Enya - The Memory of Trees „ Aber ich möchte nicht unter Verrückte kommen."
"Oh, das kannst du wohl kaum verhindern. Wir sind hier nämlich alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt."
"Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?"
"Wenn du es nicht wärest, stellte die Grinsekatze fest, dann wärest du nicht hier.“
Alice im Wunderland Uns Menschen faszinierte schon immer das Unerklärliche, das Unbekannte, das Rätsel. So geriet auch einmal ein Baum ins Zentrum des Geschehens. Viele Sagen wurden um ihnen gesponnen. Sherlock Holmes widmete ihnen sogar eine Geschichte. Die Rotbuchen oder bei uns heimisch, die Gattung der Süntelbuchen. Süntel-Buchen beeindrucken durch ihre verdrehten, verkrüppelten, miteinander verwachsenen Äste und ihre sehr kurzen, drehwüchsigen Stämme. Sie wachsen mehr in die Breite als in die Höhe. Dabei erreichen sie nur selten eine Höhe von über 15 Metern. Mit ihren herabhängenden Zweigen bilden die Süntelbuchen zeltähnliche, halbkugel- oder pilzförmige Kronen aus. Die Wuchsform ist erblich, ihre Entstehung aber noch ungeklärt.
Drehwuchs, Krüppelwuchs, Schlaufenbildung und die sogenannten Hexenbesen gaben den Süntelbuchen nicht nur ihr ungewöhnliches, für viele Menschen auch unheimliches, Erscheinungsbild. Sie brachten ihnen auch die entsprechenden Namen ein: Krüppelbuche, Hexen- oder Teufelsholz, Schlangenbuche und noch viele andere.
Wie die Namen schon zeigen, waren die Menschen damals wenig begeistert von der Schönheit oder der Skurrilität dieser Bäume. Selbst wenn sie die Süntelbeuken, wie sie auf Plattdeutsch genannt wurden, nicht unheimlich und bedrohlich fanden, waren die Waldbesitzer keine Freunde des "Deuwelholts". Es liess sich wegen des Zick-Zack-Wuchses nicht verwerten. Nicht einmal als Brennholz konnte es in Meterstücken gestapelt werden. Die Süntelbuche wächst so gut wie nie einen ganzen Meter gerade in eine Richtung!
Vorkommen
Die größten Süntel-Buchen Deutschlands stehen in Gremsheim am Heber bei Bad Gandersheim (Naturdenkmal „Kopfbuche“), im Berggarten Hannover und in Lauenau am Deister. In Bad Nenndorf am Deister gibt es eine Süntelbuchenallee aus annähernd 100 Stämmen, wovon zwei Drittel aus Wurzelbrut entstanden sind.
Alter
Das Alter von Süntel-Buchen wird wegen ihres knorrigen Wuchses oft überschätzt. Die durchschnittliche Altersgrenze liegt bei 120 bis 160 Jahren.
Nahezu Ausrottung
So schlug im Jahre 1843 die letzte Stunde des letzten noch verbliebenen Süntelbuchenwaldes auf der Westeregge und im Bleeksgrund bei Hülsede am Nordhang des Süntels. Am Ende des Jahres 1843 gab es statt über Tausend nur noch einige Handvoll Süntelbuchen in der Deister-Süntel-Gegend westlich von Hannover. Der Mensch brachte sie vor 160 Jahren an den Rand der Ausrottung. Fagus sylvatica `Suntalensis` war nun erst recht zu einer Rarität geworden. Und das wiederum trug dazu bei, dass die Bäume in den darauf folgenden Jahrzehnten als originelles Geschenk wieder weiter verbreitet wurden. Die Adelsfamilie von Münchhausen machte es sogar zur Familientradition, jeder Tochter zur Hochzeit eine Süntelbuche an ihrem neuen Wohnort zu pflanzen. Viele Einzelexemplare fanden im Lauf der Zeit ihren Weg in die Parks und Botanischen Gärten Mitteleuropas und darüber hinaus. Schliesslich begann man, sich auch um die Arterhaltung zu sorgen und pflanzte ausser Einzelbäumen einige grössere Baumgruppen. Dabei war die Nachzucht aus Bucheckern nicht ganz einfach. Denn nicht jede Jungpflanze zeigt alle Eigenschaften der typischen Süntelbuche. Auch ganz normale Rotbuchen können aus ihnen entstehen. Weniger als die Hälfte der Bucheckern ergeben wieder richtige Süntelbuchen.
Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zog der Bad Nenndorfer Gartenbaumeister Carl Thon aus ihren Bucheckern ca. 50 Tochterpflanzen und schuf mit ihnen eine kleine Süntelbuchenallee im Kurpark von Bad Nenndorf am Nordrand des Deisters, 20 km vom Standort der Tillybuche entfernt. Durch Absenkerbildungen und Nachpflanzungen entstand daraus eine Baumreihe mit fast 100 Stämmen!
Das Geheimnis der Süntelbuche
Als Geheimnis der Süntelbuche gilt die bisher ungeklärte Ursache ihres seltsamen Wuchses. Für die Wuchsform wurden die Bodenbeschaffenheit, Bodeninhaltsstoffe, radioaktives Grundwasser, das Klima, strahlende Meteore, Form und Stellung der Knospen, unterirdische Hohlräume mit Luftströmungen oder „Erdstrahlen“ verantwortlich gemacht. Es gab die Vermutung, nur die an den „Hexenbesen“ wachsenden Eckern könnten wieder Süntelbuchen hervorbringen. Auch vorübergehender Wasserentzug bei Jungpflanzen wurde als Erklärung für den Krüppelwuchs in Erwägung gezogen, doch beweisen ließen sich all diese Spekulationen bisher nicht.
Es bleibt demnach ein Rätsel wie diese seltsam aussehenden Bäume entstanden sind. Ich finde sie faszinierend (*Augenbraue hochzieh*) und wunderschön. Das Wetter hat natürlich gestern auch das übrige getan um das Ganze mystisch und geheimnisvoll aussehen zu lassen.
Neujahrsleuchten
Noch bis 1. Februar jeweils Donnerstag bis sonntags von 16:00 – 22:00 Uhr erstrahlt der historische Baumbestand der Süntelbuchenallee in einem ganz besonderen Licht. Jeder der diese geheimnisvollen Bäume noch nicht gesehen hat, ist hiermit eingeladen, das Event in Bad Nenndorf zu besuchen. Die Allee wird zum begehbaren Licht- und Klangerlebnis. Im mystischen Feenwald, dem Traumfänger-Wunschwald und der Spiegelgalerie wird die Kraft von Natur und Licht gepaart mit Wasser und Phantasie. Lauschige Plätze laden zum Verweilen ein. Ein märchenhafter Ort, der verzaubert und immer wieder neue außergewöhnliche Eindrücke vermittelt. Ansonsten kann man sie natürlich auch im Frühjahr in voller Blüte bewundern. Uns hat es dort sehr gefallen!
"Oh, das kannst du wohl kaum verhindern. Wir sind hier nämlich alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt."
"Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?"
"Wenn du es nicht wärest, stellte die Grinsekatze fest, dann wärest du nicht hier.“
Alice im Wunderland Uns Menschen faszinierte schon immer das Unerklärliche, das Unbekannte, das Rätsel. So geriet auch einmal ein Baum ins Zentrum des Geschehens. Viele Sagen wurden um ihnen gesponnen. Sherlock Holmes widmete ihnen sogar eine Geschichte. Die Rotbuchen oder bei uns heimisch, die Gattung der Süntelbuchen. Süntel-Buchen beeindrucken durch ihre verdrehten, verkrüppelten, miteinander verwachsenen Äste und ihre sehr kurzen, drehwüchsigen Stämme. Sie wachsen mehr in die Breite als in die Höhe. Dabei erreichen sie nur selten eine Höhe von über 15 Metern. Mit ihren herabhängenden Zweigen bilden die Süntelbuchen zeltähnliche, halbkugel- oder pilzförmige Kronen aus. Die Wuchsform ist erblich, ihre Entstehung aber noch ungeklärt.
Drehwuchs, Krüppelwuchs, Schlaufenbildung und die sogenannten Hexenbesen gaben den Süntelbuchen nicht nur ihr ungewöhnliches, für viele Menschen auch unheimliches, Erscheinungsbild. Sie brachten ihnen auch die entsprechenden Namen ein: Krüppelbuche, Hexen- oder Teufelsholz, Schlangenbuche und noch viele andere.
Wie die Namen schon zeigen, waren die Menschen damals wenig begeistert von der Schönheit oder der Skurrilität dieser Bäume. Selbst wenn sie die Süntelbeuken, wie sie auf Plattdeutsch genannt wurden, nicht unheimlich und bedrohlich fanden, waren die Waldbesitzer keine Freunde des "Deuwelholts". Es liess sich wegen des Zick-Zack-Wuchses nicht verwerten. Nicht einmal als Brennholz konnte es in Meterstücken gestapelt werden. Die Süntelbuche wächst so gut wie nie einen ganzen Meter gerade in eine Richtung!
