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Was geschieht, wenn alles, was du beruhrst, verflucht ist?
In einer Welt, in der Magie seit Jahrzehnten verboten ist, sind allein sie mächtig - die Fluchmagier. Menschen, die Erinnerungen, Gefühle und das Schicksal mit der geringsten Berührung ihrer Hand verändern können. Menschen, die im Untergrund arbeiten. Cassel Sharpe entstammt einer solchen Familie von Fluchmagiern, doch er ist ein Außenseiter, der einzige normale Teenager in einer magisch begabten Familie. Es gibt nur ein kleines Problem dabei: Vor drei Jahren hat Cassel seine beste Freundin Lila umgebracht - und er weiß nicht, warum ... (Quelle: amazon.de)
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Story + Schreibstil: Holly Blacks "Weisser Fluch" ist der Auftakt ihrer "Curse Workers" Trilogie. Schon lange wollte ich unbedingt zu einem Buch der amerikanischen Autorin Holly Black greifen. Nachdem ich dann ihr gemeinsames Buch mit Cassandra Clare "Magisterium" gelesen habe und von ihrem Schreibstil begeistert war, wollte ich nun die alleinige Holly Black kennen lernen. Ihre Bücher werden ins Genre "Dark Fantasy" eingestuft, was mir persönlich so gar nichts sagte und mich umso neugieriger gemacht hat. Nun nach dem Lesen lässt sich "Weisser Fluch" tatsächlich perfekt als Dark Fantasy betiteln. GRUSELIG. Ich musste das Buch stellenweise aus der Hand legen, weil mir einige Gänsehautschauer über den Rücken gekrabbelt sind. Die Handlung wird immer düsterer, mystischer und Holly Black verbindert diese "Dark Fantasy" sogar mit einem gewissen Ekelfaktor. Bei einigen Beschreibungen stand mir stellenweise sogar der Mund offen, weil ich mit der Art und Weise der düsteren, ekligen Beschreibungskunst nun nicht unbedingt gerechnet habe. Holly Blacks Schreibstil ist etwas ganz Besonderes und diesen sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Das Witzige an ihrer Art und Weise des Schreibens ist, dass sobald man denkt der Groschen ist gefallen, sie wieder etwas vollkommen neues Rätselhaftes auf der Bildfläche erscheinen lässt. Diese Tatsache könnte nun frustrierend wirken, aber mich macht es neugierig und irgendwie auch ein bisschen süchtig, sodass man nach einen weiteren Aufklärungs-ÄTSCH-Doch-Nicht-Aufklärungs-Szene das Buch auf gar keinen Fall aus der Hand legen kann. So ging es mir dann besonders Richtung Ende. Die letzten 100 Seiten musste ich einfach inhalieren, das ging gar nicht mehr anders. Und der Gänsehautflash ist dann besonders beim Showdown am Ende des Buches eingetreten, denn auch hier lässt uns Holly Black bis zur letzten Sekunde vollkommen um Dunkeln tappen, sodass ich teilweise sehr geistreich zum Wörtchen "Hä?" greifen musste. Aber letzendlich klärt sie dennoch alles auf und der Aha-Effekt trifft wieder einmal ein. Das mag ich sehr an "Weisser Fluch", es ist null vorhersehbar. Umso mehr freue ich mich nun auf die Fortsetzung "Roter Zauber", denn ich werde auf jeden Fall weiterlesen!
Charaktere: Mit dem männlichen Protagonisten Cassel Sharpe bin ich zu Beginn des Buches so gar nicht warm geworden. Was erstens an der Tatsache lag, dass ich seit einer gefühlten Ewigkeit keinen männlichen Protagonisten hatte und zweitens der Leser genauso in der Luft hängt wie Cassel und man absolute gar nichts versteht. Das wirkte auf den ersten Eindruck recht anstrengend. Als Leser lernt man in den ersten Kapiteln, seine schulische Umgebung und seine Familie kennen. Schnell wird klar, dass Cassel weder in der Schule noch in der Familie wahre Freundschaft kennen gelernt hat und der typische Einzelgänger ist. Zum Ende des Buches hat sich Cassel wahnsinnig gemausert, er hat Freundschaften geschlossen, auf die er zählen kann und weiß sein teils dümmlich, naives Vertrauen in die falschen Menschen besser zu durchdenken. Cassels Familie ist der helle Wahnsinn. Durchgeknallter geht es kaum. Ein Wunder, dass in Cassel ein Hauch von Normalität steckt und er sich noch nicht selbst in die Klappsmühle verfrachtet hat. In Cassels Familie ist jeder ein Fluchwerker ("Menschen, die Erinnerungen, Gefühle und das Schicksal mit der geringsten Berührung ihrer Hand verändern können."). Gruselige Vorstellung des Ausgeliefertssein, besonders wenn eine solch angeborene Begabung in die falschen Hände fällt. Cassel hat zwei ältere Brüder, die vom Titel "beschützender ältere Bruder" weit entfernt sind, eine Mutter, welche aktuell im Gefängnis sitzt und ein Glück nicht viel an Cassels Leben teilnimmt, denn die gute Frau ist mir extrem unsympatisch und einen Großvater, der sich im Vergleich zu dem Rest der Familie reizend um Cassel kümmert, eben mit seinem ganz besonderen Todeswerker-Charme. Zurück zum Protagonisten, Cassels Art und Weise gefällt mir von Kapitel zu Kapitel mehr, man kann ihn keinesfalls einschätzen, was Holly Black sicherlich auch mit ihrem undurchschaubaren Schreibstil bezweckt. Cassel ist eben einfach der perfekte Falschspieler, Taktiker und Lügner. Aber wie sollte es bei seinem Umfeld und dieser abnormal, geschädigten Familie auch anders sein. Was sich dann letzendlich auch beim Finale auf den letzten Seiten wiederspiegelt. Oh mein Gott, mir ist der Kiefer sicherlich bis auf den Boden geklatscht. Ihr Ernst? Wie kann sie nur? Und damit meine ich nun zwei Frauen, die eine davon ist die Autorin, die andere werde ich aufgrund der Spoiler-Gefahr nun nicht verraten. Ein sehr gelungener Abschluss, aber nun muss wirklich Band 2 her, das kann man wohl kaum so auf sich sitzen lassen.
Ein faszinierend, verwirrendes Geflecht aus Fluch-Magie, Teengar-Alltag und düster Mafia-Atmosphäre
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