holz mit seele – sabine christ restauriert alte möbel

Sabine Christ restauriert Möbel mit Persönlichkeit
Mit Geschichte leben

Zugegeben: Antiquitäten als Second-Hand-Möbel zu bezeichnen ist echt flapsig – trotzdem werden sie oft mit Liebe weiter vererbt, mit viel Eifer auf Floh- und Trödlermärkten gejagt oder fiebrig bei Auktionen ersteigert. Und auch Sabine Christ hat sich antiken Möbeln mit Leib und Seele verschrieben: „Jedes Möbelstück ist ein Unikat, es gibt eventuell ein ähnliches Teil, aber nicht das selbe nochmal. Damit erzählt auch jedes einzelne Möbel eine ganz individuelle Geschichte“, sagt die 45-Jährige Schreinermeisterin und Restauratorin schwärmerisch. Und während sie am Möbel arbeitet, taucht sie ein in diese Geschichte: Wer hat das Möbelstück hergestellt? Wie gut war der Schreiner, welche Fertigkeiten beherrschte er und wo kommt die Antiquität her? Manchmal fehlen Intarsien oder Stücke vom Furnier, dann muss Sabine Christ recherchieren: „Wenn der Schrank beispielsweise in Dresden hergestellt wurde, dann muss auch das Furnier das ich ersetzen möchte von dort kommen. Außerdem muss es aus der gleichen Zeit stammen, denn das fertig restaurierte Möbelstück soll authentisch bleiben und nicht neu aussehen, der Kunde darf die Restauration nicht bemerken“, erklärt die Handwerkerin. Unter ihren Händen flieht der Holzwurm, werden kunstvolle Einlegearbeiten wieder vollständig, Kratzer abgemildert und Oberflächen durch Schellack-Politur hochglänzend, auf keinen Fall darf das Möbelstück dabei „totrestauriert“ werden. Deshalb verwendet Sabine Christ auch ganz wenige Maschinen, dafür historische Werkzeuge, die sie hauptsächlich auf Märkten im In- und Ausland findet. Großen Aufwand nimmt sie gern in Kauf, die Möbel haben ihre Hingabe verdient findet sie: „Man muss sich mal vorstellen, wie viele Jahre und Kriege das Stück schon überlebt hat. Oft kennt man auch die Vorbesitzer – das ist doch faszinierend.“ Das älteste Stück das in ihre Kirchheimer Werkstatt kam, war ein Ulmer Rennaissance-Schrank aus der Zeit vor 1500, das ihrer Meinung nach Schönste ein Schreibmöbel aus der Wiener Hochburg. Weil Restauration Vertrauenssache ist, gehören hauptsächlich Ärzte, Rechtsanwälte und Adlige aus dem schwäbischen Oberland aber auch Liebhaber mit schmalerem Geldbeutel zu Sabine Christs Kunden, die sie untereinander weiter empfehlen. Seit 15 Jahren arbeitet Sabine Christ als selbständige Restauratorin, legte vor zwei Jahren ihre Prüfung zur Öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der Handwerkskammer Stuttgart ab, darf also auch Gutachten erstellen, die im Rechtsstreit als relevant gelten. Ihr Know-How hat solides Fundament: Schon als Steppke watschelte Sabine Christ durch die Schreinerwerkstatt eines Nachbarn. Später schloss sie ihre Schreinerlehre als Innungsbeste ab, machte eine kaufmännische Ausbildung in einem Möbelhaus, kehrte danach in verschiedene Schreinerwerkstätten zurück und entdeckte dort ihre Liebe für Antiquitäten. Aus diesem Grund folgte ein Studium zur Handwerkerin im Denkmalschutz in Venedig und die Prüfung zur Schreiner-Meisterin. www.moebelrestauro.de



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