Vorkommen
Die größten Süntel-Buchen Deutschlands stehen in Gremsheim am Heber bei Bad Gandersheim (Naturdenkmal „Kopfbuche“), im Berggarten Hannover und in Lauenau am Deister. In Bad Nenndorf am Deister gibt es eine Süntelbuchenallee aus annähernd 100 Stämmen, wovon zwei Drittel aus Wurzelbrut entstanden sind.
Alter
Das Alter von Süntel-Buchen wird wegen ihres knorrigen Wuchses oft überschätzt. Die durchschnittliche Altersgrenze liegt bei 120 bis 160 Jahren.
Nahezu Ausrottung
So schlug im Jahre 1843 die letzte Stunde des letzten noch verbliebenen Süntelbuchenwaldes auf der Westeregge und im Bleeksgrund bei Hülsede am Nordhang des Süntels. Am Ende des Jahres 1843 gab es statt über Tausend nur noch einige Handvoll Süntelbuchen in der Deister-Süntel-Gegend westlich von Hannover. Der Mensch brachte sie vor 160 Jahren an den Rand der Ausrottung. Fagus sylvatica `Suntalensis` war nun erst recht zu einer Rarität geworden. Und das wiederum trug dazu bei, dass die Bäume in den darauf folgenden Jahrzehnten als originelles Geschenk wieder weiter verbreitet wurden. Die Adelsfamilie von Münchhausen machte es sogar zur Familientradition, jeder Tochter zur Hochzeit eine Süntelbuche an ihrem neuen Wohnort zu pflanzen. Viele Einzelexemplare fanden im Lauf der Zeit ihren Weg in die Parks und Botanischen Gärten Mitteleuropas und darüber hinaus. Schliesslich begann man, sich auch um die Arterhaltung zu sorgen und pflanzte ausser Einzelbäumen einige grössere Baumgruppen. Dabei war die Nachzucht aus Bucheckern nicht ganz einfach. Denn nicht jede Jungpflanze zeigt alle Eigenschaften der typischen Süntelbuche. Auch ganz normale Rotbuchen können aus ihnen entstehen. Weniger als die Hälfte der Bucheckern ergeben wieder richtige Süntelbuchen.
Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zog der Bad Nenndorfer Gartenbaumeister Carl Thon aus ihren Bucheckern ca. 50 Tochterpflanzen und schuf mit ihnen eine kleine Süntelbuchenallee im Kurpark von Bad Nenndorf am Nordrand des Deisters, 20 km vom Standort der Tillybuche entfernt. Durch Absenkerbildungen und Nachpflanzungen entstand daraus eine Baumreihe mit fast 100 Stämmen!
Das Geheimnis der Süntelbuche
Als Geheimnis der Süntelbuche gilt die bisher ungeklärte Ursache ihres seltsamen Wuchses. Für die Wuchsform wurden die Bodenbeschaffenheit, Bodeninhaltsstoffe, radioaktives Grundwasser, das Klima, strahlende Meteore, Form und Stellung der Knospen, unterirdische Hohlräume mit Luftströmungen oder „Erdstrahlen“ verantwortlich gemacht. Es gab die Vermutung, nur die an den „Hexenbesen“ wachsenden Eckern könnten wieder Süntelbuchen hervorbringen. Auch vorübergehender Wasserentzug bei Jungpflanzen wurde als Erklärung für den Krüppelwuchs in Erwägung gezogen, doch beweisen ließen sich all diese Spekulationen bisher nicht.
Es bleibt demnach ein Rätsel wie diese seltsam aussehenden Bäume entstanden sind. Ich finde sie faszinierend (*Augenbraue hochzieh*) und wunderschön. Das Wetter hat natürlich gestern auch das übrige getan um das Ganze mystisch und geheimnisvoll aussehen zu lassen.
Neujahrsleuchten
Noch bis 1. Februar jeweils Donnerstag bis sonntags von 16:00 – 22:00 Uhr erstrahlt der historische Baumbestand der Süntelbuchenallee in einem ganz besonderen Licht. Jeder der diese geheimnisvollen Bäume noch nicht gesehen hat, ist hiermit eingeladen, das Event in Bad Nenndorf zu besuchen. Die Allee wird zum begehbaren Licht- und Klangerlebnis. Im mystischen Feenwald, dem Traumfänger-Wunschwald und der Spiegelgalerie wird die Kraft von Natur und Licht gepaart mit Wasser und Phantasie. Lauschige Plätze laden zum Verweilen ein. Ein märchenhafter Ort, der verzaubert und immer wieder neue außergewöhnliche Eindrücke vermittelt. Ansonsten kann man sie natürlich auch im Frühjahr in voller Blüte bewundern. Uns hat es dort sehr gefallen!