„Die Bundesregierung ist in Sachen Holzmobilisierung plan-, ideen- und tatenlos. Außerdem verfügt sie über so gut wie keine Informationen über das Ausmaß der Mobilisierungsprobleme im Kleinprivatwald.“ So fasst die Sprecherin für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Behm, die Antworten der Bundesregierung auf die umfangreiche Anfrage der Fraktion zur Holzmobilisierung aus dem Kleinprivatwald zusammen. „Wer gehofft hat, die Bundesregierung könnte ihren Ankündigungen in der Waldstrategie Taten folgen lassen und Initiativen für eine stärkere Mobilisierung von Kleinprivatwaldbesitzern veranlassen oder gar selbst ergreifen, der muss sich nach der Lektüre der Antworten getäuscht sehen. Stattdessen sieht die Regierung ihre vollmundigen Ankündigungen als Handlungsauftrag an die Landesforstverwaltungen und die Privatwaldbesitzer an. Das hätte sie dann aber ehrlicherweise auch in ihre Strategie schreiben sollen, anstatt sich in Bundestagsdebatten von den Regierungsfraktionen für ihre Tatkraft loben zu lassen.“
„Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Holzversorgung von Holzwirtschaft und Energiesektor und der prognostizierten Holzlücke von über 30 Mio. Kubikmetern Holz
„Mit unserer Anfrage wollen wir Ansätze zur verbesserten Holzmobilisierung aus dem Kleinprivatwald zum Thema machen. Und wir wollten wissen, ob die Bundesregierung dazu Konzepte hat und wie diese aussehen. Die Antworten sind ernüchternd“ stellt Behm fest. „Die Bundesregierung hat dazu keine Informationen. Und Bemühungen, die Wissenslücken zu schließen, sind nicht erkennbar. Außerdem hat die Regierung nicht mal den Ansatz eines über „business as usual“ hinaus reichenden Konzeptes. Neue Ideen hat sie genau so wenig wie sie Initiative für eine Verbesserung der Holzmobilisierung aus dem Wald
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Konkret erkundigten sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowohl nach dem Umfang der von passiven Waldbesitzern bisher nicht genutzten Holzpotenziale, nach den Gründen für den Verzicht auf die Nutzung von Holzressourcen als auch nach Handlungsansätzen zur Holzmobilisierung aus dem Kleinprivatwald. Darüber hinaus fragte die Fraktion nach Konzepten zur Ermittlung unbekannter Waldbesitzer, nach den Perspektiven für eine Mobilisierung von passiven Privatwaldbesitzern durch Konzepte nach dem Thüringer Modell und durch die Forstverwaltungen, nach der Förderung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und Waldgenossenschaften, nach der Rolle von Erbengemeinschaften, des Verkaufs von Waldflächen passiver Waldbesitzer, von Flurbereinigungen im Wald und von Waldverpachtungen. „Dabei gab es nur zu Teilbereichen aufschlussreiche und informative Antwor-ten. Eine Perspektive wiesen aber auch diese nicht,“ kritisiert Behm.