Hurra, in den westlicheren und höher gelegenen Teilen Österreichs blüht jetzt erst der Holunder, somit kommt mein Rezept für diese Holunder-Madeleines mit gebräunter Butter vielleicht doch noch zur rechten Zeit. Das Posten hat sich etwas verzögert, weil das Leben 1.0. gerade aufregend genug war und wir viel mit Camper und Familie unterwegs waren. Und dabei eben auch noch z.B. in den Bergen Osttirols und Südtirols den Holunder blühen gesehen haben. Hier in Wien wurde er schon lange zu Holundersaft (oder „Colasaft“ wie das Fräulein fälschlicherweise zum „Hollasaft“ sagt) und Holunderzucker verarbeitet und beide wurde in diesen herrlichen kleinen buttrigen vanilligen holundrigen Teilchen eingebaut. Aufmerksame Leser und Leserinnen wissen, dass mein Herz für Butter und noch viel mehr für gebräunte Butter schlägt und sie ist wirklich das Herzstück dieser Madeleines. Geruchstechnisch und geschmackstechnisch ist sie bei jedem Bissen dabei und macht diese winzigen Küchlein zu etwas ganz Besonderem. Und macht euch keine Sorgen, falls der Holunder bei euch schon verblüht ist, sie schmecken auch mit gekauftem Holundersaft und normalem Kristallzucker. Und ob ihr Madeleines oder Mini-Donuts oder Gugl oder andere Backwerke mit dem Teig macht, ist auch ganz egal – nur die Backzeit müsst ihr ein wenig anpassen.
Was braucht ihr für ca. 40 Holunder-Madeleines/Mini-Donuts/Gugl mit gebräunter Butter?
210g Butter
4 Eier
den Abrieb einer halben Zitrone
210g Kristallzucker (ich habe meinen ein paar Tage über ein paar Holunderblütendolden geschüttet und dann mit der Küchenmaschine vermahlen)
2 EL Milch
1 EL Vanillepaste
200g glattes Mehl
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
Für die Glasur
200g Staubzucker
einige EL Holunderblütensaft
den Saft einer halben ausgepressten Zitrone
Wie werden daraus Holunder-Madeleines/Mini-Donuts/Gugl mit gebräunter Butter?
Um die Butter zu bräunen, die 210g Butter in einem kleinen Topf schmelzen und dann bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren bräunen lassen. Sobald kleine dunkle Stückchen zum Boden des Topfes sinken, vom Herd nehmen. Das dauert einige Minuten. Die Butter riecht dann herrlich nussig und noch nicht verbrannt und hat eine golden-braune Farbe. Die gebräunte Butter abkühlen lasen. Währenddessen 210g Kristallzucker mit den 4 Eier einige Minuten schaumig rühren. Dann 2 EL Milch und Vanillepaste hinzufügen und weiterrühren. In einer zweiten Schüssel 200g glattes Mehl mit einer Prise Salz und einem Teelöffel Backpulver vermischen und vorsichtig unter den Teig heben. Abschließen die gebräunte Butter mit einem Teigspatel unter den Teig heben. Den Teig mit Frischhaltefolie abdecken, in den Kühlschrank stellen und gut durchkühlen lassen. So geht er schön auf und bleibt dann gut in Form, wenn er in den Förmchen gebacken wird. Dann das Backrohr auf 175 Grad vorheizen und die gefetteten Förmchen zu 2/3 mit dem Teig füllen. Am leichtesten geht das, wenn man ihn in einen Spritzbeutel füllt. Ca. 10 Minuten (Mini-Donuts etwas länger) backen, bis die Ränder der Madeleines/Mini-Donuts leicht gebräunt sind und sie sich leicht aus der Form lösen lassen.
Für die Glasur die 200g Staubzucker mit dem Holunder- und Zitronensaft zu einer zähflüssigen Glasur verrühren (ist sie zu flüssig noch Zucker zugeben, zu zäh noch Holunder- oder Zitronensaft) und die kleinen Gebäckstücke eintunken.
Ab jetzt ganz viel Sommer, Sonne, Sonnenschein wünscht euch
Melanie