„Homosexuell = schwul?“ – Wie Journalisten über Lesben und Schwule schreiben

Von Nicsbloghaus @_nbh

Wenn Lesben und Schwule Beiträge über sich in der Zeitung lesen oder im Fernsehen schauen, kommen sie manchmal aus dem Staunen nicht heraus. Egal ob Boulevard, Qualitätspresse oder Nachrichtenagenturen: Regelmäßig zeigen Schlagzeilen über das „Homosexuellen-Milieu“ oder ungelenke Formulierungen wie „Homosexuelle und Lesben“ oder „bekennende Schwule“, dass es in vielen Redaktionen noch nicht so unverkrampft zugeht, wie mancher annimmt.

Doch neben solchen „Text-Unfällen“ zeigt sich immer wieder eines: Berichterstattung über Homosexuelle ist zumeist Berichterstattung über Schwule. Die Münchener Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin Elke Amberg hat unter dem Titel „Sag’ mir, wo die Lesben sind“ vier Tageszeitungen unter die Lupe genommen. Sie analysierte die Berichterstattung rund um den alljährlichen Christopher-Street-Day und zur lesbisch-schwulen Gleichstellungspolitik.
Ihr Ergebnis: Lesbische Frauen kommen nur selten vor. Dabei zeigt sie nicht nur den Mangel an Sichtbarkeit und die Art und Weise der Darstellung von Lesben anhand zahlreicher Einzelauswertungen, Text- und Bildbeispiele auf, sondern gibt auch Hinweise auf mögliche Ursachen.

Die Studie erscheint im Herbst als Buch. Die zentralen Ergebnisse der Studie werden wir am  18. Juni vorstellen und laden Sie herzlich dazu ein, sich an dieser Veranstaltung mit Ihren Beiträgen und Gedanken zu beteiligen.

Wie Journalisten über Lesben und Schwule schreiben
Samstag, 18. Juni 2011, 15.30 – 18 Uhr
Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastr. 17, 10785 Berlin

Programm:

15.30 Uhr   Ankunft und Anmelden

16.00 Uhr   Begrüßung
Dr. Beyhan Şentürk – Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung

16.15 Uhr   Vortrag
Schön, stark, frei! – Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden
Elke Amberg – Kommunikationswissenschaftlerin und Journalistin

16.45 Uhr   Podiumsdiskussion
Wie Journalist/innen über Lesben und Schwule schreiben

Elke Amberg
Renate Gensch – Redakteurin, Betriebsratsvorsitzende der Berliner Verlags und stellvertretende Bundesvorsitzende der dju in ver.di

Axel Bach
Wissenschaftsjournalist und Vorstand des Bundes Lesbischer und Schwuler JournalistInnen e.V.

Moderation: Ines Pohl, Chefredakteurin taz

ca. 18.00 Uhr   Ausklang bei einem kleinen Imbiss


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