Weihnachten 2016 steht vor der Tür. Der Gedanke, Geschenke zu bekommen, aber natürlich auch Geschenke zu machen sickert langsam in mein Bewusstsein ein.
In Zeiten, in denen jeder alles und von dem allen immer noch zu viel hat (Ich kehre vor meiner eigenen Tür und denke beispielsweise an die vielen Schuhpaare, die mein Schuhregal bevölkern…) ist es mit vielen Gedanken und Umständen verbunden, noch wirkliche Geschenke zu machen.
Ich wusele in diesen Dezembertagen vor dem Fest umtriebig herum, suche dieses oder jenes, wäge ab, überlege, verwerfe, und kaufe schliesslich Geschenke für alle, die mir am Herzen liegen. So ganz konsumfern mag ich nun auch nicht leben- wir sind ja keine Amish.
Aber wenn ich dann an Weihnachten mit meinen Florentinern oder Lebkuchen oder Vanillekipferln anrausche, dann meine ich, dass sich die Beschenkten am allermeisten über diese Mitbringsel freuen!
Meine Gaben sind essbar, vergänglich, schmecken wahnsinnig gut (Ich hoffe sehr, dieses Eigenlob stinkt nicht bis in den Himmel und die Weihnachtsengel verwehren mir in Folge ihre Dienste!) und bleiben nicht als Staubfänger nach Weihnachten im Regal oder sonst wo stehen.
In der Regel ärgert man sich über Selbstgebackenes auch nicht à la ‘Wie konnte XY nur so etwas Geschmackloses/Unnötiges/Fantasieloses für mich aussuchen…!’
Essbare Geschenke machen Freude und sind unverfänglich. Möge ich mich da nicht täuschen!
Es bleibt somit dabei: Meine Hauptgeschenke sind die Bäckereien, die Kekse, mein Marzipan, meine sizilianischen Buccellati. Ich schenke Zeit und Liebe, denn die sind reichlich in diese Weihnachtsleckereien eingebacken.
Schenken ist ein mindestens 600 Jahre altes Wort, kommt direkt von Schank= Ausschank, und beschrieb das Darreichen eines Getränkes für einen der dürstenden Pilger, deren es damals noch viele gab.
Nun sind wir fast alle wunschlos glücklich/unglücklich (Der Mensch kann sich’s ja aussuchen..!) und so sehnen wir uns nach einem Weihnachten, dass wir, umgeben von unseren Lieben, vor allem in Ruhe, in Frieden und- umgeben von Köstlichkeiten feiern möchten.
Wenn aber, ja, wenn aber… die ‘Yves Saint Laurent Black Multicolor Prairie Flower Printed Baby Monogram Chain Bag’ vom Christkindl abgegeben werden sollte, schicke ich es selbstverständlich nicht weg.
So etwas macht man einfach nicht mit holden, blondgelockten Kindlein!
Da ich nun schon wieder abschweife und von Dingen statt von Ideen träume (Die Stiere haben eine sehr ausgeprägte materialistische Ader! Dieser Hang zum Materiellen- zum Haben wollen- Besitz auftürmen geht meistens straight forward in die kostspielige Ecke !), schneide ich mir nun selber das Wort ab und dränge darauf, In Medias Res zu gehen.
“Wegen den Lebkuchen warat’s…” würde der gelernte Wiener jetzt sagen ( Es gelingt mir nicht recht, diese Formulierung ins Hochdeutsche zu übersetzen, daher lasse ich es! ).
Zutaten:
- 300 gr Honig
- 80 gr Butter
- 80 gr Zucker
- 450 gr Mehl
- 2 Päckchen Zitronenschale od. Abrieb einer Bio-Zitrone
- jeweils 1 Tl an Zimt/ Nelken/ Hirschhornsalz/Neugewürz (Piment)
- jeweils 1/2 Tl Kardamom/Muskatnuss/Pottasche
- 1 El Kakaopulver
- Wer hat, ein wenig Macisblüte, Anis…
- 1 Ei
Zum Belegen:
- 2 Eidotter
- 150 gr weisse Mandeln/Walnüsse/Belegkirschen/Rosinen, was man halt schön findet!
Zubereitung:
Honig mit Butter und Zucker aufkochen, beiseite stellen.
Mehl mit Zitronenschale, Gewürzen, Kakao vermischen.
Mit der in einem El Wasser aufgelösten Pottasche, dem Ei und der abgekühlten Honigmasse mit dem Knetaufsatz des Mixers zu einem Teig vermengen.
Ein paar Stunden, besser einen ganzen Tag bei Zimmertemperatur rasten lassen.
Schaut nachher so aus:
Ofen auf 180°C vorheizen.
Backbleche mit Backpapier auslegen.
Teig bemehlen, ca. 3mm dick ausrollen.
Schöne Formen ausstechen, nicht zu nahe beieinander auf das Blech legen, sie gehen stark auf!
Mit Mandeln etc. versehen, dann mit verquirltem Eigelb bestreichen.
Ca. 15 Minuten backen, sie sollen nicht hell, aber ja nicht dunkel werden (der Honig im Teig wird dann bitter!)
Wer will, kann ein Schälchen vorbereiten, in dem er 2 El Puderzucker mit 1 El kochendem Wasser verrührt hat und die Lebkuchen gleich nach dem Rausholen aus dem Ofen damit bestreichen.
TIPPS: