Honig-Sahne-Eis mit Ingwer-Safran-Sirup

Erstellt am 31. Juli 2013 von Natalie

">Bei der 21. Blogparade von Küchenatlas dreht(e) sich diesen Monat alles um Honig. Und es sind viele tolle Beiträge zusammen gekommen. Da bin ich froh, dass ich nicht sagen muß, welches der Beste ist – ich könnte mich nicht entscheiden. Besonders gefallen hat mir ja z.B. der von S-Küche [Custard Filled Peach and Honey Cornbread] weil ich Buch- und Film-inspirierte Food-Blog-Posts so sehr mag. Und damit es hoffentlich noch ein bißchen schwerer wird, sich zu entscheiden, kommt hier nun auch noch mein Beitrag.

Meine Beziehung zu Honig ist ganz und gar unkompliziert. Da er so vielseitig ist, liebe ich ihn unvoreingenommen und begegne ihm ohne großen Schnick-Schnack: Ich löffel ihn pur aus dem Glas, tropfe ihn in die Sauce, streiche ihn auf mein Brot. Ich rühre ihn in Kuchenteige und in Salatdressings, versüsse damit scharfe Marinaden und wenn ich krank bin meinen Tee. Und schmiere ihn auf rauhe Lippen, damit sie wieder weich werden…

Aktuell habe ich 6 (!) Sorten im Küchenschrank. Das sind fast nicht ganz so viele wie Kochbücher im Regal. Und auch wenn die fleißigen Bienchen jetzt wohl gerade Hauptsaison haben: Mir ist’s aktuell zu warm fürs klebrige Gold. Heißt also wenn es nicht mehr klebt, dann ist es auch nicht mehr zu warm. Schlüssig oder?

Also ab mit dem Honig in die Eismaschine und ohne weitere Umschweife zum literarischen Food-Porno. Literarisch an dieser Stelle, weil es leider nur sehr wenige Bilder sind. Dafür aber zunächst die Beschreibung in ausschweifend-typisch-Food-Blogger-sensationalistischen [Wortfindung. HA!]-Superlativen kommt.

>>> Warnung: es folgt eine rein subjektive Geschmacksbeschreibung, die einzig und allein dazu dienen soll, das sofortige Bedürfnis nach Honig-Sahne-Eis mit Ingwer-Safran-Sirup zu schüren.

Durch das zur Rose abziehen wird das Eis herrlich cremig und schmiegt sich später samtig-weich an Zunge und Gaumen. Dort entfaltet der Akazienhonig sein volles Aroma und lässt die Geschmacksknospen von blühenden Akazienwäldern träumen. Der Ingwer-Safran-Sirup bringt die Sonne mit und spendiert einen goldfarbenen Sommertag. Dazu bietet er mit seiner rauhen Schärfe der süßen Sahne-Sünde Kontra, so dass beide zusammen weder zu süß noch zu kratzig sondern gleichermaßen spannend-ausgeglichen/süß-scharf sind.

Honig-Sahne-Eis mit Ingwer-Safran-Sirup

für 3 – 4 kleine Portionen

für den Sirup

  • 90 g Ingwer
  • 1 Limette
  • 120 g Zucker
  • ein paar Fäden Safran
  • 180 ml Wasser

für das Eis

  • 250 ml Konditoren-Sahne (35 %)
  • 1 Vollei (M)
  • 1 Eigelb (M)
  • 60 g Akazienhonig (meiner: Wiener Honig “Akazienhonig mit Vanille”)
  • 1 Prise Salz

Ingwer-Safran-Sirup

Den Ingwer schälen und reiben, dabei den Saft mit auffangen und beides in einen Topf geben. Die Limette heiß waschen und etwa die Hälfte ihrer Schale zum Ingwer in den Topf reiben. Dann die Limette auspressen und den Saft ebenfalls in den Topf gießen. Die Safranfäden mit etwas Zucker im Mörser zerstoßen. Zusammen mit dem restlichen Zucker und dem Wasser in den Topf geben.

Alles aufkochen und auf kleiner Flamme 10 – 15 Minuten köcheln lassen. Durch ein Sieb gießen und abfüllen.

Honig-Sahne-Eis

die Mengenverhältnisse basieren größtenteils auf dem Eiscreme-Grundrezept von Johann Lafer

Zunächst die Sahne erwärmen und den Honig darin auflösen, mit 1 Prise Salz würzen.

Ei und Eigelb miteinander verquirlen und die Schlagschüssel in ein Wasserbad geben. Unter ständigem Rühren die noch warme Sahne hinzugeben. Die Ei-Sahne-Masse schließlich zur Rose köcheln lassen. Dazu die Masse im Wasserbad unter Rühren erhitzen bis sie dickflüssig (etwa wie selbstgemachte, dick tropfende Vanillesauce) wird. Dabei darauf achten, dass die Temperatur nicht zu hoch wird und das Eiweiß stockt. Ich habe mit weniger Temperatur gearbeitet und dafür die 30 – 45 Minuten als einseitiges Oberarm-Workout gewertet.

Zum Test, ob die Masse fertig ist, einen Löffel hineintauchen, rausnehmen und umdrehen. Beim drauf pusten erscheint eine Struktur, die an eine Rose erinnert.

Die Eismasse dann in ein kaltes Wasserbad stellen und einige Minuten kalt schlagen. Einige Stunden, am besten über Nacht im Kühlschrank durchkühlen lassen. Dann mit der Eismaschine nach Herstelleranweisung weiterverarbeiten.

Wenn die Eismasse fertig ist, löffelweise in eine Box geben und dazwischen immer wieder etwas von dem Sirup träufeln. Mit meiner Neuanschaffung mußte auch dieses Eis noch mal 2 – 3 Stunden durchkühlen. Reste vom Sirup im Kühlschrank aufbewahren, mit Prosecco oder Mineralwasser aufgießen, zum Abschmecken von Gemüsecurry verwenden oder schnell neues Eis machen.

>>> die 3 nützlichsten Links in Zusammenhang mit diesem Rezept

  • Das mit dem simmern lassen/zur Rose rühren hört sich nach viel Hokuspokus an (dachte ich zunächst), ist es aber nicht. Nützliche Infos gibt es beim Eis-Blog: Keine Angst vorm Simmern
  • Die Rose, zu der man die Eismasse abzieht/rührt sieht nicht aus wie eine Rose. Zumindest habe ich sie erst erkannt, als ich wußte, wie sie aussehen soll. Bei Lecker.de findet sich ein brauchbares Bild: Zur Rose abziehen
  • …und dann war da noch die Bilderbuch-Anleitung zur Eis-Herstellung, gefunden bei laferrezepte.msn.de: Eiscreme in Bildern

[Randbemerkung, die hier eigentlich nicht hingehört: Wer lange nicht bloggt, bloggt dann gleich blockweise die Seiten voll. ]