Holzbau Deutschland veröffentlicht Lagebericht und Statistiken 2012

Das vergangene Jahr 2011 bescherte dem deutschen Holzbau einen Umsatzzuwachs von hochgerechnet zehn Prozent auf 5,97 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr 2012 wird ein Umsatzzuwachs von drei Prozent auf 6,15 Mrd. prognostiziert. Das Wachstum verteilt sich gleichermaßen auf den Wohnungsbau und den Nichtwohnungsbau. Bei der Umsatzsteigerung im Wohnungsbau macht sich die wiederbelebte Neubautätigkeit bemerkbar. Allerdings wird weiterhin knapp die Hälfte des Umsatzes im Modernisierungsbereich erwirtschaftet. Begünstigt wird die Entwicklung durch einen stabilen Arbeitsmarkt, steigende Einkommen und die Vermögensanlage in Immobilien aus Sorge um die Unsicherheiten aus der Euro- und Finanzkrise. Diese Angaben machte Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes in seinem Anfang Juli erschienenen Lagebericht 2012.

Mit dem Umsatzzuwachs nimmt unverkennbar auch der Umfang der Beschäftigung zu. Im Jahr 2011 waren 61.526 Beschäftigte in den insgesamt 11.010 Betrieben deutschlandweit beschäftigt. Das sind 1.781 Beschäftigte mehr als im Jahr zuvor. Der Zuwachs bei der Anzahl der Betriebe betrug 200. Die Anzahl der Beschäftigten je Betrieb nahm um 0,1 Prozent auf 5,6 zu. Nahezu unverändert präsentiert sich das Bild bei den Größenklassen der Betriebe. Knapp 85 Prozent der Betriebe haben unter zehn Beschäftigte. Weitere 12,4 Prozent haben zwischen 10 und 19 Mitarbeiter. Diese Größenverteilung fügt sich in das Bild des Gesamthandwerks ein.

Eine Stärke des Zimmerer- und Holzbaugewerbes ist die Ausbildungsquote. Sie beträgt nach wie vor etwa zehn Prozent und ist damit doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt insgesamt. Der Zimmerer-Beruf ist nach wie vor einer der beliebtesten Berufe am Bau. Die Gesamtzahl der Lehrlinge nahm 2011 um 7,5 Prozent zu. Allerdings muss sich auch der Holzbau dem Thema Nachwuchswerbung stellen. Nach Auskunft der Unternehmer wird sich die Ausbildungsbereitschaft in Zukunft leicht verbessern. Ihre Zurückhaltung bei zusätzlichen Ausbildungsverhältnissen begründen sie mit der fehlenden Ausbildungsreife der Lehrstellenbewerber.

Der Ausblick auf 2012 ist insgesamt optimistisch. Ungeachtet dieser Wachstumseuphorie dürfen die Hausaufgaben bei den strukturellen Rahmenbedingungen nicht vergessen werden. Dazu zählt in erster Linie eine Lockerung des Verbots der Arbeitnehmerüberlassung. Den Betrieben muss es möglich sein, Auftragsspitzen durch Zeitarbeitskräfte im Rahmen tarifvertraglicher Vorgaben abzuarbeiten. Darüber hinaus ist kritisches Augenmerk auf die Bekämpfung von Schwarzarbeit zu richten.


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