Holzpackmittelindustrie 2011 mit gutem Jahresstart

Dank anziehender Wirtschaft floriert die Packmittelbranche. Foto: HPEAufatmen in der Holzpackmittelindustrie: Nach einem von Rückgängen geprägten Jahr 2009 verlief das zurückliegende Geschäftsjahr besser als erwartet. „Wir spüren seit dem vergangenen Frühjahr einen deutlichen Nachfrageschub. Allerdings konnte 2010 trotz deutlichem Umsatz- und Produktionsanstieg das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht werden“, so Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. Negativ wirkte sich unter anderem die schwierige Ertragslage aufgrund überdurchschnittlich gestiegener Holzpreise aus. „Zwar konnten Verkaufspreise erhöht werden, aber nicht immer in dem gewünschten Umfang und nur mit Zeitverzögerung“, so von Lauvenberg.

Der Produktionswert bezogen auf HPE-Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten stieg von rund 828 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 991 Millionen in 2010. Noch 2008 lag dieser Wert bei 1,065 Milliarden Euro. 2010 stieg die Produktion von Box- und Flachpaletten im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent auf rund 79 Millionen Stück. Der Produktionswert legte um 20,9 Prozent auf rund 565 Millionen Euro zu. Flachpaletten – gesondert betrachtet – verzeichnen eine Steigerung der Produktionsmenge in 2010 um 14,1 Prozent auf rund 72,3 Millionen Stück, bei einer Erhöhung des Produktionswertes um 20,9 Prozent auf rund 506 Millionen Euro. Ähnlich gut sieht das Bild im Bereich Kistenproduktion aus: 2010 wurden rund 1,3 Milliarden Kubikmeter Holz zu Verpackungen verarbeitet, eine Steigerung von 18 Prozent. Der Produktionswert stieg um 18,4 Prozent auf rund 397 Millionen Euro. Auch bei den Kabeltrommeln erholte sich die Lage 2010 wieder. Die Produktionsmenge stieg um 16,9 Prozent auf gut 71,2 Millionen Kubikmeter verarbeitetes Holz, während der Produktionswert ebenfalls um 16,9 Prozent auf rund 29 Millionen Euro zulegte.

Die Importe von Paletten aus Holz stiegen nach vorläufigen Erkenntnissen 2010 auf rund 42,1 Millionen Stück, das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Hauptlieferländer Polen und die Tschechische Republik legten um ein bzw. 24,8 Prozent zu“, erläutert der HPE-Geschäftsführer. Zugenommen haben auch die Exporte: Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent auf rund 22,3 Millionen Stück. 2010 wurden außerdem Kisten und Kistenteile aus Holz im Wert von rund 58,8 Millionen Euro eingeführt. Das ist ein Plus von insgesamt 11,6 Prozent. Auch hier weisen Polen und die Tschechische Republik als wichtigste Lieferländer Zuwächse auf. Der Export von Kisten und Kistenteilen stieg um 16,1 Prozent auf rund 23,3 Millionen Euro.

Die Trendwende bei den Verkaufspreisen begann im Frühjahr 2010. Nach zuvor negativer Entwicklung stiegen sie in den Folgemonaten und erreichten im Jahresdurchschnitt bei Holzverpackungen ein Plus von 2 Prozent und bei Paletten ein Plus von 7,1 Prozent. Die Einkaufspreise für Massivholz legten um durchschnittlich mehr als 20 Prozent im Jahresvergleich zu. Diese Entwicklung ist zu Jahresbeginn 2011 ungebrochen. Bei den Holzpreisen nach Segmenten stellt sich die Lage wie folgt dar: Die Preise von Massivholz für Holzpaletten und Holzpackmittel sowie von Sperrholz bzw. OSB-Platten für Verpackungen bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Laut aktuellem HPE-Holzpreisindex stiegen die Preise von Massivholz für Holzpaletten im ersten Quartal 2011 im Vergleich zu Vorquartal um 4,3 und im Vergleich zu Vorjahr um 14,2 Prozent. Ähnlich liegen die Werte bei Massivholz für Holzpackmittel. Sie stiegen um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Einführung des HPE-Holzpreisindexes haben die Preise für Verpackungsschnittholz somit ein Rekordniveau erreicht. Sie liegen um rund 50 Prozent über dem Wert des 1. Quartals 2005. Eine der Ursachen ist die Verknappung des Rundholzangebots, die sich insbesondere in Süddeutschland negativ auf die Holzversorgung auswirkt.

Bei Sperrholz gaben die Preise im ersten Quartal 2011 um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nach, liegen allerdings 17,3 Prozent höher als im Vorjahr. „Der leichte Rückgang im ersten Quartal 2011 basiert auf zu Jahresbeginn verfügbaren, zollfreien Kontingenten für Sperrholz aus Übersee. Dieses wird dadurch kurzfristig etwas günstiger“, erklärt von Lauvenberg. OSB für Verpackungen verteuerte sich um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 18,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Für 2011 geht der HPE von einer positiven Entwicklung aus. „Das erste Quartal lief bei Paletten überdurchschnittlich gut, ansonsten gut. Insgesamt erwarten wir für unsere Branche ein Plus von rund 10 Prozent in 2011“, so von Lauvenberg. Getragen werde diese Entwicklung unter anderem von der stabilen Auslandsnachfrage und einer zunehmenden Inlandsnachfrage. „Ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent, der Rückgang der Arbeitslosenzahlen auf unter drei Millionen, ein positives Konsumklima und der Aufwind in für uns wichtigen Industriezweigen versprechen eine stabile Entwicklung“, bekräftigt der HPE-Geschäftsführer. Risiken sieht er in der Entwicklung der Finanzmärkte und der hohen Staatsverschuldung wichtiger Industrieländer. Auch der Anstieg der Schnittholzpreise bereitet von Lauvenberg Kopfzerbrechen: „Die Zeiten günstiger Schnittholzpreise sind vorbei. Die Sicherstellung der eigenen Versorgung bleibt eine Herausforderung.“ Dies liege zum einen an der Wiederaufforstung zu Lasten von Nadelhölzern und an der verstärkten energetischen Nutzung von Holz. Sein Rat an die Branche: „Die gute Konjunktur sollte konsequent zur Verbesserung der Verkaufspreise genutzt werden, zumal nicht nur die Holzpreise steigen, sondern auch zum Beispiel die Preise für Nägel, Energie und Transport. Nur so lässt sich die Ertragslage auf ein wirtschaftlich sinnvolles Maß bringen.“


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