Die chinesische Währung Renminbi oder Yuan ist die aufgehende Sonne am vernebelten Weltwährungshimmel. Während die Tage des US-Dollar gezählt sind und der Euro nur weniger schwach als der US-Dollar ist, wächst der Druck, eine verläßliche Währung mit Weltgeltung zu nutzen.
Wie es aussieht, beschleunigen sich die Schritte der chinesischen Regierung dramatisch. Dramatisch deshalb, weil die Federal Reserve in den USA leichtfertig oder gezwungenermaßen die Geldumlaufmenge schneller erhöht, als es die Märkte verkraften. Die Inflation ist bereits in vollem Gange. Auch gelogene Statistiken können nicht mehr verschleiern, was die Ärmsten der Armen spüren: Das Spiel neigt sich dem Ende zu, es ist an der Zeit, die Karten neu zu mischen und hierfür Karten zu verwenden, die noch nicht gezinkt sind. Das bedeutet in den USA und in Europa den Haircut oder die Entschuldung durch das Entwerten der Sparvermögen. Auch Großbritannien, die Schweiz und Norwegen werden sich diesem Sog nicht entziehen können.
Wie sich China eine Weltwährung bastelt
3. Januar 2011, Financial Times Deutschland