich mochte die “viele-Erste-Male” Phase der beiden. Ich mochte es, wie sie sich stritten und nicht alles Friedefreude Eierkuchen war.

Als sie sich sehr, sehr nahe sind und ich wirklich jedes Gefühl selbst auch spüren kann, passiert etwas schreckliches. Jeder Leser weiß, dass etwas passieren wird, aber wer will das schon? Gerade als ich Sky in mein Herz geschlossen habe und Holder sehr, sehr mochte. Wie gemein kann eine Autorin sein?

Letztens habe ich den Film “Now is good” gesehen und musste die letzten 30 Minuten nur noch heulen. Bei “Hope forever” wäre es auch so weit gewesen, hätte ich nicht die Pause gemacht.

Am Ende des Buches findet Ihr eine Leseprobe zu “Losing hope”. Da wird Holder die Geschichte aus seiner Sicht erzählen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das noch brauche und werde wahrscheinlich auf ein Lesen verzichten.


Das Cover ist nichts besonderes,  ist aber auch weitaus schöner als die Titelseiten von “Weil ich Will liebe” und “Weil ich Layken liebe”. Dies wirkt etwas erwachsener, auch wenn ich im Moment etwas gegen junge Frauen auf Buchcovern habe ;)

Wow, einfach nur WOW. Habe ich mit ihren ersten Büchern Probleme gehabt, hat mich dieses einfach nur berührt und ein klein wenig glücklich gemacht!