Rezension Michaela Holzinger - Kalt bläst der Wind
Klappentext:Ihr Vater hatte Malena noch das Bunte im Leben gezeigt. Doch seit er tot ist, gibt es nur noch eine Farbe: das Grau ihrer schwer depressiven Mutter. Nach außen hin versucht Malena, den Schein eines intakten Alltags zu wahren. Ein unerwarteter Brief bringt alles ins Wanken: Malena muss sich heimlich auf die Suche nach Antworten machen. Ihre Reise in die Vergangenheit bringt neue Freundschaften, sogar Zuversicht, doch aus dem Grau wird Schwarz, so dunkel sind die Geheimnisse rund um ihre Familie. Erst, wenn sie alles weiß, kann sie sich und ihrer Mutter helfen.
Die junge Malena hat eine schwere Bürde zu tragen. Ihren Vater hat sie an den Krebs verloren, ihre Mutter an Depressionen, denn sie sieht sich außerstande, sich ausreichend mit ihr zu beschäftigen. Malena versucht zwar ihr Bestes, sich um ihre Mutter zu kümmern, doch die Zeiten sind hart und die Angst, dass man sie von ihrer Mutter trennt und in ein Heim steckt, ist groß. Deshalb teilt Malena sich niemandem mit und vertuscht die Zustände daheim. Ein unerwarteter Brief sorgt jedoch dafür, dass Malena aus ihrem tristen Leben ausbricht und sich mit der Vergangenheit ihrer Mutter auseinander setzt. Malena reist in deren Heimatdorf und versucht herauszufinden, was ihr damals dort widerfahren ist.
Malena mit ihren roten Haaren kann man als Leser einfach nur ins Herz schließen. Ihre Lebensgeschichte hat mir schon auf den ersten Seiten das Herz gebrochen, denn nach dem Tod des geliebten Vaters muss sie sich nicht nur mit den schweren Depressionen ihrer Mutter auseinandersetzen. Auch Geldprobleme und ein daraus resultierender Schulwechsel machen ihr das Leben nicht leichter und bedrücken ebenfalls Malenas Gemüt. Dass sie wenig bis keine Perspektiven für sich und ihre Mutter sieht, ist nur zu verständlich. Malena schämt sich, dass ihre Mutter nicht in der Lage ist, sich um sich selber zu kümmern und dass kein Geld da ist, um an Schulausflügen oder ähnlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Außerdem fühlt sie sich ihrem Vater gegenüber verpflichtet, für ihre Mutter da zu sein. Viele Dinge also, mit denen sich ein 15-jähriger Teenager auseinandersetzen muss, mitten in der Pubertät. Aber auch die anderen Charaktere im Buch empfand ich als gut ausgearbeitet, trotz der relativen Kürze des Romans.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive und Malena lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Plot ist wundervoll ausgearbeitet.
Kurz ist der Roman zwar schon, aber atmosphärisch dicht und spannend bis zu letzten Seite. Bereits auf den ersten Seiten der Geschichte hat die Autorin es dank ihres emotionalen Schreibstils geschafft, dass mir das Wasser in den Augen stand, so sehr habe ich mit Malena gelitten. Aber keine Angst, trotz der schweren Thematik kommen genügend Spannung und Lichtblicke im Roman vor, um den Roman nicht zu bedrückend zu machen. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, Malena auf ihrer Suche nach der Vergangenheit und der Wahrheit zu begleiten, denn die Autorin hat mit klaren, prägnanten Worten gut durchdachte und anschauliche Schauplätze geschaffen.
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar.
Fazit:Kalt bläst der Wind ist ein wahnsinnig emotionales, bewegendes Jugendbuch, dass spannend und einfühlsam das Thema Depressionen und Familie umsetzt. Die Autorin hat einen wundervollen Schreibstil und auch wenn das Buch nicht wirklich lang ist, ist die Geschichte dafür umso dichter gestrickt. Unbedingt lesen!
Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.Quelle: http://www.michaela-holzinger.at/buecher/jugendbuecher/193-kalt-blaest-der-wind
PreisGebunden: 12,95 Euro
eBook: 9,99 Euro
Verlag: Obelisk Verlag
ISBN: 978-3-85197-827-8
Seitenzahl: 184