Nach dem Aufprall in mehreren Inseln des Karibik-Staates als zweitstärkster Atlantik-Hurrikan jemals mit Winden von 295 km/h kam Dorian zum Stillstand - und peitscht die Katastrophenzonen mit devastierenden Windböen und sintflutartigem Regen. Und das tagelang.
Die Opferbilanz; Fünf Tote. Es wird aber ein dramatischer Anstieg befürchtet. Zeugen beschrieben wahre Horror-Szenen: Durch überschwemmte Straßen trieben Leichen. Der Hurrikan deckte Häuser ab, riss Bäume um, setzte Orte unter Wasser.
Selbst die Feuerwehr sitzt in dem Sturm-Chaos fest. Anwohner am besonders hart betroffenen Abaco Island wurden aufgerufen, sich auf Luftmatratzen zu retten oder mit einem Hammer das Dach einzuschlagen zur Flucht aus überfluteten Dachböden.
Das Paradies wurde zum Inselstaat der Todesangst: Eine Radiostation erhielt mehr als 2.000 verzweifelte Hilferufe, darunter von einer Frau, die mit ihrem fünfmonatigen Baby im peitschenden Regen am Dach ihres Hauses hockte. Familien mit Kindern waren auf Highways von Wassermassen eingeschlossen. Auch Schutzräume versanken in der bis zu sieben Meter hohen Sturmflut.
Dorian schwächte sich zuletzt auf Winde von 193 km/h ab.
Doch der Monstersturm kommt jetzt der US-Küste gefährlich nahe. Ein Aufprall in Florida, Georgia oder den Carolinas ist zwar derzeit nicht prognostiziert. Doch beim Zug nordostwärts knapp vor der Küste werden durch die Sturmflut schwere Überschwemmungen befürchtet. Die größte Gefahr auch: Tornados!
Mehr als eine Million Menschen wurde evakuiert, der Vergnügungspark „Disney World" geschlossen, wie auch der Airport in Orlando.
Florida-Gouverneur Ron DeSantis appellierte an Menschen in gefährdeten Küstenstrichen: „Bringt euch in Sicherheit!"
Dorian führte auch zum Chaos im Luftverkehr: 1.200 Flüge wurden bisher gestrichen.
US-Präsident Donald Trump entpuppte sich unterdessen als nationaler Wettermann: Er setzte 122 Tweets über Hurrikan Dorian ab, oft mit krassen Übertreibungen und Fehlinformationen.